f o u r t e e n

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-Aria-

  "Fass mich nicht an", zischte ich und rückte an den Rand meines Stuhls.
"Tut mir leid... Ich wollte einfach nur fragen wie es dir geht", nuschelte Denis und machte einen Schritt zurück.
"Gut", knurrte ich nur und trank meine Heiße Schokolade weiter.
  Natalie saß mir gegenüber und sah mich forschend an. Zwei Wochen waren vergangenen seit Yoongi gegangen war.
  Zwei Wochen und ich war zerrissen wie noch nie zuvor. Ich zählte schon die Tage bis ich endlich in den Flieger steigen konnte und von allem hier fliehen konnte. Sicher war es nett hier mit Natalie, aber sie war nur eine Freundin mit der ich hin und wieder lernte, zu unserer Universität fuhr und ab und zu ins Café ging. Seit Denis allerdings den Job dort hatte und Natalie dank des Studiums nur noch am Wochenende arbeitete war ich nicht mehr oft hier. Auch wenn es mein Lieblingsort war.
  "Natalie gib mir nur fünf Minuten, bitte. Ich muss Aria etwas sagen, dass ich schon vor einem halben Jahr hätte sagen sollen...", Denis sah Natalie bettelnd an.
  Kurz warf diese einen Blick auf mich. Meinen warnenden Blick ignorierte sie. Langsam stand sie auf.
  "Fünf Minuten. Eine Sekunde mehr und ich hacke dir den Kopf ab."
"Ist nur fair", Denis setzte sich mir gegenüber auf ihren Platz.
  Ein paar Sekunden später war sie weg und ich war alleine mit dem Idioten.
  "Was ist so wichtig, dass du Natalie vertreiben musst, huh?", murrte ich gereizt.
"Aria, ich weiß, die Dinge sehen anders aus zwischen uns. Schon seit unserem ersten Abschied. Ich verstehe es auch. Du hast einen Freund. Ich kann zwar nicht verstehen wie du ausgerechnet mit so jemandem zusammen kommen konntest, aber dir scheint er wichtig zu sein. Ich kapiere es. Ich habe aufgegeben mir Hoffnungen zu machen. Schon seit einer geraumen Zeit... Seit... Du weißt schon. Diese Sache mit deiner Mutter. Und ich bin mir sicher du warst sogar zu selbstlos um deinem Freund zu erzählen was an dem Abend passiert ist, aber der Abend hat mir auch wirklich klar gemacht, dass es falsch war wie ich mich die ganze Zeit benommen hab...", Denis hielt inne.
  Ich starrte ihn nur an. Zu gut erinnerte ich mich an diesen Abend auf den er sich gerade bezog. Und er hatte recht. Yoongi hatte ich nie davon erzählt. Das war die einzige Sache, die ich ihm nie erzählen konnte.

  ... Deprimiert starrte ich auf den Teller vor mir. Ich hatte keinen Hunger. Nicht einmal ein kleines bisschen. Die Bratkartoffeln konnten noch so lecker riechen, mein Appetit war nicht anwesend.
  "Also Denis. Erzähl doch auch Aria wie es gerade bei dir so aussieht in deinem Betrieb. Sie hört das sicher gerne", meine Mutter lächelte zufrieden als sie die letzte Porzellanschüssel auf den Tisch stellte.
  Ich sagte nichts. Hilfesuchend sah ich stattdessen zu meinem Vater. Der deutete mir allerdings zu, dass ihm die Hände gebunden waren. Lisa sagte ja so oder so nichts mehr seit dem Streit zwischen mir und meiner Mutter im Auto. Ich war mir nicht mal sicher warum meine Mutter beide eingeladen hatte.
  Es war auch zwischen ihr und mir schwer geworden seit diesem Gespräch. Ich wusste es nicht wirklich warum es so war. Wahrscheinlich hatte sie sich indirekt doch in den Kopf gesetzt etwas mehr mit Yoongi zu tun zu haben, als sie vorgab. Seit ich offen gesagt hatte, dass ich mit ihm in einer Beziehung war herrschte hin und wieder diese Stille zwischen uns. Beste Freunde konnte man uns nicht mehr nennen.
  "Naja, Mrs Brooks. So viel hab ich da nicht zu erzählen."
"Ach was! Aria sollte es auch wissen", meine Mutter sah mich erwartungsvoll an.
  Ich schwieg.
  "Naja, ich werde den Betrieb übernehmen können nach meiner Aussage in zwei Jahren...", begann Denis.
"Hör auf zu reden", brachte ich endlich heraus.
"Wie bitte, Aria?", meine Mutter starrte mich stocksauer an.
"Er soll aufhören darüber zu reden", sagte ich schlicht, dann sah ich zu Denis. "Weißt du auch warum?"
"Nein..."
"Dann erkläre ich das mal ganz schlicht. Du bist mir hier, weil meine Mutter will, dass ich mit dir zusammen komme. Ich soll sehen wie vernünftig du doch bist, aber sein wir mal ehrlich: Wir wissen beide, dass du nicht die Vernunft in Person bist. Mich interessiert es auch nicht ob du jetzt das Geschäft deines Großvaters wirklich übernehmen kannst oder nicht..."
"Aria, setzt dich wieder und sei still!", zischte meine Mutter sauer.
"Vergiss es. Jetzt rede ich. Du treibst es hier gerade zu weit. Schon seit ich wieder hier bin. Und das sind schon gute zwei Wochen. Jetzt hörst du mir aber genau zu!", fauchte ich sie an. "Ich werde nicht mit Denis zusammen kommen. Niemals, egal was er hier erzählen wird. Außerdem werde ich in zwei Wochen ausziehen und mein Studium beginnen. Ich habe kurzfristig noch einen verlosten Platz bekommen und Dad hat eine Freundin die mir eine super Wohnung vermietet."
"Jetzt drehst du völlig durch!"
"Oh, nein. Tue ich nicht, aber lass dir, besser gesagt euch, das wichtigste noch gesagt haben. Und das betrifft dich und Denis", ich stützte mich auf dem Tisch ab und sah sie bedrohlich an. "Keiner von euch beiden wird jemals wieder Yoongi durch den Dreck ziehen. Er ist mein Freund und das bleibt er auch. Mir egal wie sehr ihr euch auf den Kopf dafür stellen müsst um das zu akzeptieren. Ich liebe ihn und es funktioniert. Punkt. Aus. Ende!"
  Für Sekunden herrschte Stille. Mein Dad sah mich überrascht an. Für Denis schien eine Welt zusammen zu brechen. Lisa saß da wie ein Häufchen Elend und meine Mutter war erst einmal völlig erstarrt. Sekunden später stand sie auf und och spürte den stechenden Schmerz in meiner Wange als sie mir eine knallte.
  "Du bist das Letzte. Ich plane hier eine Zukunft für dich, lade einen vernünftigen jungen Mann mit einer sehr netten Schwester ein, aber du?", sie schlug mich wieder.
"Hör auf!", mein Vater hielt sie fest.
"Soll ich dir noch etwas sagen?", spottete ich. "Ich bin 20. Du hast kein Recht mir etwas vorzuschreiben."
  Der Blick den sie mir in diesem Augenblick zuwarf, war schrecklich. Als wäre ich nicht ihre Tochter. Es tat weh, aber warum sollte ich mich verdrehen? Es war die Wahrheit und ich versteckte sie nicht länger...

  "Hör zu, ich habe es kapiert. Ich wollte mich für das alles entschuldigen. Ich weiß schon seit diesem Abend, dass ich keine Chance mehr bei dir habe. Die hatte ich wahrscheinlich nie wirklich. Ich hab euch zusammen gesehen, und so warst du nie zu mir. Nie..."
"Vergiss es doch einfach", murmelte ich und sah weg.
"Es tut mir leid, Aria."
  Ich zuckte mit den Schultern. Was erwartete er von mir? Das ich ihm verzieh?
  "Meinst du wir könnten etwas unternehmen mal wieder?"
"Nein, Denis. Nein. Die Zeit ist vorbei. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Also spar es dir. Wir sind fertig", ich sah ihn kalt an. "In einem halben Jahr bin ich sowieso nicht mehr hier."
"Okay. Trotzdem nochmal, es tut mir echt leid", er stand auf sah mich ein letztes Mal an.
  Es war mir egal. Für mich war die Freundschaft schon lange vorbei. Schon viel zu lange.

Hello meine Kekse 💕
Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel. :D Vielen Dank für's lesen und voten. :D bin zu faul für mehr heute. Habt einen schönen Tag. 😘💕

🙈😍💕

Question: See oder Meer?
Answer: See. Die sind kleiner und nicht so salzig. xD

xoxo eure Luna 💕

Lost - Different WaysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt