#15 ~ Fight!

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#15 ~ Fight!

Ich öffnete die Tür zu unserem Zimmer und setzte mich erschöpft auf mein Bett.

Die ganze Sitzung in der Redaktion war ich mit den Gedanken wo anders und war froh, dass Liana nur ein paar Berichte vorgelesen hatte, um uns zu zeigen, was die Anderen so geschrieben haben. Ich hatte nicht zugehört. Meine Gedankengänge führten immer wieder zu Ash und ich war die ganze Zeit damit beschäftigt meine Gedanken zu ordnen. 

Ich hielt es langsam nicht mehr aus. Jedes Mal kam ich zu einem anderen Schluss. Ich war mir nicht mehr sicher, was ich wollte. Ich war mir nicht mehr sicher, was ich von ihm halten soll. Mal war er nett und ich könnte mich Hals über Kopf in ihn verlieben. Dann war er wieder der typische Bad Boy, der mit allen rum macht, aber keinen durch die Schutzmauer vor seinen Gefühlen lässt. Alles gekünstelt.

Ich schmiss meinen Kopf ins Kissen und schloss die Augen. Ich hatte nicht geguckt, ob ich allein in dem Zimmer war.

Es war mir auch egal. Es war mir egal, ob mich jetzt jemand so sah. Sollten sie sich doch denken, was sie wollten.

Plötzlich hörte ich wie etwas zugeklappt wurde und jemand von einem Bett aufstand. Kurz darauf spürte ich einen warmen dünnen Körper neben mir. Die Person legte einen Arm um mich und legte ihren Kopf auf meinen Rücken.

Ich zuckte kurz zusammen und lies es dann einfach so.

Ich konzentrierte mich auf meine Atmung und stellte mir vor, wie es wohl gerade aussehen musste.

Irgendwann, als ich kurz davor war aufzustehen, entspannten sich meine Muskeln und ich fiel in einen leichten Schlaf, in dem ich zum Glück nichts träumte, sondern mich einfach nur in meinen Gedanken befand und sie ordnete. Sie in die richtigen Richtungen schob. Manche Gedanken verbannte und manche nach vorne stellte, um sie möglichst schnell anzuhaken.


,,Schhh Louis. Beth schläft noch. Ich bringe dich um wenn du sie weckst.", ertönte Lia's leise und verärgerte Stimme und ich musste lächeln.

,,Wieso schläft sie denn? Es ist viertel vor sechs. Ist sie krank?", ertönte Lace besorgt.

,,Es geht ihr einfach nur nicht so gut. Jetzt haltet die Klappe!", meinte Lia nun vollends genervt.

Nach einigen Sekunden Stille, in der ich nur gehört hatte, wie sich mehrere Personen im Raum bewegten öffnete ich leicht die Augen, konnte jedoch nichts außer einen blau-weiß gestreiften Stoff sehen. Soweit ich mich erinnern konnte, hatte Louis so ein Hemd getragen.

,,Ok, Leute jetzt geht raus. Ich muss auch noch was machen. Und außerdem ist es mir- Heeey Beth, du Schlafmütze!" Lia kniete sich vor mein Bett und schubste Louis zur Seite, der ziemlich unsanft auf dem Boden landete.

Ich öffnete die Augen ganz und setzte mich lächelnd auf. Während ich mir durch meine Haare fuhr, um meine braune Mähne etwas zu bändigen, musterte ich alle im Raum. Alle L's waren da und sahen mich aufmerksam an. Lenden saß auf einem der Schreibtische, Luke saß auf Lias Bett, Lace stand mitten im Raum, Liam umarmte Lia von hinten, welche vor mir stand und Louis lag auf dem Boden. Ich musste grinsen, als ich ihre erwartungsvollen Blicke sah.

Ihr erwartet jetzt keine Erklärung oder?

Ich musste lachen, als ich sah, wie sich Lenden, Lace und Luke peinlich berührt ansahen.

Ich schob die Decke zur Seite und stand auf. Nahm mein Handy aus meiner Tasche und setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl, wo ich mein Handy entsperrte und Whatsapp öffnete. Schnell schrieb ich Lia eine Nachricht und schaltete mein Handy wieder aus. Als ich aufsah, hatte Lia ihr Handy schon in der Hand, genau wie die Anderen. Lia sah mich kurz an und grinste dann.

,,Oke, Jungs. Ich will mir jetzt Pizza bestellen und da brauche ich echt keine männliche Unterstützung.", scheuchte meine beste Freundin die Jungs aus unserem Zimmer, während sie auf ihr Handy tippte und Liam zum Abschied nur einen kurzen Kuss auf die Wange gab.

Ich lachte als Liam sich beleidigt noch mal zu ihr umdrehte, um sie richtig zu küssen, doch sie drehte im gleichen Moment den Kopf weg und er küsste ihr Ohr.

,,Schatz, ich muss jetzt für Beth da sein, also lass es bitte. Ich schreibe dir später.", murmelte sie leise, doch ich verstand jedes Wort.

Liam drehte sich, immer noch beleidigt, um und ich hörte aus dem Flur, wie Louis genervt nach ihm rief.

Als die Tür zu fiel, grinste Lia mich an und wir setzten uns gegenüber auf ihr Bett. Dann nahm se ihr Handy und hielt es zwischen uns, bevor sie die Nummer wählte und auf 'Lautsprecher' tippte. Kurz danach ertönte eine männliche Stimme, welche den Namen der Pizza-Station runter ratterte. Lia bestellte uns zwei Mozzarella Pizzen und der Typ am Telefon meinte, dass sie in ca. 20 Minuten kommen würden, woraufhin sich Lia bedankte und das Gespräch beendete.

,,Alles ok? Du bist vorhin einfach rein gekommen und hast dich auf das Bett geschmissen. Ich hatte echt Angst, dass dich dieser Idiot jetzt zum Weinen gebracht hat.", fragte sie besorgt und ich lächelte.

Ich war einfach nur kaputt und ich konnte mich auf nichts mehr konzentrieren. Sorry, wenn ich dir Angst gemacht habe.

,,Es hat mit ihm zu tun, oder? Komm schon, Beth. Ich sehe es dir doch an: du hast dich Hals über Kopf in ihn verknallt und jetzt macht er alles mit seiner Art kaputt. Komm schon, Süße. Du darfst dich nicht unterkriegen. Denk doch mal an früher; da hast du dir genommen was du wolltest. Egal ob es ein Stift war oder wie jetzt dein Liebesleben. Ich weiß, dass du nicht zum ersten Mal Gefühle hast und ich bin auch nicht du. Ich will nur, dass du, wenn du die Möglichkeit hast, die Initiative ergreifst. Ok?", sagte sie und lächelte mich zärtlich an.

Ich nickte und schloss sie erneut in die Arme.

,,Ich gehe jetzt Eis holen. Du kannst ja ein bisschen über meine Worte nachdenken.", meinte sie, zwinkerte und stand dann auf. Ich beobachtete, wie sie aus dem Raum ging und lehnte mich an die Wand an ihrem Bett.

Ich schloss die Augen und sofort war wieder das Bild von Ash da.

Er war so hübsch und war am Freitag auch so lieb, doch heute hatte ich das Gefühl, dass die ganze Hoffnung, die ich in ihm hatte, verloren zu haben. Er war eben doch nur ein Arsch und nicht so, wie ich es geglaubt hatte zu sehen. Doch zu allem Überfluss sehnte ich mich nach ihm. Ich wollte ihn wieder mit den Augen wie am Freitag sehen. Wollte ihn NOCH besser kennen lernen. Ich wollte ihn wieder sehen, ohne, dass er anderen Mädchen die Zunge in den Hals steckte. Keine Ahnung, warum ich mir auf einmal so viele Gedanken machte. Normalerweise hätte er mich nicht gekümmert und wäre mir egal gewesen, doch irgendetwas hatte mich verändert. Irgendjemand hatte mich verändert. Und dieser jemand war Ash. Auch wenn ich ihn erst ein paar Tage kannte, hatte er mir jetzt schon das Strahlen aus dem Gesicht genommen. Und ich konnte nichts dagegen tun. Doch jetzt wollte ich es zurück. Ich wollte darum kämpfen, auch, wenn ich noch nicht sicher war, wie der Kampf ausgehen würde.

,,Hey Schnuckii!" Lia kam wieder in den Raum. In der Hand trug sie zwei Packungen Vanille Eis und hielt zwei Löffel in der anderen Hand. Ich grinste sie an und sie musste lachen, als sie meinen Blick sah, der zwischen ihrem Gesicht und dem Eis hin und her sprang.

Ich habe nachgedacht.

Mein Blick wurde wieder ernst.

,,Und?", fragte sie lächelnd und wir setzten uns wie vorhin aufs Bett.

Ich habe Gefühle für ihn entwickelt, die nach so einer kurzen Zeit eigentlich unmöglich sind, doch sie sind da und das, obwohl ich es eigentlich nicht will. Ich kann aber nichts dagegen tun und muss deswegen anfangen zu kämpfen. Nun muss ich mir nur noch klar werden, um was ich kämpfen muss. Um Ash oder um mich selbst und mein Lächeln. 

Sie nickte strahlend und ich lachte. Ich wollte etwas sagen, doch sie schloss mich in ihre Arme und ich lachte erneut.

Es hatte gut getan das zu sagen. Es hatte mir Mut gegeben und ich wusste, dass ich diesen brauchen würde, um wirklich diese Entscheidung zu treffen. Egal was Ash mit mir angestellt hatte; ich musste mich entscheiden. Zwischen ihm und zwischen meinem alten Ich.

*12.Juni2016*

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