Kapitel 56

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Ich laufe ihr entgegen und bleibe vor ihr stehen. Sie läuft fast in mich hinein, sie hat mich wirklich nicht gesehen. Flehentlich sehe ich sie an.

„Bitte, renne nicht sofort weg. Ich muss mit dir reden!“

Amelie überlegt kurz was sie machen soll und sieht mich dann schließlich an.

„Okay, rede. Ob ich darauf etwas sage oder ob ich, ohne ein Wort zu sagen, sofort gehe entscheide ich danach.“ Immerhin ein kleiner Anfang.

„Ich habe vieles nicht gesagt, dich belogen, den schrecklichen Brief geschrieben, Versprechen gebrochen und mich betrunken. Das alles ist nicht vorzeigbar und nicht sehr leicht, wenn überhaupt verzeihbar. Wenn ich an deiner Stelle wäre, wüsste ich nicht ob ich dir verzeihen könnte. Dein Verstand sagt dir, haue solange ab wie du noch kannst. Dieser Typ hat dich nicht gut behandelt und wird dich wieder verletzten. Dein Herz sagt dir aber etwas anderes. Es sagt dir, dass du dem blöden Typen noch eine allerletzte Chance geben sollst und es einfach nochmal probieren. Das hoffe ich jedenfalls. Ich kann dir aber nichts Versprechen, vielleicht verletzte ich dich noch mehr, es kann aber auch so gut wie noch nie werden. Das weiß man aber nie, egal bei was. Es ist deine Entscheidung ob du mir noch mal verzeihest oder eben nicht. Ich muss mit dieser Entscheidung dann klar kommen und sie Akzeptieren. Aber eines muss ich noch hinzufügen. Du machst einen besseren Menschen aus mir. Noch nie hat mir jemals so viel bedeutet wie du. Ich liebe dich.“

Was denkt sie wohl? Ich merke, dass aus ihren Augen kleine Tränen kommen. Ich wische sie weg. Mir ist egal ob das richtig oder falsch war. Immerhin schlägt sie meine Hand nicht weg, das ist doch ein ganz guter Anfang. Wir stehen einfach nur auf dem Gehweg und schauen uns an. Irgendwann öffnet sie ihren Mund.

„John…“ Das war alles.

„Ich…ich b…brauche Zeit. Zeit zum nachdenken und um über alles klar zu werden. Hoffentlich weißt du, dass mir diese Entscheidung sehr schwer fallen wird…“

Jetzt kommen nur noch mehr Tränen aus ihren Augen. Ich will sie wegwischen, doch auf dem halben Weg zu ihrem Gesicht hält sich mich auf.

„H…hör auf. Mache es bitte nicht noch schwerer.“ Ihre Stimmt bricht und sie wird am Ende immer leiser. Sie sieht mir nochmal in die Augen und geht dann an mir vorbei. Ich schaue ihr nach. Hoffentlich habe ich sie nicht für immer verloren….

Amelies Sicht

 

Adam geht bezahlen und ich verlasse das kleine, gemütliche Cafe. Gemütlich mache ich mich auf den Heimweg.

*

Ich laufe Richtung Bushaltestelle um nach Hause zu kommen. Es wird immer dunkler und kälter. Ich vergrabe meine Hände in die Jackentaschen. Nach ein paar Metern stoße ich mit jemand zusammen. Irgendwie passiert mir das recht oft. Ich will mich gerade entschuldigen und weiterlaufen, als ich merke in wen ich hereingerannt bin. Ich schaue hoch und sehe, dass es John ist. Na toll. Genau ihn wollte ich jetzt sehen.

„Bitte, renne nicht sofort weg. Ich muss mit dir reden!“, flüstert mir zu.

Wie soll ich reagieren? Ich überlege ob, ich sofort abhauen soll und nie erfahren was er mir sagen will. Oder ob ich mir anhören soll, was er mir zu sagen hat. Schließlich entscheide ich mich.

„Okay, rede. Ob ich darauf etwas sage oder ob ich, ohne ein Wort zu sagen, sofort gehe entscheide ich danach.“

„Ich habe vieles nicht gesagt, dich belogen, den schrecklichen Brief geschrieben, Versprechen gebrochen und mich betrunken. Das alles ist nicht vorzeigbar und nicht sehr leicht, wenn überhaupt verzeihbar. Wenn ich an deiner Stelle wäre, wüsste ich nicht ob ich dir verzeihen könnte. Dein Verstand sagt dir, haue solange ab wie du noch kannst. Dieser Typ hat dich nicht gut behandelt und wird dich wieder verletzten. Dein Herz sagt dir aber etwas anderes. Es sagt dir, dass du dem blöden Typen noch eine allerletzte Chance geben sollst und es einfach nochmal probieren. Das hoffe ich jedenfalls. Ich kann dir aber nichts Versprechen, vielleicht verletzte ich dich noch mehr, es kann aber auch so gut wie noch nie werden. Das weiß man aber nie, egal bei was. Es ist deine Entscheidung ob du mir noch mal verzeihest oder eben nicht. Ich muss mit dieser Entscheidung dann klar kommen und sie Akzeptieren. Aber eines muss ich noch hinzufügen. Du machst einen besseren Menschen aus mir. Noch nie hat mir jemals so viel bedeutet wie du. Ich liebe dich.“

Was soll man bei diesen Worten schon sagen? Mich berühren die Worte sehr und ich würde ihm sofort verzeihen, wenn seine Taten nicht wären. Aus meinen Augen kommen kleine Tränen. John hebt seine Hand und wischt sie mir aus dem Gesicht. Es tut so weh. Ihn so traurig und voller Hoffnung zu sehen und seine schönen Worte und wie er mich jetzt gerade behandelt. Als wäre ich zerbrechlich, etwas Kostbares. In mir drinnen ist ein Gefühlschaos. Einerseits will ich ihm sagen können, dass ich ihm verzeihe und umarmen. Anderseits hat er mich zu sehr verletzt und bin einfach nur noch verwirrt. Wir stehen nur auf dem Gehweg und schauen uns an. Irgendwann öffne ich meinen Mund.

„John…“ Das war alles.

„Ich…ich b…brauche Zeit. Zeit zum nachdenken und um über alles klar zu werden. Hoffentlich weißt du, dass mir diese Entscheidung sehr schwer fallen wird…“

Jetzt kommen nur noch mehr Tränen aus meinen Augen. John will sie wegwischen, doch auf dem halben Weg zu meinem Gesicht halte ich ihn auf.

„H…hör auf. Mache es bitte nicht noch schwerer.“, flehentlich sehe ich ihn an. Meine Stimmt bricht und ich werde am Ende immer leiser. Ich sehe ihn nochmal in die Augen und gehe dann an ihn vorbei. Vor lauter Tränen kann ich fast nichts mehr sehen. Mit schnellen Schritten mache ich mich auf den Heimweg….

Der Tag, der mein Leben veränderteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt