Als ich am Montag aus dem Haus komme und ich zur Schule gehen will erschrecke ich, John steht da. Was macht er hier? Will er jetzt mir alles erklären? Wie soll ich mich verhalten? Aber ich muss mich gar nicht entscheiden, denn er kommt auf mich zu gelaufen.
„Ich musste einfach kommen. Ich konnte nicht anders. Verzeihst du mir?“
Was soll ich sagen?
„Ich denke schon. Aber was machst du hier? Seid ihr nicht auf der Flucht? Willst du mir jetzt alles erklären? Wie lange bleibst du? Was hast du jetzt vor? Hast du …. „
Er unterbricht mich: “Hey nicht so viele Fragen! Habe ich keinen schöneren Empfang verdient?“, er muss ein bisschen lachen. Ich kann einfach nicht anderes, ich muss mit lachen. Plötzlich spüre ich seine Lippen auf meinen. Wow. Ich erwidere den Kuss. Millionenen von Schmetterlingen flattern in meinem Bauch herum. Hat er Schokolade gegessen? Es fühlt sich gut an. Er legt seine Hände an meine Hüfte und zieht mich noch ein bisschen näher an ihn heran. Kann man nicht die Zeit anhalten? Ich muss ihn aber wegdrücken, weil ich keine Luft mehr bekomme.
„War ich zu aufdringlich? Habe ich dir wehgetan? Was… „
„Ich habe keine Luft mehr bekommen.“
„Oh, tut mir leid.“
„Nicht so schlimm. Was hast du jetzt vor? Ich muss eigentlich in die Schule, aber den Bus bekomme eh ich nicht mehr, der ist schon weg.“
„Ich weiß nicht. Ist es sehr schlimm wenn du mal die Schule schwänzt? Ich habe nur heute Zeit.“
Warum kam er dann eigentlich? Irgendwie bin ich sauer. Obwohl ich nicht genau weiß warum. Aber warum ist er hierhergekommen, küsst mich einfach, um dann zu sagen, hey ich habe nicht viel Zeit aber lass uns abhängen? Klar, als ob ich das machen würde, dann wird es doch nur noch schlimmer wenn er gegangen ist. Was denkt er sich? Denkt er sich überhaupt etwas? Oder achtet er überhaupt auf meine Gefühle? Ich laufe einfach weg. Ich kann ihn jetzt nicht anschauen. Doch er läuft mir hinterher und hält mich am Arm fest. Er zwingt mich ihn anzusehen.
„Was ist los? Soll ich gehen und nie wiederkommen?“
„Nein, aber warum bist du dann eigentlich gekommen? Was soll das? Was hast du dir dabei gedacht? Und dann gehst du wieder und meldest dich ewig nicht! Denkst macht ja nix, die dumme Amelie denkt ich verarsche sie nicht. Die ist ja nur so eine Puppe, die kann man benutzen wie man will! Toll du bleibst dann wieder Wochen, Monate weg und erklärst mir nichts! Sagst mir nicht warum du vor der Polizei fliehst.“
Ich muss tief ausatmen, durch meinen Redeschwall.
„Amelie, bitte verstehe mich doch! Wenn ich dir das sage, dann kannst du mich verraten und ich komm vielleicht ins Gefängnis! Jetzt sei doch nicht sauer!“
Er bekommt einen leichten roten Kopf.
„Das macht es aber auch nicht besser. Irgendwann kommt’s sowieso raus und was ist das denn für ein Leben immer vor der Polizei zu fliehen? Und wie kommen die eigentlich auf dich?“
„Das kann ich dir nicht sagen.“
„Genau das meine ich!“ Ich weine fast. Mensch Amelie wegen so einem Typen heulst du! Jetzt reiß dich mal zusammen.
„Ich muss jetzt gehen. Auf immer wiedersehen. Vielleicht sehen wir uns irgendwann wieder.“
Ich drehe mich um und laufe weg. Ich schaue noch mal nach hinten. Er sieht mir traurig nach. Ich schaffe es gerade noch nicht los zu heulen. Was soll ich machen? Jetzt noch in die Schule gehen? Aber nach Hause gehen kann ich nicht, da ist mum. Ich nehme erst mal den Bus Richtung Schule.
Ich warte bis die Schule rum ist, warte auf Sabrina.
Als sie mich sieht kommt sie zu mir.
„Was ist los?“. Sie schaut mich besorgt an.
„John war bei mir. Wir haben uns gestritten.“ Ich fange an zu weinen. Sie nimmt mich in den Arm.
„Hey wie wär’s wenn wir zu mir gehen ich mach uns einen Kakao und du erzählst mir alles?“
Ich nicke mit dem Kopf. Wir bleiben noch eine Weile sitzen bis ich mich beruhigt habe. Dann gehen wir langsam zur Bushaltestelle und laufen zur ihr nach Hause.
Als ich alles erzählt habe, fühle ich mich viel besser.
„He so ein Arschloch! Er glaubt er könne gehen und kommen wie er will. Aber jetzt sag mal, wie war denn der Kuss?“
Ich grinse sie an. „Gut! Ich glaube er hat Schokolade gegessen.“
Wir müssen ein bisschen lachen. Es tut gut zu lachen. Wir schauen uns noch eine DVD an. Irgendwann gehe ich nach Hause.
Als ich nach Hause komme, steht John da. Steht er da seit ich gegangen bin?
„Bitte verzeih mir! Es tut mir leid du hast ja Recht, aber wenn ich zur Polizei gehe komme ich ins Gefängnis. Aber hast du noch ein bisschen für mich Zeit? Bitte!“
„Na gut aber entweder du gehst jetzt sofort oder du bleibst noch ein paar Tage. Bis die Polizei mitbekommt, dass du hier bist, bist du eh schon lange weg.“
„Ja das stimmt.“ John kommt grinsend auf mich zu und küsst mich. Das ist eine gute Überraschung.
Wir werden von einem Räuspern gestört. Ich drehe mich um, es ist die Kommissarin. Was will denn die hier? Ich hab ihr alles gesagt was ich weiß! Muss sie jetzt gerade kommen?
Im vorbeigehen sagt sie zu mir: “Bitte kommen Sie mit mir mit. Ich muss zusammen mit Ihrer Mutter und Ihnen reden.“ Ich wundere mich was sie will.
„Ich glaube ich dann gehe lieber wieder.“, sagt John zu mir. Ich nicke nur und folge ihr ins Haus.
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Der Tag, der mein Leben veränderte
Teen FictionAmelie ist eine 16 Jährige Teenagerin zwischen Schulstress und Elternstreit. Alles beginnt sich zu ändern, als der geheimnisvolle Junge John zu ihr in die Klasse kommt. Denn Amelie beginnt sich für den gutaussehenden Neuzugang zu Interessieren. Daz...