Realität

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Ich ging im Park spazieren um mich zu entspannen. Vor der großen Mission, um die jetzt alle so viel Trubel machten. Drinnen war es nicht mehr auszuhalten gewesen. Deswegen bin ich nach draußen gegangen. Ich lief also auf den Wegen an Teichen, Büschen und Bäumen vorbei. Hin und wieder hoppelte ein Hase über meinen Weg. Dann hielt ich an und sah ihm nach.
Aber eigentlich hatte ich ein anderes Ziel. Mein Ziel war nicht, den Kopf leer zu bekommen, aber das wollte ich mir nicht eingestehen. Ich wollte wo anders hin. Ich wollte zu jemandem. Langsam ging ich auf den Wald zu. Ich wollte reden. Er würde mir zuhören. Wie konnte er auch anders? Ich wollte ihm alles erzählen, was vorgefallen war, seitdem er tot war. Ronnie sollte wissen, was passiert war. Er hatte ein Recht darauf.
Ich begab mich in Richtung Wald. Es wurde langsam dunkel also begann ich schneller zu laufen.
Ich hörte hinter mir ein Knacken und drehte mich um. Ich sah niemandem.
Ich fing an zu rennen.
Ich lief. Aber wohin wusste ich nicht mehr, ich hatte mich verlaufen. Es war zu dunkel, also konnte ich auch nicht mehr erkennen. Ich blieb stehen. Schaute mich um. Kniff die Augen zusammen. Aber es war immer noch alles zu dunkel. Ich hörte Schritte. Sie waren direkt hinter mir. Panisch lief ich in eine andere Richtung. Verzweifelt. Ich versuchte meine Umgebung wahrzunehmen. Aber durch das schnelle Rennen, wusste ich nicht mehr ganz genau, wo ich mich in dem Wald gerade befand. Da! Dort drüben war eine Lichtung! Ich lief schneller. Bis ich die Lichtung erreicht hatte, vergingen gefühlte drei Stunden. Auf der Lichtung fielen mir sofort die großen Steine auf. Ich war auf dem Friedhof gelandet! Die Situation kam mir so bekannt vor. So vertraut. Ich hatte sie schon einmal erlebt. Ganz am Anfang. Mit diesem Traum hatte damals alles angefangen. Würde damit jetzt auch alles enden? Denn das hier war kein Traum. Es war die Realität. Die Schritte folgten mir immer noch. Nun waren sie ganz nah. Ich lief weiter, ohne mich umzuschauen. Ich stolperte. Fiel hin. Genau vor einen Grabstein. Er war mit Efeu überwachsen. Die Schritte waren nun ganz nah. Aber der Stein hatte nun meine volle Aufmerksamkeit. Ich schob den Efeu zur Seite. Und las den Namen, obwohl ich wusste, was ich dort lesen würde. Aber ich wollte es wissen. Und obwohl ich dachte ich wäre vorbereitet, stutze ich.
Es war mein Name. In diesem Moment kam der Mond zwischen den Wolken hindurch, und ich sah den Schatten über mir, der ein Messer erhoben hielt, um mir damit in den Rücken zu stechen.

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