#09 ~ Why?

441 21 0
                                    

#09 ~ Why?

,,Beth! Kommst du?", ertönte Lias Stimme hinter mir und ich drehte mich erleichtert um. 

Wieso war ich nicht gleich darauf gekommen, dass er ein Arsch war?! Ich meine erst das dreckige Kommentar und dann die Jungs, mit denen er abhing. Eigentlich war es logisch, dass er nicht nett bzw. pervers war. Schade, eigentlich war er ganz süß, doch mit solchen Typen wollte ich gar nichts zu tun haben.   

Ich sah noch einmal zu Ash, um seinen Gesichtsausdruck zu sehen und drehte mich dann endgültig zu Lia. Ich weiß nicht, was Ash's Gesichtsausdruck bedeutete, doch es war etwas zwischen Enttäuschung, Hass und perversen Blicken. Es war seltsam ihn, den ich mir immer grinsend vorgestellt hatte, so zu sehen. Als wäre sein Geist ausgetauscht worden und von einem.... ja was eigentlich? Er war pervers, hasserfüllt und trotzdem irgendwie.... enttäuscht.  Ich weiß nicht ob ich das alleine so sehe, aber wenn man von jemandem enttäuscht ist, bedeutete dieser Mensch einem doch eigentlich was, oder? Zumindest musste ich bei diesem Gedanken grinsen und irgendwie gefiel mir das. 

,,Oh ist er das?" Lia stand nun direkt vor mir und musterte Ash. 

Ich nickte. 

Ja, er heißt Ash. Und ist anscheinend das Arschloch des Colleges. 

Als ich mit den Händen 'Arschloch' sagte, fühlte es sich seltsam an. Es war kein Wort, dass in meinem direkten Wortschatz war, sondern eher eins, dass ich eher selten und ungern benutzte. Vor allem in diesem Zusammenhang, mit diesem Jungen, fühlte es sich falsch an, doch mir fiel in dem Moment kein besseres Wort ein und irgendwie war ich sauer auf mich, weil ich von ihm enttäuscht war. Er war mir egal. Nur ein seltsamer Typ, der sich ganz groß aufspielte. 

'So wie alle Typen, die innerlich gebrochen sind.' , flüsterte eine Stimme in meinem Kopf. 

Ich schüttelte schnell den Gedanken weg und sah wieder zu Lia. 

,,Ok wir gehen dann. Bye 'Ash'." sie betonte das Wort 'Ash' ganz seltsam und ein Lächeln umspielte meine Lippen. 

Als wir zum Auto liefen konnte ich nicht anders als anfangen zu lachen. Die Anspannung, die ich in seiner Gegenwart hatte, fiel von mir ab und das war ein erlösendes Gefühl. Lia fiel in mein Lachen mit ein. Die Situation war einfach zu seltsam. Liam sah uns nur mit hochgezogener Augenbraue an, lachte dann aber auch und wir stiegen in das Auto von Liam und er fuhr los. 

Während er fuhr, sang Lia leise die Lieder im Radio mit und ich bewegte ebenfalls die Lippen. 

Früher dachte ich immer, dass ich die einzige bin, die die Lippen zu Liedern einfach nur bewegt, doch als ich auf die Highschool kam, fiel mir auf, dass das eigentlich ziemlich Viele taten und immer noch tuen.

Außerdem machte ich mit meinen Händen immer noch die Bewegungen, da sowieso die meisten meiner Lieblingslieder auf Englisch waren.

***

Ich lag in meinem Bett und starrte die Decke an. Es war bestimmt schon 4 Uhr morgens, doch ich konnte einfach nicht einschlafen. Seit einer gefühlten Ewigkeit lag ich hier und lauschte dem gleichmäßigen Atmen von Lia. Sie war sofort eingeschlafen. 

Frustriert zog ich mein Handy vom Nachttisch und löste das Ladekabel. Ich öffnete Instagram und sah mir ein paar Bilder an. Likte ein paar und schloss die App dann wieder. 

Meine Handy Uhr zeigte 4:23 a.m. 

Ich ging zu meinen Fotos und sortierte ein Paar aus. Als ich bei einem Kinderbild ankam, stoppte ich. Auf dem Bild sah man Lia, Leo und mich, wie wir an meinem Geburtstag im Gras lagen und lachten. Ich muss ungefähr vier gewesen sein und trug eine goldene Krone mit kleinen Plastik Edelsteinen.

Yes forever.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt