Kapitel 44

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Dan legte die Arme um Eves Hüften und drängte sie rückwärts in die Dusche. Erst in der Kabine fuhr er langsam mit den Fingern zu ihrem BH und öffnete ihn. Vorsichtig küsste er ihr Schlüsselbein entlang, bis er an den Spitzen ihrer Nippel angekommen war. Mit beiden Händen zog Eve an seinen Boxershorts und ließ sie einfach auf den Boden fallen. Sofort stieg er heraus und zog ihren Kopf dann zärtlich an sich. „Ich liebe dich", flüsterte er, bevor er seine Lippen auf ihre drückte. Etwas unbeholfen verlor sie den Halt und stolperte nach hinten, während sich seine Daumen in den Saum ihres Slips legten. Quälend langsam schob er den Stoff abwärts. Kaum waren sie beide nackt, bückte er sich, um die Kleidung aus der Kabine zu werfen und stellte dann das Wasser an. „Aaahh", kreischte sie, als sie der kalte Schwall erwischte. Daniel grinste verschmitzt: „Sei nicht so ein Mädchen!" „Ich bin ein Mädchen", wehrte sie sich. „Das sehe ich", antwortete er und zog grinsend die Augenbrauen nach oben, während er nach dem Duschgel griff und Seife herausdrückte. Gedankenverloren verteilte er es über beide Hände und drückte ihr dann die eingeseiften Handflächen auf die Schultern, um sie etwas auf Abstand zu bringen. Ungeniert blickte er abwärts. „Eindeutig ein Mädchen", raunte er, während seine Augen auf ihren Brüsten verharrten. Lächelnd warf sie den Kopf in den Nacken und schüttelte ihn dann. „Du bist so ein Idiot!", kicherte sie. „Das mag sein, aber du musst zugeben, ich bin ein liebenswerter Idiot!" Immer noch grinsend zog sie ihn an sich und küsste ihn stürmisch, drängte ihn dabei gegen die Duschwand und presste ihren Oberkörper fest an seinen. Forschend wanderten seine Finger über ihren Rücken hinab zu ihrem Po. Mit beiden Armen packte er sie fest und hob sie hoch, dabei trat er wieder einen Schritt vorwärts, sodass er ihr den Platz gab, um ihre Beine hinter seinem Rücken zu verknoten. Langsam verteilte sie ihre Küsse über die Seite seines Gesichts, streifte mit ihren Lippen seine Wange und arbeitete sich vorsichtig über seinen Hals abwärts. An der dünnen Haut unterhalb seines Kinns knabberte sie leicht, saugte und neckte ihn, während ihre Hände auf Wanderschaft über seine Bauchmuskeln gingen. Keuchend warf er den Kopf in den Nacken, packte sie noch fester und sah ihr dann tief in die Augen, bevor seine Lippen wieder ihre fanden. Seine Zunge drang in ihren Mund und kreiste fordernd über ihre. Vorsichtig hob er sie ein wenig an, positionierte sie über ihn und drang schließlich in sie ein. Erleichtert stöhnte sie auf, als sie ihn endlich ganz spürte. Erst dann sah er ihr schockiert in die Augen und wollte sich sofort wieder zurückziehen, doch Eve drückte sich fest gegen ihn. „Das ist schon in Ordnung, Dan", raunte sie. „Ich nehme die Pille und ich vertraue dir."

Immer noch sah er ziemlich unsicher aus. „Es ist nur ... ich habe das noch nie so gemacht. Bisher habe ich immer Kondome benutzt, schon alleine deshalb, weil ich befürchtete eine meiner damaligen Gespielinnen könnte mir ein Kind andrehen", raunte er abgehakt, „sieht man ja an Sam was alles passieren kann, wenn man unvorsichtig ist." Eve wollte nicht unbedingt an die Frauen denken, die er vor ihr gevögelt hatte, weswegen sie ihm langsam über die Wange strich. Zum Glück räumten die nächsten Worte, die er aussprach sofort alle ihre Bedenken aus. „Aber der Gedanke gefällt mir, dir so nahe zu sein, wie es uns nur möglich ist." Er sah sie liebevoll an: „Nichts das zwischen uns ist. Du sollst die Einzige sein, die mir jemals so nahegekommen ist. Und die Einzige, die es je wird. Die letzte, in der ich jemals sein werde. Ich liebe dich, Eve. Danke, dass du zurückgekommen bist." Seine Worte verursachten ein warmes Gefühl in ihrer Bauchgegend. Ihre Gefühlswelt fuhr Achterbahn. Wieder einmal war alles perfekt. Alles besser, als es noch vor ein paar Tagen war. Sie konnte ihm vertrauen, das wusste sie und es war Zeit loszulassen. Die Zeit war gekommen ihre Zweifel abzulegen. Schneller drückte sie ihr Becken gegen ihn. Ihre Beine zitterten aufgrund der Anstrengung ihrer Muskeln, während er sich in ihr bewegte, als würde sie nicht einmal ein Kilo wiegen. Keuchend legte sie die Hände um seinen Nacken. Dan hielt sie am Po fest und schob sie rhythmisch vorwärts, bevor er sie wieder fest an sich heranzog. Ihr Unterleib pochte und sie gab sich ganz ihren Empfindungen hin, indem sie die Augen schloss und sich nur darauf konzentrierte. Eve wusste, dass es genau das war, was die Leute als Liebemachen bezeichneten. So fühlte es sich an zu lieben. Auch wenn sie dachte, dieses Gefühl bereits früher gespürt zu haben, merkte sie jetzt, dass es das erste Mal in ihrem Leben war, dass sie wirklich liebte. Diese Empfindung war vollkommen und nichts würde ihr diesen Moment nehmen können. Er war der Mann, der an ihre Seite gehörte. Ganz so, als wären sie füreinander bestimmt. Als hätten all die schrecklichen Dinge, die ihnen geschehen waren eine weit tiefer gehende Bedeutung, als es für einen Menschen verständlich war. „Ich liebe dich!", keuchte sie während sie kam. „Ich dich auch. So sehr", flüsterte er in ihre Haare, wiederholte diese Worte immer wieder und fand dabei ebenfalls seinen Höhepunkt.

Vorsichtig stellte er sie am Boden ab, nahm den Duschkopf aus der Halterung und reinigte ihre immer noch äußerst empfindliche Mitte. Dann zog er sie an sich und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. „Das war ...", er holte tief Luft, suchte nach Worten, „unglaublich trifft es nicht. Es war noch viel besser, als alles jemals zuvor war. Das war ... es war einfach perfekt." Evelyn kämpfte mit den Tränen, so sehr berührten sie seine Worte. Sanft legte sie ihre Stirn auf seiner Brust ab und ließ den Wasserstrahl der Dusche, die einzelne Träne wegwaschen, die sie sich nicht verkneifen hatte können. Dans Finger ruhten über ihrem Poansatz und er atmete ihr gleichmäßig ins Haar. Sie wollte ihn nicht mehr loslassen und auch er schien nicht den Eindruck zu machen, als wollte er in nächster Zeit von ihr ablassen. Stattdessen standen sie minutenlang schweigend da. Ihr Kopf lag weiterhin vollkommen ruhig auf seinem Oberkörper, während er sie langsam hin und her wiegte.

Niemals zuvor hatte Daniel einen intimeren Moment mit einem Menschen erlebt und er kämpfte gegen das Bedürfnis an, Eve wieder damit zu bedrängen, dass er sie endlich an sich binden wollte. Nein, das war eine Untertreibung. Er kämpfte dagegen an augenblicklich in sein Schlafzimmer zu laufen, sich das kleine Schmucketui zu holen und ihr einen Antrag zu machen. Sein Kinn lag immer noch auf ihrem Kopf und er schmunzelte bei dem Gedanken daran. Er konnte sich vorstellen, wie sie in Panik ausbrechen würde, für den Fall, dass er das tun würde. Es war höchste Zeit dafür, zu planen, wie er es dennoch schaffen würde, sie an ihn zu binden. Natürlich nicht gleich durch eine Hochzeit, dafür war es zu früh. Das war sogar ihm bewusst und das, obwohl er im Moment ein liebestoller Trottel war, wie er sich selbst in seinen Gedanken nannte. Nein, er musste das geschickt angehen. Und er wusste schon genau wo er sie fragen würde, ob sie nun endlich seine Freundin sein wollte. Es sollte auf Kuba sein. Da gab es nämlich noch eine Kleinigkeit, die er ihr bisher verheimlicht hatte, was die Insel betraf. Zu süß hatte er es gefunden, wenn sie sich darüber pikiert hatte, dass er ihre Kosten für den Urlaub nicht übernehmen durfte. Wieder grinste er. Ja, es war kein Heiratsantrag, aber es würde mindestens genauso romantisch werden. Jedoch wollte er unbedingt auch die Menschen miteinbeziehen, die ihr am wichtigsten waren. Deshalb schien es ihm eine gute Idee zu sein, sie heute auf das Dach zu locken. Dorthin würde sie ihr Smartphone hoffentlich nicht mitnehmen und so könnte er vielleicht die Telefonnummern, der Menschen herausfinden, die er für die Umsetzung seines Plans benötigte. Möglicherweise würde sie sich dadurch zwar unter Druck gesetzt fühlen, aber dieses Wagnis musste er wohl eingehen, denn er hatte das Gefühl, es wäre für ihn von Vorteil, wenn er ihre beste Freundin Emma in seinem Boot hatte. Bereits jetzt war ihm bewusst, dass er diese Frau wahrscheinlich auch nicht zweimal bitten musste, ihm zu helfen, so euphorisch wie sie damals am Telefon geklungen hatte. Auch Emma wollte, dass Eve Liebe fand, das wusste er.

Vorsichtig streichelte er ihre Taille hinunter und löste ihre Stirn dann von seiner Brust. Lächelnd blickte Dan auf sie hinab. „Lass uns das Dach reparieren", sagte er, bevor er ihr ein Küsschen auf die Nase drückte.

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