#38 ~ Can't.

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#38 ~ Can't.      

Ich schloss die Tür hinter mir und atmete tief ein und aus.

Okay, das hatte ich definitiv nicht erwartet!

,,Hey Süße, wie war der Nachsorgetermin?" Lia hockte auf ihrem Bett und lächelte mich an.

Gut, die Schmerzen im Nacken sollen so nächste Woche weggehen und dann ist wieder alles wie immer.

Ich log.

Nichts würde so sein wie immer.

,,Super! Ich muss jetzt gleich zum Training, aber wenn ich wieder da bin, dann reden wir, Oke?" Ich nickte und sie stand auf und schnappte sich die Tasche, die schon fertig gepackt auf ihrem Bett stand. ,,Bis später! Hab dich lieb.", flötete sie und ich umarmte sie kurz lächelnd.

Dann ging ich mit schnellen Schritten zu meinem Schreibtisch und startete meinen Laptop.

Hey,
ich war eben beim Arzt und kann immer noch nicht fassen, was gerade passiert ist. Die Ärztin meinte, dass man bei mir irgendwelche Bewegungen an den Stimmlippen festgestellt hat. Sie hat gemeint, dass ich noch weitere Tests mitmachen müsste, um ein genaueres Ergebnis bekommen. Ich habe diese Tests noch nicht gemacht. Ich weiß nicht, ob ich das wirklich tun soll. Es würde die Hoffnung in mir wecken, sprechen zu können und wenn es nicht klappt, wäre ich mehr als nur enttäuscht. Andererseits bin ich zufrieden damit, stumm zu sein. So bin ich eben.
Was würdet ihr mir raten zu tun? Soll ich den Schritt wagen, oder nicht?
muteUnicornPrincess<3

Das war echt zu krass. Was zur Hölle sollte ich tun?

Einfach nur die Tatsache, dass ich vielleicht sprechen könnte, war überwältigend, doch wollte ich das wirklich?

Ich schloss die Augen und ging im Kopf immer und immer wieder die Geschehnisse durch. Alles was die Ärztin gesagt hatte, kam mir jetzt plötzlich schleierhaft vor. Je länger ich darüber nach dachte, umso mehr hatte ich den Eindruck mir das Ganze nur eingebildet zu haben.

Irgendwann hatte ich mir Musik angemacht, um meine Laune zu heben. Nach einer Weile schlich sich sogar ein Lächeln auf meine Lippen und ich stand auf und ging zu meinem Regal, in dem ich meine liebsten und neusten Bücher stehen hatte. Ich schnappte mir einen Roman, den ich noch nicht gelesen hatte, was kein Wunder war, weil ich lieber schrieb als zu lesen, und machte es mir wieder auf meinem Bett bequem. Ich schlug das Buch auf und blätterte zu der ersten Seite.

Yes forever.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt