"So, du erklärst uns jetzt auch mal einiges!" meinte Jenny zu Robert, der gerade mit ein paar Freunden zu Mittag aß.
"Das du noch den Mut hast herzukommen! Das hätte ich wirklich nicht von dir erwartet, du kleine Lügnerin! Du kannst nicht einfach so Freunde von mir beschuldigen und denken du kommst damit davon!"
"Ich bin keine Lügnerin, weil wir die Maske wirklich gefunden haben! Ich kann doch nichts dafür, dass du so blind bist!" Jenny wollte auf Robert losgehen. Ich zog sie weg. Weg von allen anderen. Weg von neugierigen Augen.
"Jenny? Alles okay?"
"Ja. Aber man sollte vielleicht mal im Krankenhaus anrufen und sagen, dass Robert nicht mehr lange lebt. Man kann nämlich nur kurz ohne Gehirn leben. Und Robert hat bestimmt keins. Aber theoretisch ist er ein Medizinisches Wunder, schließlich hat er bis jetzt auch überlebt." Jenny kochte vor Wut.
Wir machten uns auf den Weg zu unserem Zimmer. Wir liefen gerade durch einen Flur, als wir hinter uns ein Räuspern hörten. Wir drehten uns um und erblickten Josh.
"Was willst du?" fuhr Jenny ihn an. Im Moment hatte sie gewissen Ähnlichkeiten mit einer Katze.
"Ich wollte mir euch reden. Aber vielleicht nicht hier? Bitte. Ich möchte einiges klar stellen. Können wir vielleicht in mein Zimmer gehen?" fragte er uns.
"Damit du uns auch noch umlegen kannst? Genauso wie Ronnie?" Jennys Stimmer wurde mit jedem Wort lauter. Und Joshs Miene wurde mit jedem Wort finsterer.
"Jenny. Bitte. Hör. Mir. Zu. Ich habe Ronnie nicht getötet. Er war mein Bruder."
"Das eine schließt das andere nicht aus." meinte ich nur.
"Bitte. Ich will nur mit euch reden." flehend sah er uns an.
"Schaden kann es nicht, Jenny." ich schaute zu ihr herüber. Sie nickte bloß und wir folgten Josh zu seinem Zimmer. Wenn er wirklich der Mörder war, war das was wir hier gerade taten, lebensgefährlich. Aber ich und Jenny wollten unbedingt hören, was er zu sagen hatte. Als wir ankamen, hielt Josh uns die Tür auf und wir traten ein.
Alles stand dort, wo es bei unserem letzten Besuch auch gewesen war. Nur die Papiere und Klamotten auf dem Schreibtisch und dem Fußboden hatten sich vermehrt. Typisch Jungs-Zimmer.
"Also?" fragte Jenny ihn.
Josh fuhr sich durch sein rotes Haar und sah uns erwartungsvoll aus seinen dunkelblauen Augen an. Dann setzte er an: "Ich bin nicht der Mörder meines Bruders."
"Kannst du das beweisen?" meinte Jenny nur.
"Nein... Aber ich möchte, dass ihr mir glaubt."
"Josh, wir können dir nicht glauben, weil wir das hier gefunden haben." Ich ging auf den hinteren Schrank zu, öffnete ihn und nahm die Trennwand heraus. Zum Vorschein kamen der Umhang und die Maske des Obskuri.
Joshs Augen wurden immer größer und ungläubiger. Er versuchte zu sprechen, aber er schüttelte dann immer nur verzweifelt den Kopf.
"Da bist du baff, was?! Tja, Josh. Dagegen kannst du nichts mehr machen. Wir haben dich entlarvt. Und der beste Beweis, hängt in deinem Schrank." triumphierend lächelte Jenny.
Josh fing an zu stottern: "Das...das...das ist nich...nicht...me...me...mein Schrank... das...das...das ist Roberts."
DU LIEST GERADE
The Force in Your Hands
ParanormalIch bin Luna, und ich bin adoptiert. Wer meine richtigen Eltern sind, weiß ich nicht. Alle sagen sie wären tot. Ich lebe trotzdem ein normales Leben. Bin wie ein normales Mädchen. Das dachte ich zumindestens. Doch dann kamen die Träume. Und es passi...