Zimmer 305

5.7K 401 5
                                    

Mir wurde geöffnet und ich schaute in das verwunderte Gesicht von Mr. Maas.

"Was machst du denn hier?" fragte er mich verblüfft.

"Nun ja... ein paar Obskuri sind bei uns eingedrungen, als ich im Krankenhaus war, weil Claire von einem anderen Obskuri fast niedergestochen wurde. Und dann hat Claire gesagt, ich soll jetzt sofort meine Sachen packen und hier her fahren. Entschuldigung wenn ich sie überrumpele." während meiner Erklärung fuchtelte ich mit meinen Händen vor seinem Gesicht herum. Ich war einfach total nervös.

"Okay. Komm rein. Geht es Claire gut?" fragte er.

"Den Umständen entsprechend. Aber sie wird es schaffen." Er nickte.

"Komm, ich bring dich zu deinem Zimmer."

"Ich hab hier ein Zimmer?"

"Naja, also jetzt schon. Ich gebe dir einfach irgendeins." Er stoppte: "Nein! Nicht irgendeins! Ich gebe dir 305!" er nickte, um sich selber zuzustimmen, dass das eine wunderbare Idee war. Er eilte voraus und kam dann doch noch einmal zurück, um mir mit meinen Taschen zu helfen.

"Wir müssen hier entlang." er eilte wieder in die Richtung in die er gehen wollte. Wir gingen wieder einmal quer durch die Halle. Allerdings gingen wir dieses mal nicht durch das Tor, sondern rechts neben dem Tor die Wendeltreppe hinauf. Oben angekommen traten wir durch eine Tür und gelangten in einen Flur. Er war schön. So ein typischer Hotelflur. Die Wände waren aus holz und auf dem Fußboden lag ein roter Teppich. Vor uns war eine Rezeption. Wirklich wie im Hotel.

"Ich hatte gerne den Schlüssel zu Zimmer 305." sagte Mr. Maas zur Empfangsdame.

"Mr. Maas, sie wissen, dass ist das Zimmer von..."

"Ich weiß, ich weiß. Aber das hier ist eine Ausnahme. Ich denke, dass ist okay." Die Dame gab ihm, wenn auch widerwillig, den Schlüssel und wir gingen nach links. Nach einem etwas längerem Marsch kamen wir an die Zimmertür von Zimmer 305. Auf dieser Tür aus Eichenholz prangten in golden Buchstaben die Zahl 305. Mr. Maas schloss auf und wir traten ein.

Es war ein wunderschönes Zimmer. Es hatte einen Erker und war ziemlich groß. Es besaß zwei Schränke, einen Schreibtisch, ein Bett und eine Tür, welche wahrscheinlich in ein Bad führte. Alles war in herbstlichen Tönen gehalten.

"Das ist wunderschön. Warum geben sie ausgerechnet mir dieses Zimmer? Es sieht hier so aus, als würde noch jemand hier leben. Überall liegen Sachen herum!"

"Es sieht hier so aus, weil die Person die hier lebte lange nicht mehr da war. Und sie kommt wahrscheinlich auch nicht so schnell zurück. Aber es ist okay, dass du das Zimmer bekommst, glaub mir." erwiderte er.

"Von wem ist das Zimmer?" fragte ich ihn und stellte meine Taschen ab.

"Von deiner Mutter, Julia."

The Force in Your Hands Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt