Ein Schrei. Hatte ich geschrien? Nein. Ich brannte zwar, aber ich hatte trotzdem keine Angst vor dem Feuer.
Ein erneuter Schrei. Claire. Sie rief nach mir. Ich wollte ihr zurufen, dass alles gut ist, dass alles mit MIR gut ist. Aber ich konnte nicht sprechen. Warum auch immer.
Ich hatte es ihm gezeigt. Dem Mann. Dass es sich nicht lohnt mich auszulachen. Aber diese Genugtuung war eben nicht genug für mich. Ich wollte mehr, wollte ihm Angst machen. Wollte ihm zeigen, was passiert wenn er mich auslacht. Dass ich nicht das kleine Mädchen bin, mit dem er so etwas machen kann.
Ich musste den Mann orten. Aber dadurch, dass ich nichts sehen konnte, würde das schwierig werden. Aber ich hatte einen einzigen Anhaltspunkt. Claire. Der Schrei war von links gekommen, wenn keiner sich bewegt hatte, was ich vermutete, weil alle zu perplex waren um sich zu bewegen, müsste der Mann etwas weiter rechts sitzen. Ich drehte mich in die Richtung, wo ich den Mann vermutete und streckte meine Arme nach vorn. Ich spürte, wie die Flammen zu meinen Armen krochen. Ich konzentrierte mich, und drückte meine Arme noch ein Stück weiter nach vorn.
Mit einem gewaltigen Rückstoß preschten die Flammen in die Richtung wo ich den Mann erwartete. Ich hörte, wie Körper auf den Boden fielen. Ich wusste, dass ich sie nicht getötet hatte, sondern sie sich aus Angst auf den Boden geworfen hatten. Nach zehn Sekunden war alles vorbei, und ich konnte wieder sehen.
Alle lagen auf dem Boden, die Hände im Nacken oder über ihrem Kopf. Alle. Alle außer Jeff, Alex und Claire. Alex und Claire starrten mich perplex an. Ich zuckte nur mit den Schultern. Als ich zu Jeff schaute, formte er mit seinen Lippen wieder Worte: 'Gut Gemacht, Mädchen.' Ich lächelte.
Langsam stand der erste der Lucenti auf. Aber anstatt mich böse anzuschauen, nahm er seine Kapuze ab, und lächelte mich an. Er war höchstens sechzehn. Er hatte schwarze Haare, und eine Schüttelfrisur. Aber was mich am meisten an ihm faszinierte, waren seine Augen. Eisblau. Er sah einfach nur toll aus. Und sein Lächeln. Langsam standen auch die anderen Lucenti auf. Der Junge fing an zu klatschen. Ich war total perplex. Was sollte das denn jetzt? Die anderen Lucenti stimmten mit ein, ein paar pfiffen sogar.
Nun stand auch der Mann auf. Er lächelte nicht. Er starrte mich böse an. Er fing an zu schreien: "Aufhören! Hört sofort auf!" Nun funkelte er reih herum alle böse ab. Nacheinander verstummten sie alle. Der letzte der klatschte, war der Junge mit den eisblauen Augen.
"Du!" er wendete sich wieder mit zu: "Das wird Folgen haben für dich! So etwas macht keiner mit mir!" zischte er.
"Aber ich sollte ihnen doch zeigen, welches Element ich habe. Und das habe ich getan." Erwiderte ich.
Er schnaubte nur.
Nun wendete er sich an den Jungen.
"Leon! Was fällt dir eigentlich ein?"
"Was denn? Ich fand ihre Vorstellung einfach nur faszinierend. So etwas haben wir noch nie gesehen, oder?" antwortete er ruhig. Er hatte eine tolle raue, tiefe Stimme. Leon machte mich wahnsinnig. Aber warum? Ich kannte ihn doch gar nicht!
"Leon! Du... wir diskutieren das wann anders. Die Versammlung ist für heute aufgehoben." Er schnappte sich Leon am Arm, und zog ihn mit sich hinaus.
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The Force in Your Hands
ParanormalIch bin Luna, und ich bin adoptiert. Wer meine richtigen Eltern sind, weiß ich nicht. Alle sagen sie wären tot. Ich lebe trotzdem ein normales Leben. Bin wie ein normales Mädchen. Das dachte ich zumindestens. Doch dann kamen die Träume. Und es passi...