28 Mira

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Erschöpft steige ich aus dem Auto. Also mit einem kleinen Jungen, einem ängstlichen und einem überfürsoglichen Mann klar zu kommen, welche ein paar sind ist ja schon eine Leistung. Aber dann noch ein Arzt, der anscheinend alles weiß, ich meine wirklich ALLES und ein Mann, bei dem dein Herz aussetzt ist einfach nur zurmürbend.

>>Können wir das bald wieder machen?<< fragt mich ein viel zu gut gelaunter Max, inzwischen mit einem zweiten Lolly. Der Arzt, war einfach zu nett und hat beschlossen, sobald Max erster Lolly alle war, hat er einen zweiten verdient. >>Lasst uns rein gehen<< murmele ich erschöpft. Es ist mittlerweile schon Nachmittag, weil es irgendwelche Komplikationen gab und wir deshalb länger bleiben mussten. Als wir drinne sind, kommen sofort die andern zu uns und wir werden gefragt, weshalb wir so lange gebraucht haben. Ich will gerade Antworten, als Max das schon übernimmt. >>Der Arzt hat gesagt, dass es komplizierte Sachen gab. Aber ich glaube, dass dieser Milan nur Mira weiter anstarren wollte.<< erklärt der kleine Teufel unschuldig. Ich setzte gerade an zu protestieren als Niklas sagt >>Wir sind in eine ziemlich interessante Situation geplatzt.<< Dabei kichert er Mädchenhaft und guckt mich verschmitzt an.

>>Es ist doch gar nichts passiert!<< sage ich und merke selber, dass ich mich nicht überzeugend anhöre. >>Also habt ihr euch nicht fasst geküsst?<< fragt jetzt sogar Erik belustigt. Ich merke, wie ich sofort rot werde >>Nein<<. Wieder bemerke ich, dass ich viel zu schnell spreche, als dass man mir glauben könnte. >>Sicher doch<< höre ich Niklas leise kichern, als er sich an Erik lehnt. Dieser brummt zustimmend, doch ich tue so, als ob ich es nicht gehört habe.

>>Du kannst  jetzt Feierabend machen<< sagt Mari sanft zu mir, nachdem sie ein paar anzügliche Kommentare abgegeben hat, die mich und Milan betreffen. Erschöpft nicke ich, verabschiede mich von allen und gehe dann raus. Seufzend hole ich tief Luft und ziehe mir meinen Mantel enger um, weil eine kalte Luftböhe kommt. Seuftzend fange ich an nach Hause zu gehen, doch kaum habe ich zwei Schritte gemacht hält ein Wagen neben mir an. Das Fenster geht runter und ich bleibe fragend stehen. >>Wissen sie, wo sich diese Adresse befindet?<< fragt mich ein Mann in den Dreißigern. Ich gucke auf den Zettel, welchen er mir hin hält und schüttele dann den Kopf. >>Tut mir leid<< sage ich. Der Mann nickt mir freundlich zu und fährt weg, wieso habe ich das Gefühl, dass er gar nicht die Straße wissen wollte?

Kopfschüttelnd gehe ich weiter. Ich bin so erschöpft, dass ich schon Paranoia bekomme. Es wäre das beste, wenn ich einfach nach Hause gehe, ein bisschen schlafe und dann was essen. Ja, das hört sich wirklich gut an, schlafen und essen. Müde reibe ich mir über meine Augen und gucke auf meine Armbanduhr, die ich nur wegen dem Arzttermin heute angezogen habe. Da ich nicht wusste, ob sich in dem Gebäude eine Uhr befindet.

Zuhause schließe ich die Tür zu meiner kleinen Wohnung auf und lasse mich auf mein Sofa fallen, das nicht so weit entfernt ist wie das Bett. Dieser Tag war einfach nur brutal und das mit Milan geht einfach zu schnell. Wir hätten uns fast geküsst, obwohl wir uns nicht einmal richtig kennen.

Psycho WerwolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt