'Da gibt es nichts zu erzählen' grinse ich und stecke mein Handy wieder in die Hosentasche.
'Ach nein? Und wer ist dann Clara, die dich mit bestimmt drei Worten wieder zum lächeln gebracht hat?'
'Clara ist meine Assistentin und hat ganz bestimmt nichts in dieser Richtung zu mir gesagt'
'Assistentin, oh Diego deine Ausreden werden immer schlechter'
'Ich habe eine Freundin' kläre ich sie auf.
'Ja Clara, das habe ich schon verstanden' lacht sie.
'Nein nicht Clara, sondern eine gute Freundin von ihr'
'Also hat sie euch verkuppelt'
'Nein hat sie nicht, es ist kompliziert mit uns'
'Inwiefern?'
Ich beginne damit Tini alles zu erzählen damit sie versteht warum alles so verwirrend ist.
'Aber du musst dich doch für eine entscheiden, du kannst ja schlecht mit beiden ein Verhältnis anfangen'
'Ich will ja mit Lodovica zusammen sein, aber dann seh ich Clara und mein Kopf schaltet sich aus'
'Also ist das rein körperlich was du für Clara empfindest, dann weißt du doch das Lodovica diejenige ist mit der du zusammen sein willst'
'Das ist nicht nur körperlich, da ist mehr zwischen ihr und mir'
'Du klingst wie die Frau in den Liebesfilmen die sich nicht für einen Mann entscheiden kann'
'So fühle ich mich auch, aber eigentlich bin ich hier um nicht darüber nachzudenken ich wollte abschalten und jetzt muss ich wieder an die beiden denken'
'Wissen sie denn das du hier bist?'
'Nein, also das ich hier bin schon, aber ich hab gesagt es ist was geschäftliches'
'Du redest nie gern darüber oder?'
'Ich kenne die beiden erst seit kurzem, da muss ich nicht von meinem gestörten Verhältnis zu meiner Familie reden'
'Das ist dein Problem Diego, du lässt nie jemanden an dich ran, sondern hältst jeden auf Distanz'
'Das stimmt doch gar nicht, aber was in meiner Familie vor sich geht oder gegangen ist geht niemanden etwas an'
'Ich weiß es doch auch'
'Ja, weil du mit Mechi befreundet warst und mit mir zusammen, du gehörst praktisch zur Familie'
'Ja, aber genau an deiner Kühlheit ist unsere Beziehung gescheitert'
'Nein, sie ist gescheitert weil du dich wie eine Schlampe benommen hast und mich mit meinem eigenen Bruder betrogen hast' schreie ich sie an und sofort bereue ich das Gesagte.
'Tinita ich-'
'Sag nichts Diego, mach es nicht noch schlimmer'
'Ich wollte-'
'Diego, sei einfach leise' schnieft sie und dann sehen wir meine Eltern und meine Brüder wie sie langsam über die Straße gehen.
'Geh du schon mal vor, ich komme dann gleich nach' murmelt sie und ich steige ohne Widerworte aus dem Auto. Mit großen, langen Schritten begebe ich mich zum Grab meiner Schwester und hocke mich erneut davor.
'Es tut mir leid das ich weg war, aber unsere Familie ist nun mal nicht zum aushalten oder was denkst du? Heute wärst du schon 22, stell dir das mal vor, gemeinsam wären wir hier, hätten deinen Traum einer Musikkarriere erfüllt und ich wäre als dein Manager immer an deiner Seite, klingt das nicht cool? Es ist Schade das du nicht mehr da bist, aber wenn ich bei dir bin holen wir alles nach, ich verspreche es. Ich entschuldige mich dafür, dass ich nur einmal im Jahr auftauche, aber ich hatte die letzte Zeit zu viel um die Ohren, sowohl privat als auch beruflich. Auf Tini gebe ich immer noch Acht, wie ich es dir versprochen habe, auch wenn dein Bruder gerade eben wieder alles verbockt hat. Ich liebe dich mein Engel'
Mittlerweile haben sich in meinen Augen schon wieder Tränen gesammelt, aber das ist mir egal, es ist meine Schwester und da bin ich eben sentimental.
'Du hast nichts verbockt' flüstert Martina leise hinter mir. Ich stehe auf und drehe mich um, Tini weint immer noch.
'Ich wollte das vorhin nicht sagen, das war dumm, bitte vergiss es' bitte ich sie um Verzeihung. Ohne was zu sagen fällt sie mir in die Arme und ich erwidere ihre Umarmung erleichtert.Claras Sicht
'Und? Wie war euer Gespräch?' fragt Facu gespannt.
'Er klang niedergeschlagen' antworte ich halb abwesend.
'Wegen dir oder wie?'
'Nein, keine Ahnung warum, er meinte es sei alles gut'
'Hast du ihn gefragt?'
'Nein, er klang so traurig, da wollte ich ihn nicht noch mit meinen Problemen belasten'
'Das ist wenn schon euer Problem, immerhin hat er dich auch geküsst'
'Trotzdem, vielleicht ist bei seinem Termin was schiefgegangen oder so'
'Wo ist er denn?'
'In Spanien auf Geschäftsreise'
'Er kommt doch aber aus Spanien, vielleicht ist jemand tot aus seiner Familie und er ist dort hingereist'
'Das könnte er doch auch einfach sagen'
'Google ihn, er stand immerhin schon oft genug in den spanischen Medien wegen seiner Schwester und alles'
'Was? Woher weißt du das? Hast du ihn etwa gestalkt?'
'Ich habe recherchiert nichts weiter'
'Wieso?'
'Ich war eifersüchtig, im Gegensatz zu ihm könnte ich Cande nichts bieten und da sie am Anfang immer so von ihm geschwärmt hat-'
'Dachtest du er macht dir deinen Platz streitig' vollende ich seinen Satz lachend.
'Ja, lach nicht darüber'
'Aber zurück zu dem Thema mit seiner Schwester, was war denn da?'
'Du hast ihn noch nie im Internet gesucht? Schwache Leistung Clari. Er ist für den Tod seiner Schwester irgendwie verantwortlich, ich weiß es nicht mehr, das ist ein paar Tage her als ich ein paar Artikel überflogen habe'
Ich nehme mein Handy und suche sofort nach "Diego Dominguez und seine Schwester" im Internet...Heute mal ein etwas längeres Kapitel, weil ja gestern nichts kam. Ich war zwar schon kurz nach 22 Uhr zu Hause, allerdings war ich zu fertig um noch irgendwas zu schreiben. :D
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Love @Work
FanfictionClara führt ein ganz normales Leben in Mailand mit ihren Freundinnen Candelaria, Alba und Lodovica. Eines Abends trifft sie auf Diego Dominguez und verscherzt es sich gleich mit ihm ohne zu ahnen wer er ist. Am nächsten Morgen dann der Schock, Diego...