Kapitel 31

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Obwohl sich Eve etwas Anderes von der gemeinsamen Partynacht mit Daniel erwartet hatte, war sie doch unglaublich glücklich, als sie die Augen am Morgen aufschlug. Klar, es gab den ein oder anderen unangenehmen Zwischenfall, aber das hatte zum Glück nicht nur negative Stimmung mit sich gebracht. Zumindest hatten sie jetzt beinahe alles geklärt, das möglicherweise zwischen ihnen stehen könnte. So konnten sie vorübergehend, genau da weitermachen, wo Eve eigentlich niemals hinwollte. Die Ironie war ihr in diesem Moment mehr als nur bewusst, aber sie hatte kein Interesse mehr daran jede ihrer Handlungen auf die Waagschale legen zu müssen. Das würde ihnen doch beiden nicht weiterhelfen. Warum also ständig alles analysieren? Es war an der Zeit zu genießen was sie hatten, so lange sie konnten. Andauernd hatte sie Angst davor gehabt, sie könnte verletzt werden, aber mittlerweile war ihr bewusst, dass sie aus dieser Sache ohnehin nicht mehr ohne bleibende Narben herauskommen würde. Sein Name war quer über ihr Herz tätowiert seit sie gemeinsam auf diesem Flugzeugsitz gesessen waren und ihn wieder von dort zu entfernen, wäre bestimmt ziemlich schmerzhaft. Es war viel zu spät um sich einzureden, dass es sie nicht verletzen würde, wenn Dan sie nun wieder sich selbst überlassen würde. In diesem Moment nahm Eve diese Erkenntnis an. Was sollte sie auch anderes machen? Sie konnte es ohnehin nicht ändern.

Vorsichtig drehte Evelyn den Kopf zu ihm. Sie lag eng mit dem Rücken an seine Brust gepresst, die Arme hatte er um ihren Bauch geschlungen. Sein regelmäßiger Atem blies ihr ins Ohr und verursachte eine wohlige Gänsehaut an ihrem Nacken. Vollkommen friedlich lag er da, als wäre ihm niemals in seinem Leben etwas Schlimmes widerfahren. Seine Züge waren weich, während er schlief, jedoch drückte sich etwas Anderes ganz und gar nicht weich gegen ihren Hintern. Leise kicherte sie. Für einige Augenblicke war sie äußerst froh darüber, dass sie sich immer noch beschwipst fühlte, sie jedoch trotzdem keinen Kater hatte. Den Mut den sie brauchen würde um den nächsten Schritt zu machen, hätte sie ganz bestimmt nicht, wäre sie schon wieder vollständig ausgenüchtert. Schnell warf sie einen Blick auf den Radiowecker am Nachtkästchen. Es war erst acht Uhr morgens, eigentlich viel zu früh um ihn an einem therapiefreien Tag aufzuwecken. Trotz allem hatte sie die Vermutung, dass es ihn nicht stören würde so geweckt zu werden, wie sie vorhatte es zu tun. Vorsichtig krabbelte sie abwärts und zog dabei das Laken von Dans Körper. Er seufzte leise und tastete nach der Bettwäsche, während sie ihn verstohlen beobachtete. Offensichtlich war er noch im Halbschlaf und hätte sich zu gerne wieder unter die warme Decke gekuschelt. Jedoch wäre es eine Verschwendung gewesen, diesen Traumkörper unter Bettwäsche zu verstecken. Deshalb kletterte sie vorsichtig zwischen seine Beine und setzte sich auf ihren Unterschenkeln ab. Er war immer noch vollkommen nackt, während sie gestern einfach in ihrem Kleid, jedoch ohne Höschen eingeschlafen war. Verstohlen ließ sie die Augen über seinen muskulösen Körper wandern. Saugte jedes einzelne Kunstwerk, das sie auf seiner Haut entdecken konnte, in sich auf. Leicht fuhr sie mit der Fingerkuppe über die Einkerbungen seiner Bauchmuskeln und wanderte dann aufwärts. Dans Gesichtsausdruck verriet ihr, dass er immer noch ziemlich unzufrieden mit der Lakensituation war, aber das würde sich jetzt wohl gleich ändern.

Kurz ließ sie die letzte Nacht in ihrem Kopf Revue passieren. Angespornt von den Gedanken an Daniels heißen Gesichtsausdruck, als er sich in ihr versenkte hatte, neigte sie ihren Kopf und ließ seinen Schwanz tief in ihren Mund gleiten. Augenblicklich verkrampfte sich Dans Körper, seine Finger bohrten sich in die Matratze, während er überrascht die Augen aufschlug. Alle seine Muskeln schienen in diesem Moment angespannt zu sein und er drückte ihr sein Becken leicht entgegen. Beinahe hätte sie gekichert, jedoch riss sie sich schnell am Riemen und blickte ihm stattdessen anzüglich in die Augen. „Was machst du da, Liebling?", keuchte er, während sie an ihm saugte und dabei versuchte ihn noch weiter in sich aufzunehmen. „Wonach sieht es denn aus?", nuschelte sie mit vollem Mund. Lachend warf er den Kopf in den Nacken, drückte den Rücken durch und stöhnte kurz auf. „Verdammt, Evelyn, du bringst mich noch um." Damit zog er grob an ihrer Taille, sodass sie in Sekundenschnelle rittlings auf ihm saß und griff gleichzeitig mit einer Hand zum Nachtkästchen. Den Blick hielt er auf sie gerichtet, während er zuerst ein leeres Kondompäckchen von letzter Nacht zu fassen bekam. Frustriert ließ er es auf den Boden fallen und fingerte erneut nach den Gummis. „Rein aus Neugier", kicherte Evelyn, „wie viele von den Dingern hast du denn eingepackt?" Er grinste: „Sagen wir so: Ich hatte mir schon gedacht, dass ich nicht genug von dir bekommen würde." „Und das obwohl wir eigentlich nur einen Termin bei der Psychologin hatten", tadelte sie ihn amüsiert. Verschmitzt lächelte er sie an, während er endlich ein verpacktes Kondom fand, es schnell öffnete und es anschließend überzog, indem er sie kurz nach oben drückte. „Ich hatte auf einen Quickie im Auto gehofft, oder vielleicht zwei", nun strahlte er von Ohr zu Ohr, „noch lieber wären mir natürlich drei gewesen." Damit drückte er sie langsam an den Schultern auf seine Erektion. Vorsichtig, ohne wieder aus ihr herauszugleiten, drehte er sich dann um hundertachtzig Grad, sodass er nun zwischen ihren Beinen lag. Ein leises Keuchen entkam ihr, als er sich wieder fest gegen sie drückte. Für eine Sekunde beobachtete Eve konzentriert seine Züge und verharrte in dieser Position, ohne sich auch nur einen Millimeter zu rühren. Der Blick, den er ihr schenkte war überwältigend und ließ ihr Herz sofort ein wenig höher schlagen. Beinahe hätte sie vergessen, dass es an der Zeit war sich zu bewegen. Erst als er mit beiden Händen nach ihrer Hüfte griff um sie rhythmisch gegen ihn zu drücken, erwachte sie aus ihrer Starre. Fester wirkte sie seiner Bewegung entgegen, so dass sich das Tempo noch etwas erhöhte und drückte gleichzeitig ihren Rücken durch. Daniels Hand wanderte zwischen ihre Beine und er streichelte kreisend über ihre Klitoris. Seine Streicheleinheiten spornten sie zu mehr an. Ihre Bewegungen wurden fordernder und sie drückte ihre Lippen auf seinen Hals, an dem sie sofort saugte und eine feuchte Spur hinterließ. Mit den Nägeln krallte sie sich in seinen Rücken, während er ihre Lust weiter vorantrieb. Dieses Gefühl war das schönste, das sie sich vorstellen konnte. Eines, das ihr nur Daniel bescheren konnte und sie fühlte sich plötzlich unglaublich lebendig. So viel hatte sie verpasst in der Zeit mit ihrem Ex. Sex musste keine lästige Pflicht sein. Es konnte so sein wie mit Daniel. Wunderschön, wahnsinnig sinnlich und schier atemberaubend. Er stieß fest in sie und Eve ließ ihre Hände zu seinem Hintern gleiten. „Ab sofort sollte das immer das Erste sein was wir nach dem Aufwachen machen", stöhnte Daniel. Hastig drückte sie ihn an sich und warf die Beine um seinen Rücken, während sie antwortete: „Das ist die beste Idee, die du jemals hattest." Sie ließ ihn ganz in sich eindringen und hob ihr Becken noch ein Stückchen weiter aufwärts. „Genau da", forderte sie ihn auf. Fester stieß er in sie, während sie sich weiter von diesem überwältigenden Gefühl überrumpeln ließ. Hitze stieg in ihr auf, als sich die Lust in ihrem Unterleib immer mehr ausbreitete. Die Kontraktionen in ihrer Mitte wurden stärker und ihr Atem ging immer schneller. „Komm schon, Süße, komm für mich", spornte er sie an. „Mein Gott, Daniel. Bitte nicht aufhören", schrie sie und führte ihre Bewegungen dabei noch ein wenig energischer aus. „Ich komme", ließ sie ihn keuchend wissen, als sie ein Orgasmus überkam, der stärker war, als jeder andere zuvor. Stöhnend ließ sie seinen Rücken los und bohrte ihre Finger in das Bettlaken. Ihre Muskeln begannen sich fest um seinen Schwanz zusammen zu ziehen, was wiederum auch ihn über die Kippe stieß. Er saugte hart die Luft ein und hielt sie mit einer Hand grob am Hintern fest, während er einige weitere Male kräftig in sie hineinstieß. Seine Arme zitterten von der Anstrengung als er von ihrem Po abließ und ihr tief in die Augen blickte. Schlapp ließ sich Eve auf die Matratze plumpsen, sodass er aus ihr hinausglitt. Er drehte sich auf den Rücken und zog sie dann wieder auf sich. Sofort legten sich seine Arme um ihren Hintern und seine Finger zeichneten kleine Kreise auf ihrem Poansatz. „Hmm", murmelte er und schloss die Augen, während er seine Nase an ihre Schulter legte und dabei ganz den Anschein machte, als würde er ihren Geruch einsaugen.

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