#43 ~ Forget.

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#43 ~ Forget.       

Beth P.o.V.

Ich fühlte mich leer. So leer, als wäre das verloren gegangen, was meine Seele am Leben hielt. Und so war es auch. Nun lief nur noch mein leerer Körper durch die Gegend. Wie eine Maschine. Angetrieben von einer Kraft, die ich nicht beschreiben konnte. Sie war einfach da und trieb mich weiter.

Man hatte mir das genommen, was mich am Leben hielt. Ash. Egal, was ich fühlen sollte. Ich vermisste ihn und brauchte ihn. Doch er hatte mich allein gelassen. In dem Moment, in dem er die andere Frau geküsst hatte. Er hatte mich und meinen Schmerz allein gelassen.

Ich fühlte mich einsam und kalt, obwohl ich eigentlich nie allein war. Meine Freunde waren immer um mich herum und trotzdem war da diese unbeschreiblich schmerzliche Leere.

,,Beth, hörst du mir überhaupt zu?", riss mich Leo's Stimme aus meinen Gedanken.

Ich starrte ihn durch meinen Laptop verwirrt an, nickte dann jedoch schnell.

,,Naja wie auch immer; Mum und Dad kommen heute Abend aus ihrem Spa-Urlaub und ich bin immer noch dabei die letzten Kartons zu Cindy in unsere neue Wohnung zu fahren. Ich bin unfassbar froh, dass sie da ist, sonst würde ich an allem verzweifeln!" Er lachte und ich lächelte leicht.

Ich freue mich echt für dich, dass das mit Cindy geklappt hat und dass du glücklich bist, aber ich muss jetzt Schluss machen.

,,Okay, ich-" 

Doch da hatte ich den Anruf schon beendet und starrte auf meine Tastatur. Ungewollt blieb mein Blick immer wieder bei dem Buchstaben 'A' hängen, was meinen Schmerz nur noch verstärkte. Ash war einfach überall. Ich war nirgends sicher vor ihm.

Wieso konnte ich nicht so glücklich sein wie Leo? Er zog mit seiner Freundin zusammen und ich wurde von meinem Freund - jetzt Ex-Freund - betrogen. Das war doch nicht fair!

Eine einzelne Träne lief über meine Wange.

,,Hey Süße, was ist denn los?!" Lia stand auf und setzte sich neben mich aufs Bett. Sehr bedacht darauf, ihre frisch lackierte Fingernägel nicht zu ruinieren. Das helle Nude glänzte im Licht meines Laptops und ich biss mir auf die Unterlippe.

Es tut einfach so sehr weh.

,,Ich weiß, Süße. Ich weiß. Aber du musst jetzt stark sein. Zeig allen Anderen wie stark du bist und dass du Ash nicht brauchst!" Sie sah mich auffordernd an, doch ich schüttelte den Kopf.

Ich wollte doch gar nicht stark sein. Ich wollte die letzten Tage einfach vergessen und wieder glücklich sein.

,,Ok, anderes Thema! Was für Vorlesungen hast du heute? Ich freue mich ja schon so unmenschlich auf Morgen. Endlich Wochenende!"

Nur einen Kurs um 11.00 a.m. und danach gehe ich in die Reaktion. In die anderen Vorlesungen gehe ich nicht.

,,Wieso?" Lia sah mich mit gerunzelter Stirn an und ich sah auf meine Hände. Beschämt über den lächerlichen Grund.

Weil ich IHN dann sehen werde.


Ich setzte mich in eine der unteren Reihen und holte meinen Laptop aus meiner Tasche. Ich starrte vor mich hin und versuchte krampfhaft nicht an ihn zu denken, scheiterte jedoch kläglich.

Er war einfach überall in meinem Gedanken. Mittlerweile hatte sich die unerträgliche Trauer in Wut verwandelt und ich würde am Liebsten alles zerstören, was mich an ihn erinnerte, doch ich brachte es irgendwie nicht übers Herz.

Yes forever.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt