Die Landschaft zieht an mir Vorbei. Fast hätte ich vergessen auszusteigen. Kurz vor dem Eingang bleibe ich noch einmal stehen und atme tief aus. Soll ich schauen ob John noch da ist? Ist das aber überhaupt so eine gut Idee? Ich denke ich frage erstmals am Empfang ob er noch da ist. Wie ich es mir fast gedacht habe ist er nicht mehr hier. Also sage ich dass ich meine Mutter abholen will. Als ich die Zimmertür von Mumms Zimmer öffne strahlt sie bis zu den Ohren. „Amelie! Da freue ich mich aber! Ich habe mich schon gefragt ob du mich abholen würdest.“ Was soll denn das heißen? Warum unterstellt sie mir so etwas?
„Mumm! Warum sollte ich nicht?? Was du von mir denkst! Dann kann ich ja auch wieder ohne dich gehen!“
„Ach Schatz, sei doch nicht eingeschnappt. Ich habe das doch gar nicht so gemeint! Nimmst du mich jetzt mit oder nicht?“
„Ja“, brummle ich.
„Na dann ist ja gut. Na los, machen wir uns auf dem Weg.“ Nachdem wir ein paar Meter gelaufen sind fragt Mum plötzlich: „Du bist nicht zufällig mit einem Auto da oder?“
„Und wie bitte, mum? Vielleicht hast du es vergessen aber ich kann kein Auto fahren.“
„Ich weiß! Aber du hättest ja deinen Vater anrufen können oder?“
„Ist das dein Ernst?“
„Ja, warum auch nicht?“
„Ehm, weil ihr vielleicht getrennt seid? Und ich zurzeit auch keinen Kontakt zu ihm habe?“ Mum muss sich hinsetzen weil sie eine Pause braucht.
„Ja, aber er könnte uns ja trotzdem abholen oder?“
„Tja, dann fahre ich nicht mit!“ Trotzig sehe ich sie an.
„Jetzt mach doch nicht auf Stur! So sehr kannst du doch gar nicht deinen Vater hassen.“
„Warum müssen wir denn Dad anrufen? Wieso nicht deine Schwester??“ Das ich da nicht eher darauf gekommen bin.
„Wenn du unbedingt willst. Du hättest sie ja auch schon früher anrufen können!“
„Ach, jetzt bin ich wieder Schuld oder was?“
„Das habe ich nicht gesagt!“, verteidigt sie sich.
„Hat sich aber so angehört.“
„Jetzt komm lass uns nicht streiten. Wir rufen jetzt Claudia an und dann laufen wir runter und warten auf meine Schwester, ja?“ Ich nicke mit dem Kopf. „Ja, ok.“
Endlich sind wir unten angekommen und schon nach kurzer Zeit kommt auch schon Claudia – mums Schwester hergefahren. Wie ich mir schon gedacht habe ist sie total aufgebracht wie wir herunter gelaufen sind und wir sie nicht schon früher angerufen haben das sie auch noch helfen hätte können. Obwohl sie gar nicht hätte helfen können, weil es nichts zu helfen gab. Aber wenn ich das sagen würde, würde sie noch aufgebrachter sein und wenn sie erst mal in Fahrt war, braucht sie wieder lange um sich zu beruhigen. Nach einer anstrengenden und nicht endenden Fahrt sind wir endlich Zuhause angekommen. Claudia bleibt noch ein bisschen und deswegen kann ich mich bald verdrücken, das finde ich gut so weil sonst würde meine Mutter ein Kreuzverhör mit mir machen, und das ist anstrengend. Ich lege mich auf mein Bett und denke über alles nach, was alles in der letzten Zeit so passiert ist. Ich stelle fest dass das ziemlich viel ist, ich hoffe das meine Zukunft nur noch gute Sachen bringt. Irgendwann schlafe ich ein, ich merke es erst gar nicht, erst als ich wieder aufwache. Ich schaue auf die Uhr, es ist 22:14. Ich bin gerade gar nicht müde. Vielleicht ist ja noch Mum auf? Ich gehe die Treppe runter doch ich sehe sie nicht. Zu schlafen habe ich keine Lust und außerdem bin ich überhaupt gar nicht müde. Ich schalte den Fernseher ein und zappe rum. Ich bleibe an einem Liebes Film hängen. Der Film ist zwar total voraussehbar aber dennoch finde ich ihn gut. Natürlich geht er gut aus, ist bei solchen Filmen doch immer so, aber ich mag keine Filme die einen ungenaues Ende haben oder kein Happy End haben. Als der Film vorbei ist gehe ich doch ins Bett. Wie wär´s eigentlich mit einen ganz gewöhnlich Tag an dem nichts Außergewöhnliches passiert? Ich weiß das klingt langweilig und so aber genau das bräuchte ich jetzt. Meine Augen fallen zusammen.
Der nächste Morgen beginnt damit dass meine Mutter in mein Zimmer hereingestürmt kommt und mich weckt. „Amelie!! Amelie!!! Jetzt steh auf!! Es gibt Frühstück!!“ Was will sie denn? Kann ich denn nicht mal einen Tag am Wochenende schön lang ausschlafen? Anscheinend nicht denn meine Mutter zieht mir einfach die Decke weg.
„Was soll das??! Ich bin müde, ich will noch schlafen!!“, beschwere ich mich.
„Nix da! Steh jetzt auf, du Schlafmütze.“
„Nein!“ Sie zieht an meinen Füßen. Was soll das??!!! Kann sie mich nicht in Ruhe lassen?!
„Mumm! Jetzt lass mich doch noch bitte weiter schlafen!“ Der Sturz vom Bett auf den Boden tut ziemlich weh. Mittlerweile liege ich ganz auf dem Boden, das liegt aber auch daran dass ich mich überhaupt nicht gewehrt habe. Ich stehe auf, ziehe meine Decke aus Mums armen und schiebe sie aus meinem Zimmer. Obwohl ich mich wundere dass sie sich überhaupt nicht wehrt mache ich mir keine weiteren Gedanken darüber, wahrscheinlich ist sie zu sehr davon überrascht dass ich doch aufgestanden bin. Hinter ihr mache ich die Tür zu und ich lege mich auf mein Bett. Meine Mutter kommt nicht mehr ins Zimmer, was mir nur sehr recht ist. Doch lange kann ich nicht mehr schlafen, was ja auch keine große Überraschung ist, denn ich bin auch von meinem Bett auf den Boden gezogen worden. Ich hoffe dass mum nicht sauer ist. Ich stehe auf, ziehe mich an und gehe runter um zu schauen wie es meiner Mutter geht.
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Der Tag, der mein Leben veränderte
Teen FictionAmelie ist eine 16 Jährige Teenagerin zwischen Schulstress und Elternstreit. Alles beginnt sich zu ändern, als der geheimnisvolle Junge John zu ihr in die Klasse kommt. Denn Amelie beginnt sich für den gutaussehenden Neuzugang zu Interessieren. Daz...