„Du weißt gar nicht wie froh ich bin, dass ich dich habe.“ Ich grinse ihn an und lasse sein Kinn wieder los. Ich weiß dass mehr als er denkt.
Ich sehe ihn in die Augen. „Hast du Angst vor dem Urteil?“
„Es geht. Ich habe schon Ahnungen wie das Ergebnis sein könnte. Vor manchen habe ich mehr oder weniger Angst.“
„Vor welchem Ergebnis hast du am meisten Angst?“
„Das er Lebenslänglich bekommt.“ Das hätte ich auch.
„Ich bin für dich da.“, sage ich und umarme ihn. „Wir stehen das zusammen durch.“
„Danke.“, flüstert er so leise, damit nur ich es hören kann. Wir lösen uns wieder aus der Umarmung und sehen uns eine Weile einfach nur an. Keiner von uns sagt ein Wort.
„Kannst du mir jemals verzeihen?“ Diese Frage kommt unerwartet. Klar, ich wusste schon, dass er diese Frage stellt. Aber ich dachte nicht hier und jetzt.
„Vergesse diese Frage, sie war blöd.“, fügt er hinzu.
„Nein nein, schon okay.“, entgegne ich schnell. Irgendwann muss ich mich ja der Frage stellen. Ob es früher oder später ist, ist im Prinzip egal. Aber was soll ich denn darauf antworten? Plötzlich merke ich, wie jemand auf mich springt. Diese Person geht wieder von meinem Rücken herunter und begrüßt mich mit einem „Heey!“. Sofort ist mir klar, dass es Sabrina ist. Ich würde diese Stimme immer und überall erkennen. Ich drehe mich zu ihr um. „Hey, sowas machst du nicht nochmal, ja?!“
„Warum denn nicht?!“
„Weil es vielleicht wehgetan hat?“
„Ok, ja.“ Sabrina umarmt mich und als wir uns wieder lösen sagt sie: „Das muss hart gewesen sein. Das Aussagen meine ich natürlich.“ Warum fragen mich das alle? Klar, es war jetzt nicht so toll, aber ich habe es ganz gut überlebt. Für John ist das bestimmt noch härter.
„Es ging, ich hab´s mir schlimmer vorgestellt.“
„Wie ist es, wieder so lange draußen zu sein.“ Das hat mich heute noch niemand gefragt.
„Es ist schon etwas komisch. Aber eigentlich habe ich keine Angst, weil hier so viele Menschen sind, hier wird mich wahrscheinlich niemand entführen. Außerdem war ich viel zu sehr abgelenkt um darüber nachzudenken.“
„Das ist doch schon ein sehr guter Anfang.“ Ich nicke mit dem Kopf.
„Hoffentlich ist es irgendwann ganz weg.“
„Das kann zwar noch sehr lange dauern, aber irgendwann wird es besser. Davon bin ich überzeugt.“ Ich schaue auf den Boden und nicke ganz leicht. „Ja, mal sehen.“ Auf einmal muss ich ganz kurz alleine sein. Ich kann nicht sagen warum. Deswegen sage ich, dass ich auf die Toilette muss. Ich verschwinde schnell und mache mich auf die Suche nach einer Toilette. Ich finde sie schnell und verschwinde durch die Türe. Ich trete an den Spiegel und schaue in den Spiegel. Ich sehe überhaupt nicht gut aus. Unter meinen Augen habe ich Augenringen. Insgesamt sehe ich müde und fertig aus. So fühle ich mich auch. Am liebsten würde ich einfach nur verschwinden und erst heute Abend wieder nach Hause kommen. Doch das kann ich allen nicht antun. Besonders John, er braucht mich, vor allem wenn das Urteil ausgesprochen wird. Die Türe öffnet sich und Sabrina kommt durch die Türe.
„Alles ok?“, fragt sie besorgt. Ich nicke mit dem Kopf. „Klar, warum nicht?“
„Weiß nicht, vielleicht ist dir schlecht oder so.“
„Nein, alles Bestens. Mache dir keine Sorgen.“, sage ich während ich sie angrinse. Wenn man es ein Grinsen nennen kann.
„Es geht gleich weiter.“
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Der Tag, der mein Leben veränderte
Teen FictionAmelie ist eine 16 Jährige Teenagerin zwischen Schulstress und Elternstreit. Alles beginnt sich zu ändern, als der geheimnisvolle Junge John zu ihr in die Klasse kommt. Denn Amelie beginnt sich für den gutaussehenden Neuzugang zu Interessieren. Daz...