"Was hast du da?" fragte Jenny mich.
"Es ist ein Schlüssel. Er war hier unter der Matratze versteckt."
"Oh! Wie aufregend! Wo der wohl hingehören könnte?"
"Ich glaube ich weiß es." murmelte ich.
"Du weißt es?"
Ich ging zum Schreibtisch und öffnete die unterste Schublade. Ich musste ein bisschen zwischen alten Papieren kramen, aber dann holte ich die kleine Holzkiste hervor, die ich an meinem ersten Tag hier entdeckt hatte.
"Wow. Was ist das für eine Kiste? Was ist da drin?" fragte mich Jenny aufgeregt.
"Das werden wir gleich sehen. Wenn der Schlüssel passt." Ich steckte den Schlüssel in das Schloss. Er passte. Jenny hielt den Atem an. Langsam drehte ich den Schlüssel und hörte, wie sich ein Riegel zurück schob. Dann klappte ich die Kiste auf.
In der Kiste lagen mehrere alte Briefe, die sorgfältig zusammen gefaltet waren. Ich nahm einen heraus, faltete ihn auseinander und fing an zu lesen.
Allerliebste Julia,
ich sehe in deine Augen und sehe einen sternenklaren Himmel. Ich sehe deine Haare und denke, dass vor mir die Sonne läuft. Dein Lächeln lässt mich nichts anderes glauben.
Dein F.M.R.
Oh mein Gott, war der schnulzig. Aber F.M.R.? Für wen konnte das stehen? James konnte es nicht sein. Hatte meine Mutter etwas mit diesem F.M.R.?
Ich nahm den nächsten Brief heraus und las auch diesen.
Meine allerliebste und schönste Julia,
ich zehre mich so sehr nach dir. Haben wir uns nicht schon zwei Monate lang nicht mehr gesehen? Warum können wir uns nicht einfach so treffen? Ich sehne mich nach deinen Berührungen, die wie Feuer auf meiner Haut brennen. Ich sehne mich nach deinen Küssen, die ein Feuerwerk in mir entfachen. oh, allerliebste Julia, ich will dich unbedingt wieder sehen. Bitte.
Dein F.M.R.
Okay. Ich glaube der Brief machte alles klar. Ja, sie war mit ihm zusammen gewesen. Aber wer war er? Ich wollte nicht noch mehr Briefe lesen, weil sie mir einfach zu schnulzig waren. Das hielt ja kein Mensch aus!
"Wow. Der Typ konnte echt rumschleimen." sprach Jenny da auch schon meine Gedanken aus: "Aber irgendwie wünsche ich mi, dass ein Typ mindestens einen dieses Sätze auch zu mir sagt." verträumt schaute sie an mir vorbei.
"Und wer soll dieser Casanova sein?" fragte ich aus Spaß.
"Marcus." antwortete sie immer noch verträumt. Ich starrte sie an.
"Oh, hab ich das gerade laut gesagt?" fragte sie mich gespielt entsetzt.
"Ja, hast du!" erwiderte ich nun auch gespielt vorwurfsvoll.
Danach brachen wir beide in Gelächter aus. Das erste ehrliche Lachen seit Ronnie's Tod.
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The Force in Your Hands
ParanormalIch bin Luna, und ich bin adoptiert. Wer meine richtigen Eltern sind, weiß ich nicht. Alle sagen sie wären tot. Ich lebe trotzdem ein normales Leben. Bin wie ein normales Mädchen. Das dachte ich zumindestens. Doch dann kamen die Träume. Und es passi...