f o r t y e i g h t

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  "Ist alles okay jetzt?", fragte Jackson nach einer Weile in dem wir einfach nur da gestanden hatten und er mich festgehalten hatte.
"Besser", ich nickte leicht und sah ihn an.
"Dann lass uns rein gehen", er lächelte leicht und strich mir über die Wange, bevor er aufsah und Dokyun entdeckte. "Und du bist?"
"Das ist Dokyun. Er hat mich nach Hause gebracht", erklärte ich leise.
"Eh, ja. Ich habe sie begleitet."
"Danke", Jackson nickte leicht.
"Kein Problem. Wir sehen uns dann am Montag wieder?", Dokyun lächelte mich leicht an.
"Sicher", ich nickte nur leicht.
  Kurz winkte er, dann lief er eilig davon.
  "Steht er auf dich?"
"Jackson!"
"Stehst du auf ihn?"
"Nein!"
"Aber er steht auf dich?"
"Was weiß ich?"
"Er soll bloß aufpassen", Jackson seufzte und lief schließlich voraus.
  Ich zuckte nur mit den Schultern und griff nach meinem Schlüssel in meiner Tasche. Jackson nahm ihn mir ab, und schloss auf.
  Als wir oben waren führte mein erster Weg in mein Zimmer wo ich andere Klamotten schnappte und dann in das Bad stürmte.
  "Wusste ich es doch", Jackson grinste los, als ich wieder aus dem Bad lief.
"Halt die Klappe, Jackson", murrte ich und zog ihn mit mir in mein Zimmer.

  Der Abend ging für uns beide nicht mehr lange. Jackson war müde vom Training und ich war noch geschaffen von der Panikattacke die ich durchgemacht hatte. Zusammen lagen wir auf meinem Bett und schliefen schließlich ein.

  Die nächste Woche kam auch schneller als erwartet. Am Montag saß ich wieder in der Universität und hörte mir Vorlesungen an, die mich gerade ziemlich nervten. Vor allem weil vor der Praxis so oder so nicht mehr viel neues dazu kam. Ich passte auf bei den wichtigsten Sachen, wie ich zum Beispiel meine Berichte schreiben sollte, aber der Rest interessierte mich einfach nicht mehr. Dokyun redete hin und wieder mit mir, aber auch nur wenn es die Zeit zuließ. So gesehen war er sogar ziemlich nett, genauso wie ich ihn eben kennengelernt hatte. Allerdings war mir schon klar, dass mehr als eine Freundschaft nie daraus werden könnte, auch wenn ich am Freitag schon das Gefühl bekam nach der letzten Vorlesung, dass er mich nach einem Date fragen wollte.
  Als ich Jackson am Abend davon erzählte bekam er fast die Krise. Er lief in meinem Zimmer auf und ab und regte sich darüber auf, dass ich nicht zu haben war, bevor er nicht auch sein okay gab. Ich nahm alles nur hin und lenkte lieber ab.
  "Du hast nächste Woche einen Auftritt, oder nicht?", fragte ich und lehnte mich an die Wand.
"Japp. Am Freitag. Was fällt ihm eigentlich ein? Sich einfach an dich ranmachen!"
"Vielleicht bin ich auch dabei. Ich habe mit einem der Manager gesprochen, und der war überzeugt davon, dass ich mit Sicherheit im Organisatorischen Bereich, auch von den Veranstaltungen tätig werden darf. Wenn ich Glück habe, dann sehen wir uns", ich streckte meine Hand nach ihm aus, weil ich wollte, dass er aufhörte im Zimmer herum zu rennen.
"Welches Entertainment nochmal?"
"Papiere und Mitarbeiterausweis liegt auf dem Schreibtisch", ich zuckte mit den Schultern.
  Kurz lief Jackson zum Schreibtisch und sah sich die Unterlagen an. Ich fuchtelte immer noch mit meinem Arm herum. Eine Minute später nahm Jackson sie und grinste mich an.
  "Hat mich da jemand vermisst?", er setzte sich auf meinen Schoß (!) und sah mich amüsiert an.
"Yah! Spinnst du jetzt? Runter von mir!", japste ich und schubste ihn leicht zurück.
"Nix da", meinte er nur gut gelaunt. "Ganz nebenbei bemerkt: Namjoon beschwert sich schon wieder, dass du mir immer Grüße an alle ausrichten lässt!"
"Sein Problem. Ich kann es auch ganz lassen", ich zuckte nur mit meinen Schultern.
"Aria!"
"Jackson!"
"Du... Du weißt ich habe dich wirklich lieb und alles, aber sei nicht so. Bau nicht so eine Mauer auf."
"Ich baue sie nicht auf, die steht schon seit fast einem Jahr jetzt", ich sah weg.
  Jackson seufzte und setzte sich endlich neben mich.
  "Genauso wie du nach einem Jahr immer noch mit einer Weste durch die Gegend rennst, die dir ein Unbekannter gegeben hat", er lehnte sich ebenfalls an die Wand.
"Ich will Danke sagen. Ganz einfach...", ich biss mir auf die Lippen.
"Ich weiß, aber wir sollten auch realistisch sein. Es ist fast ein Jahr her jetzt! Und wir leben in Seoul!"
"Jackson, ich weiß! Aber ein bisschen Hoffnung schadet doch nicht, oder?", ich legte meinen Kopf auf seine Schulter. "Ich hätte sterben können aus lauter Dummheit. Das vergisst man nicht einfach..."
"Auch war. Also suchen wir weiter nach deinem Schutzengel!", er lachte leise und legte seine Arme um mich.
"Japp. Klingt nach einem Plan."
"Oh, und vielleicht schaffen wir es auch, gleichzeitig dir noch eine andere Person aus dem Kopf zu schlagen."
  Ich biss mir auf die Lippen und spürte den inneren Schmerz wieder.
  "Schon okay. Du hast ja mich!", meinte Jackson leise und umarmte mich fester.
"Zum Glück."
"Was macht Sumi eigentlich? Warum ist sie gerade nie hier?"
"Ich glaube sie hat so etwas wie einen Freund, wenn du verstehst was ich meine...", ich holte tief Luft um mich wieder ganz zu fassen.
"Japp. Ich denke schon..."y, er lachte wieder leise.
"Film?"
"Kino?"
"Keine Menschen!"
"Du willst deinen Schutzengel finden!"
"Doch nicht im Kino!", ich stieß ihn in die Seite, dann machte ich mich los. "Aber okay... Nur, ich will vorher noch wo hin... Bitte?"
"Sicher. Alles was du willst", Jackson nickte.
"Oh, das heißt du schreibst auch meine Bachelorarbeit?"
"Träum weiter!"
"Hab ich mir gedacht!", ich lachte los, dann lief ich zum Schrank im wenigstens meine Jogginghose gegen eine Jeans einzutauschen.

Lost - Different WaysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt