Abgeholt

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Ich wurde früh wach, obwohl ich ja eigentlich lange hätte schlafen können. Obwohl, dass konnte ich ja auch nicht, Ich wusste nicht wie lange ich schlafen konnte, schließlich würde dieser 'Abholer' ja dann vor meiner Tür stehen, um mich zum Frühstück zu holen. Und dann noch im Schlafanzug herum zu wandeln, das wollte ich auch nicht. Also stand ich früh auf, und machte mich fertig. Dann setzte ich mich in die Fensterbank des Erkers. Von hier hatte man eine wundervolle Sicht auf den Garten. Naja, es war kein Garten. Eher ein Park. Kieswege schlängelten sich zwischen Bäumen, Sträuchern und Teichen hindurch. Die Teiche waren auf verschiedenen Ebenen angelegt, sodass ein kleiner Wasserfall manchmal zwei der Teiche verband.

In dem Park wimmelte es nur so von Leben. In den Teichen schwammen hunderte Goldfische. Hin und wieder sah man einen Hasen über die Wiesen hoppeln oder ein Reh von einer Baumgruppe zur anderen springen. Sie spielten ein Spiel. Und es war faszinierend ihnen dabei zu zusehen. So faszinierend, dass ich die Zeit vergaß. Irgendwann klopfte es an die Tür.

"Hallo? Ist da noch jemand drinnen?" sagte der Besucher. Scheiße! Ich kannte die Stimme doch! Was sollte ich nur machen! Sahen meine Haare gut aus? Ich rannt ins Bad um noch mal alles zu überprüfen.

"Hallo? Ähm...ich bin Leon. Mr. Maas hat mich geschickt. Ich soll dich zum Frühstück abholen. Mr. Maas hat mir allerdings nicht deinen Namen verraten. Wie heißt du?" fragte er durch die Tür.

Mist. Sollte ich jetzt antworten? Nein. Ich brauchte noch kurz Zeit, weil meine Haare katastrophal aussahen. Ich hatte mir mein Beobachten der Tier die ganze Zeit durch die Haare gestrichen und sie somit total durcheinander gebracht. Ich versuchte mit meiner Bürste meine Haare durchzukämmen, aber es war schwierig.

"Bist du schüchtern? Bist du überhaupt noch da?"

Scheiße! Jetzt dachte er ich bin schüchtern! Was ist das denn für ein Mist! Ich machte ein komisches Geräusch, um ihn wissen zu lassen, dass ich da war. Ansonsten würde er wahrscheinlich noch die Tür eintreten.

"Oh. Gut. du bist da." sagte er nur, als er mein komisches Geräusch wahrgenommen hatte.

"Brauchst du noch lange?" fragte er etwas ungeduldig. Wahrscheinlich kam er sich gerade genauso blöd vor wie ich mich. Schließlich redete er mit einer Tür. Und ich musste ja meine Haare kämmen, also konnte ich ihm nicht antworten. So! Fertig! Endlich! Ich strich noch einmal mein T-Shirt glatt und öffnete dann die Tür.

"Oh, gut dann können wir ja jetzt...Luna?!" ich schaute in seine geweiteten, eisblauen Augen.

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