101 Milan

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Genüsslich ziehe ich Mira's Geruch ein. Genieße ihre Anwesenheit und spüre wie ein innerer Frieden mich erfüllt. Das Gefühl zerissen zu werden ist nicht mehr da.

>>Milan?<< fragt Mira mich ruhig. Langsam öffne ich meine Augen und werde mich meiner Umgebung wieder bewusst. Mira und ich sitzen auf dem Sofa. >>Ich will Kinder mit dir. Aber nicht jetzt<< flüstert sie beschämt. Mein Herz macht einen Sprung. Also findet sie den Gedanken nicht abstoßend. >>Aber jedes mal wenn wir miteinander schlafen könnte ich schwanger werden. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit<< sagt Mira. Ich nicke zur Bestätigung, auch wenn ich das Mira schon bestätigt habe. >>Und will nicht damit aufhören<< erklärt sie. Ihre Wangen verfärben sich rot. Das Gefühl, sie an mich ziehen zu müssen, sie müssen zu müssen und mit ihr schlafen zu müssen und wollen kommt wieder in mir hoch, doch unterdrücke ich dieses.

Stattdessen nicke ich und schlucke schwer. Langsam strecke ich meine Hand aus und lege sie auf Mira's Wange. Ich bekämpfe den Drang, mich auf sie zu stürzen und atme stattdessen ihren Geruch ein. Dieser ist an sich schon eine Versuchung.

>>Wie wäre es, wenn wir dich den anderen vorstellen?<< frage ich. Zu meiner Überraschung bekommt Mira keine Angst davor, ist nicht nervös. Sie freut sich. Will die anderen kennenlernen. Mira nickt und steht mit mir zusammen auf. >>Ich würde gerne deine ganze Familie kennen lernen.

>>Meine Familie kennst du schon. Zumindest flüchtig<< sage ich lächelnd. Verwirrt guckt Mira mich an. >>Meine Mutter hat mit mir gesprochen und gesagt, dass du sie, meinen Vater und meine sechs Geschwister kennen gelernt hast. Langsam schleicht sich Erkennung in ihren Blick. >>Natürlich<< murmelt sie. Ich kann ihr anmerken, dass sie jetzt nervös wird. >>Sie mögen dich<< beruige ich sie. Doch das hilft ihr nur in Maßen.

Ich nehme Mira's Hand und gebe meiner Familie bescheid, dass sie in das Rudelhaus kommen sollen. >>Komm<< sage ich und ziehe leicht an Mira's Hand. In meinem Kopf tauchen die Stimmen meiner Familie auf, welche aufgeregt durcheinander reden. Sie alle mögen Mira und wollen gerade deswegen richtig kennen lernen. >>Sie freuen sich<< sage ich zu mir, während ich ihr in die Augen gucke und ihre Hand zu meinem Mund hebe, um auf dieser einen Kuss zu hauchen. Mira nickt mir zu. Doch sie glaubt mir nicht. Ich lächele sie weiter an und gehe mit ihr den Weg zum Rudelhaus entlang.

>>Sie sind alle aufgeregt<< sage ich. Ich bemerke, dass das Rudel nicht draußen ist, wie sonst. Selbst die Kinder sind nicht draußen am spielen. Sofort weiß ich, dass alle im Rudelhaus sind und auf Mira warten. Wie konnten überhaupt alle in das Rudelhaus? Dieses ist zwar groß, jedoch ist unser Rudel auch sehr groß.

Nervös drückt Mira meine Hand, als das Rudelhaus in Sicht kommt und muss lächeln. Der Anblick, der sich uns bietet ist idiotisch, aber auf eine eigene Weise auch liebenswürdig. Wie ich mir schon gedacht habe, ist das Rudelhaus zu klein für alle. Sodass jetzt alle draußen sitzen, auf der riesigen Rasenfläche und sich dort unterhalten. Es haben sich einzelne Gruppen gebildet. Dennoch ist niemand ausgeschlossen.

Psycho WerwolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt