s e v e n

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  "Bist du dir sicher?", fragte ich Kookie, als er mit noch leicht nassen Haaren in der Tür stand, gähnte und versuchte nicht ganz so verpeilt auszusehen.
"Ja, ich geh schlafen. Ich bin zu müde geworden... Kann ich noch einen Tee haben, Noona?"
"Sicher", ich nickte und stand von meinem Platz auf.
  Yoongi und ich hatten die letzten 15 Minuten damit verbracht, einfach da zu sitzen und uns einiges zu erzählen.
  Sobald ich Kookie eine Tasse Tee gemacht hatte, umarmte der mich kurz und verschwand dann eilig. Ich sah zu Yoongi, der nur kurz mit den Schultern zuckte und dann zu mir lief.
  "Bett, oder einfach hier noch sitzen?"
"Du kennst die Antwort", er küsste mich kurz.
  Ich begann nur zu grinsen und zog ihn dann mit mir mit. Im Schlafzimmer zog ich meinen Schlafanzug aus dem Schrank, dann verschwand ich schnell ins Bad. Eine Viertelstunde später lag ich neben Yoongi in meinem Bett. Besser gesagt ich lag halb auf ihm. Wie ich es so oft getan hatte.
  "Yoongi?"
"Mh?"
"Noch ein halbes Jahr...", ich zupfte an seinem T-Shirt.
"Und dann?"
"Bin ich in Seoul", verlegen sah ich ihn an.
"Ich kann es kaum erwarten", er zog mich näher an sich.
  Ich spürte wie er mir einen leichten Kuss auf die Stirn gab. Wieder biss ich mir auf meine Unterlippe und schloss meine Augen. Er war mein Ein un Alles und uns trennten tausende von Kilometern. Das er jetzt hier war, war das Beste was mir im letzten halben Jahr passiert war. Ich konnte nicht mal mehr die richtigen Worte finden um meine Situation, meine Gefühle, zu beschreiben. Ich wollte das die Zeit anhielt und nie wieder weiter lief.
  "Glaubst du ich kann die anderen vorher auch wieder sehen?"
"Ich weiß nicht... Jin wollte ja sowieso schon mitkommen, aber er konnte nicht. Namjoon und Jimin werden sich aber sicher blicken lasse, wenn ich das nächste Mal vor deiner Tür stehe. Bei Hoseok hab ich leider keine Ahnung... Wollte auch mit... Aber auch da ging es nicht...", Yoongi seufzte. "Manchmal hasse ich es einfach!"
"Was?"
"Idol sein. Die ganzen Termine. Interviews, hier eine Show, da ein Shooting. Dann das Training und hin und wieder sollte ich mich auch mal bei meinen Eltern blicken lassen", er strich mir über meine Haare. "Da wären wir auch beim nächsten Punkt. Meine Eltern verstehen immer noch nicht, dass ich mit dir wirklich noch zusammen bin. Wissen es deine Eltern eigentlich?"
"Japp. Hab ich dir doch gesagt...", ich brach ab.
  Das war eine unschöne Geschichte gewesen.
  "Und?"

 Im Auto herrschte erst einmal Stille. Ich kaute an einer Brezel herum, die mir mein Vater mitgebracht hatte. Er war der einzige, der mich nicht verurteilte, und der mir Zeit gab. Meine Mutter plapperte allerdings unaufhörlich. Lisa neben mir musterte mich nur immer so schräg und ich hasste dieses Gefühl.
  "Jetzt erzähl endlich warum du nicht froh bist hier zu sein!?!", meine Mutter sah wieder nach hinten.
  Mein Blick flog wieder nach draußen. Wir waren noch viel zu weit weg von Zuhause. Sie würde es also noch zehnmal versuchen.
  "Und nimm jetzt endlich dieses Ding ab! Und der Pulli ist dir auch viel zu groß. SO hab ich dich nicht erzogen", ihr gereizter Blick lag auf mir.
"Jetzt lass ihr doch ein bisschen Ruhe. Der Flug war bestimmt anstrengend und ich bin mir sicher, dass es nicht einfach ist Freunde zu verlassen...", mein Dad versuchte meine Mutter zu beruhigen. Umsonst...
"Misch dich du nicht ein, wenn du nicht sehen kannst, dass unsere Tochter völlig verändert wurde! Das geht so nicht!", herrschte sie ihn an, dann sah sie zu mir. "Junge Dame. Sag endlich etwas!"
"Was soll ich denn sagen. Huh? Was willst du hören? Dass ich glücklich bin endlich wieder hier zu sein? Es wäre gelogen. Du hast mir die letzten Monate schon genug Stress gemacht und jetzt muss ich dir Rede und Antwort stehen? Dich hat es doch vor ein paar Tagen nicht einmal interessiert wie es mir ging als ich den Pass bekommen hab, oder besser gesagt generell hat es dich alles nicht interessiert. Nicht einmal hast du danach gefragt, ob ich vielleicht Freunde gefunden hab, ob ich mich dort wohl fühlte. Dich hat alles null interessiert, und jetzt soll ich alles erzählen? Glaub mir. Du wärst nur noch mehr enttäuscht von deiner verzogenen Tochter... Also lass es besser!", ich sah sie mit einem sauren Blick an.
  Für einen Moment starrte sie mich nur an.
  "Erzähl es. Ich bin nicht nur enttäuscht", sagte sie schlicht.
"Jetzt auf einmal?!?"
"Bitte?"
  Lisa neben mir sah weg. Ihre Gesichtsfarbe war knallrot. Selber Schuld. Sie wusste genau, dass es nie gut zwischen mir und meiner Mutter gewesen war, wenn es um dieses Thema ging.
  "Ich hab mich mehr als nur wohl Gefühlt. Die Jungs bei den ich gelebt hab sind wie eine Familie für mich. Sie haben immer auf mich aufgepasst. Egal was war. Egal, wie sehr ich am Boden war am Anfang. Und es war der schwerste Abschied den ich hinter mich bringen musste, weil ich einfach nicht weiß wie es weiter geht...", ich sah mit Tränen in den Augen zu meiner Mutter, "...weil ich nicht weiß wann ich sie wieder sehen kann. Nenn mich verrückt, verzogen... Es ist mir egal aber du weißt einfach nicht wie es da drüben war. Wie schnell ich klar gekommen bin... Und..." Ich brach ab.
"Liebes... Das tut mir leid. Vielleicht hätte ich nicht ganz so reagieren sollen... Du kannst weiter reden. Bitte. Ich will es hören. Ich hab einfach nicht gewusst was du dort gefunden hast, dass du jetzt nicht mehr hier sein willst", sie sah traurig aus. "Red weiter."
"Besser nicht", ich schüttelte meinen Kopf.
  Jetzt konnte ich die Tränen nicht mehr zurück halten. Yoongi. Ich konnte heute Abend nicht einfach zu ihm unter die Decke kuscheln. Ich konnte ihn nicht mehr sehen. Spüren. Nichts mehr. Es war als wäre meine Welt vor meinen Augen zerbrochen.
  "Aria? Was ist passiert?", meine Mutter hakte nach.
"Ich... Yoongi..."
"Wer ist das?"
"Die wahrscheinlich wundervollste Person die ich jemals treffen konnte... Ich...", ich holte tief Luft. "Min Yoongi ist mein Freund. Ich hab mich einfach verliebt. Es ist einfach so. Und ich hasse die Tatsache, dass ich weg musste. Ich hasse sie."
  Meine Mutter schwieg. Sie sagte nichts mehr. Für einige Augenblicke sah sie mich noch an, dann wandte sie sich ab.
  "Aria, Schatz. Das tut mir leid. Aber das ist kein Weltuntergang. Ihr werdet euch wieder sehen und wenn es dir nichts ausmacht, dann würde ich aber gerne ein bisschen mehr hören", mein Dad lächelte mich aufmunternd über den Spiegel an.
"Daaad! Ich komme gerade erst zurück und werde nicht sofort plaudern...", mit einem schwachen Lächeln wischte ich die Tränen weg.
  Wenigstens einer der mir das nicht übel nahm. Lisa saß nur stumm neben mir und starrte auf ihre Füße.
  "Musst du nicht, aber kennen lernen will ich ihn trotzdem irgendwann, verstanden?", mein Dad grinste jetzt.
"Okay, ja... Sicher, warum denn ni..."
"Falls das überhaupt hält!" Dieser Satz traf mich wie ein Schlag.

  "Sagen wir es so...", ich sah zu Yoongi auf. "Meine Mutter hasst dich aus tiefster Seele, weil du mich total verändert hast. Mein Dad würde einiges dafür geben dich mal zu treffen. Meiner Meinung nach kann er dich jetzt schon ziemlich gut leiden!" Ich grinste übertrieben.
  Yoongi brauchte einen Moment um meine Worte zu verarbeiten, dann grinste er los.
  "Na dann, scheint also ausgeglichen zu sein", witzelte er.
"Idiot!", ich trat ihn in die Seite.
"Und du bist sicher, dass ich es eher mit dir als Tae aushalte? Du trittst ja noch schlimmer als er!", Yoongi lachte los.
"Was heißt das denn jetzt?", empört sah ich ihn an.
"Du kennst den Jungen...", Yoongi seufzte.
"Das hört sich nach ziemlich viel Spaß an", ich kicherte los.
"Er ist einfach nur anhänglich. das ist einfach das Problem..."
"Ich muss also aufpassen, was?"
  Jetzt warf er mir einen wütenden Blick zu. Ich lachte nur wieder lauter. Im nächsten Moment sprang ich dann aus dem Bett, weil Yoongi mich kitzelte und nicht mehr aufhörte.

Guten Morgen meine liebsten Kekse 💕
Und SORRY vor lauter Feiertage, Error und OneShot hab ich völlig vergessen hier ein Kapitel hochzuladen. 😪 Ich hoffe euch gefällt es trotzdem. :) Vielen Dank für's lesen, kommentieren und voten. Und nochmal Sorry für meine Verpeiltheit. :(

Babys. 💕

Question: Lieber nie wieder einen Film sehen (Serien mit eingeschlossen) oder nie wieder Musik hören?
Answer: Lieber nie wieder Filme schauen. Ohne Musik wäre ich tot. O.o

Schönen Donnerstag meine Liebsten Kekse.
xoxo eure Luna 💕

Lost - Different WaysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt