Blicke

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Wir hatten die Jungs jetzt schon länger nicht gesprochen. Sowohl Marcus, Steve und Leon gingen und aus dem Weg. Immer wenn wir uns zu ihnen an den Tisch setzten wollten, standen sie auf und sagten sie seien fertig, oder müssten noch schnell irgendwo hin.
Ich konnte mit keinen Reim darauf machen, aber es wurde unheimlich, als auch unbekannte Lucenti Jenny und mir böse Blicke zu warfen.
"Was haben die denn alle?" murmelte Jenny mir zu. Wir waren auf dem Weg zu Deutsch und gingen gerade einen der vielen langen, dunklen Flure entlang.
"Ich habe keine Ahnung. Aber wir müssen ja irgendetwas schlimmes angestellt haben."
"Haben wir das?"
"Keine Ahnung."
"Luna, dass wird mir zu unheimlich. Und das die Jungs und ignorieren, geht mir auf den Keks."
"Denkst du mir nicht?"
"Nein. Also ja. Ach auch egal, aber wir stellen sie heute zur Rede."
"Find ich gut. Aber was wenn sie nicht mit uns reden wollen?"
"Sie haben keine andere Wahl."
Ich nickte bloß. Ich fand es total bekloppt von den Jungs, uns einfach so zu ignorieren. Schließlich wollten sie unsere Freunde sein, oder?! Und Freunde tun so etwas nicht. Oder? Sie müssten wenigstens mit uns reden. Das würden Freunde doch tun. Oder? Ich war mir langsam nicht mehr so sicher.
Vielleicht hatten wir sie unbewusst verletzt. Aber womit?
Uns kam ein Typ entgegen und schaute uns wieder so komisch an.
"Was?!" fauchte Jenny ihn an. Der Typ schaute erschrocken und rannte dann weg.
"Weichei. Was sollte das? Sind wir so gefährlich?"
"Vielleicht denken sie das. Aber warum?"
"Ich versteh es doch auch nicht." Sagte Jenny genervt. Wir müssten unbedingt mit den Jungs sprechen.
Wir quälten uns durch unsere Doppelstunde Deutsch. Eigentlich war das Thema ganz interessant, aber unsere Mitschüler starrten uns die ganze Zeit an und wenn man dann zurück starrte, schauten sie beschämt auf den Boden.
Jenny ging so gar so weit, dass sie die Leute einfach anfauchte und sie zur Schnecke machte, was sie denn wollten und ob sie nicht einfach ihre Augen wo anders hinrichten könnten. Und das war noch das netteste, was Jenny gesagt hatte. Ich hätte nicht den Mut dazu gehabt, aber langsam wurde es auch mir zu bunt.
Es würde höchste Zeit, dass wir mit den Jungs sprachen und die Ursache von ihrem Verhalten herausfanden.

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