#18 ~ Happiness.

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#18 ~ Happiness.  

Wir gingen über den Campus und sahen mehrere Studenten, die sich auf den grünen Rasen gesetzt hatten und nun miteinander redeten oder irgendwas an ihren Laptops machten. Es war heute wieder sehr warm und die Sonne zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht, als ich ihre wärmenden Strahlen auf meiner Haut spürte.

Wie so oft änderte sich meine Stimmung von diesem Anblick der Natur. Die Sonne war etwas, was mir Hoffnung gab und etwas, was mir erläuterte, warum ich fast immer lächelte; weil ich jeden Tag genießen wollte. Ich hatte einfach Angst, dass mein Leben vorbei ist, bevor es überhaupt begonnen hatte. Das war auch der Grund weshalb mich das mit Ash so beschäftigte. Er stahl mir einfach für manche Augenblicke das Strahlen und das wollte ich nicht. Ich wollte nicht, dass mir nur eine einzige Person das Lächeln nehmen kann.

Ich wiederholte den Satz in meinem Kopf immer wieder.

Ich hab Angst, dass es vorbei ist bevor es begonnen hat.

Ich hab Angst, dass es vorbei ist bevor es begonnen hat.

Ja, so war es, doch das konnte ich ganz einfach ändern. Ich musste wieder etwas tun, dass mir Spaß machte, dass mich alles unschöne vergessen ließ. Ich glaube, ich müsste mir später noch einmal Gedanken darüber machen. Vielleicht half es mir, endlich von den unschönen Dingen hier weg zukommen. Hoffentlich.

,,Beth? Alles ok?" Lia war stehen geblieben und sah mich an.

Ich atmete einmal durch und sah dann in ihre blauen Augen, die im Licht der Sonne schimmerten.

Ja. Mir geht es gut! Wollen wir uns irgendwo da vorne hinsetzen?

Ich deutete auf die Wiese, die sich neben und hinter dem Sportplatz erstreckte. Auch dort saßen vereinzelt Studenten, doch das störte mich nicht sehr, da wir uns ja nicht neben sie setzen mussten.

,,Ok, setzen wir uns gleich hier vorne hin?" es klang mehr nach einer Bitte, nicht nach einer Frage, auf die sie eine Antwort erwartete.

Trotzdem nickte ich einfach als Zustimmung und ging ihr hinterher, denn sie war schon wieder weiter gegangen.

Ich beobachtete sie und erst jetzt viel mir auf, wie sie mir ihren weißen Highheels durch den Rasen stolperte. Ich grinste und musste fast lachen, als sie mehrere Male mit ihren Absätzen im Graß stecken blieb und sich dann fast auf die Klappe legte.

,,Beth ich hoffe für dich, dass du dich toll mit deinen Vans fühlst.", grummelte sie, als ich sie erreicht hatte und fröhlich rumhüpfte.

Oooooh hat die kleine Julia jetzt keine Lust mehr auf Highheels? Du hinterlässt wahrscheinlich gerade eine Weg aus Löchern im Boden.

Witzelte ich und beobachtete, wie auch Lia ein Lächeln unterdrücken  musste.

,,Als ob das jemals passieren wird!" Jetzt grinste sie richtig und ich fing an zu strahlen.

Ich liebte das Gefühl jemanden zum Grinsen zu bringen. Sei es mit einem Spruch oder mit einer Geste; ich liebte es einfach. Früher waren meine Eltern aus irgendwelchen Gründen, die ich damals noch nicht verstand, oft sehr gestresst und ich hatte dann oft unbewusst etwas getan, was sie zum Lächeln gebracht hatte. Ich hatte es dann immer bewusster getan und irgendwann, es lag natürlich nicht nur an mir, aber ich hatte mich trotzdem mitverantwortlich gefühlt, war die allgemeine Stimmung in unserer Familie sehr schön und unbeschwert geworden.

Yes forever.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt