Pure Wolf's Blood

Kapitel 41

Genervt nimmt Sasi das klingelnde Telefon an sich und meldet sich. „Hallo?" „Ich bin es, Nick. Ist Kayla da?" Sasi hält das Telefon ein Stück weg und faucht es dann an. „Kayla! Telefon für dich!" brüllt er durch die Wohnung und Kayla kommt aus ihrem Zimmer. Wortlos wird ihr das Telefon gereicht und Sasi dampft ab.

„Sasi." „Hmmh." Grummelt der nur. „Ich weiß nicht, warum du so schlechte Laune hast, aber lass das bitte nicht an uns aus. Geh rennen wenn sonst nichts hilft oder mach sonst was, aber reg dich ab." Dann hält sie sich das Telefon ans Ohr. „Kayla hier, hallo."

„Kayla. Ich wollte mich entschuldigen. Es war nur alles so... so unwirklich. Es sollte so etwas nicht geben. Es gibt keinen registrierten Fall von sowas. Es hat mich einfach überrascht und ich habe mich wohl nicht so toll verhalten." „Niemand würde sich für sowas registrieren lassen. Man ist eben sein neues Geschlecht und damit hat sich das."

„Ja schon, aber trotzdem. Es ist so seltsam, dass so etwas existiert." Kayla lacht. „Es gibt Magie und sie ist zu jeder Zeit um uns herum. Sie schützt uns und erlaubt uns alle möglichen Dinge. Da wundert dich so etwas wirklich noch? Du bist doch mit Magie aufgewachsen." „Ja, schon. Es ist aber trotzdem komisch."

„Das auf jeden Fall." Stimmt auch Kayla zu und dreht eine Strähne um ihren Zeigefinger. „Na ja, anderes Thema. Ich wollte es wieder gut machen. Hast du etwas dagegen, wenn wir uns in zwei Stunden bei den Bühnen treffen?" Kayla überlegt einen Moment. „Nein. Ich werde da sein." „Gut, dann sehen wir uns später." „Bis dann."

Als sie aufgelegt hat, schaut Kayla an sich herunter und wird leicht rot, bevor sie wieder in ihrem Zimmer verschwindet. Sie ist noch in ihrem Schlafanzug, einem übergroßen T-Shirt, das sie Ruskin bei seinem letzten Besuch geklaut hat, und nach einem Blick in den Spiegel stellt sie fest, dass sie auch noch duschen muss.

Mit einem deftigen Fluch verschwindet sie im Badezimmer und stellt sich unter die Dusche. Das warme Wasser entspannt sie und lässt sie schnurren, bevor sie sich ihrem Shampoo wäscht, das nach Frühlingsblumen riecht und so dezent ist, dass es ihre Nase nicht stört. Genießend hält sie ihr Gesicht in den warmen Strom und lässt zu, dass sie an nichts mehr denkt.

Als sie wieder aus der Dusche steigt und einen Blick auf die Uhr wirft, flucht sie erneut, sie hat die Zeit vollständig vergessen. Schnell trocknet sie sich ab und ihre dunkelgrüne Magie hüllt ihre Haare ein. Die werden wie von einem Wind nach hinten geweht und als sie wieder um ihre Schultern falle, sind sie trocken und ordentlich.

Kayla schminkt ihre Augen und eilt dann mit einem Handtuch um ihren Körper geschlungen in ihr Zimmer. Sie reißt ihren Schrank auf und hat keine Ahnung, was sie anziehen soll. Mit einer Hand nimmt sie etwas aus dem Schrank, nur um dann den Kopf zu schütteln und es hinter sich zu werfen.

„Du benimmst dich, als wäre es dein erstes Date." Meint Jayden, der seinen Kopf durch die Tür gesteckt hat und sie ansieht. „Nicht hilfreich, Bruderherz. Wirklich nicht." Faucht Kayla, wirkt dabei aber ziemlich hilflos. Ihr Bruder seufzt und kommt herein. „Hier zieh das an." Damit drückt er ihr eine dunkelblaue Jeans, einen schwarzen Pullover und einen grauen Schal in die Hand.

„Du bist meine Rettung." „Ich weiß. Zieh die grüne Jacke dazu an und die grauen Schuhe. Und tritt ihn, wenn es ihm nicht gefällt." Kayla bläst empört die Backen auf. „Ich werde ihn sicher nicht treten." Jayden zuckt mit den Schultern. „Dann sag es mir, wenn es ihm nicht gefallen hat, dann trete ich ihn."

„Du sollst ihn nicht treten." „Tue ich ja nur, wenn ihm dein Outfit nicht gefällt." Jayden grinst verschmitzt und Kayla wirft einen Blick auf die Uhr. „Oh, verdammt. Ich bin zu spät. Verflucht noch eins." Sie umarmt ihren Bruder, haucht ihm einen Kuss auf die Wange und verschwindet im Flur.