Ich sah sie überrascht an. Sie war in Michelle verliebt?
„Siehst du, du findest es auch komisch.", meinte sie und war kurz davor in Tränen auszubrechen. Ich nahm sie fester in den Arm.
„Es hat mich nur überrascht, das hatte ich nicht erwartet. Aber ich find's süß. Ihr wärt niedlich zusammen."
„Meinst du wirklich?", fragte sie mich überrascht.
„Ja, klar, ich glaube, ihr würdet ein gutes Paar abgeben. Sie sah nachdenklich in den Raum.
„Aber wenn ich es ihr sage, mache ich bestimmt alles kaputt.", sagte sie wieder traurig.
„Pass auf, ich helfe dir. Ich finde heraus, ob sie auch in dich verliebt ist und sage dir Bescheid. Dann steht euch nichts mehr im Wege."
„Das würdest du tun?"
„Natürlich, für euch beide immer."
Sie fiel mir dankbar um den Hals. „Danke, du bist toll!"
Ich lachte auf. Sie löste sich überrascht und starrte mich an. Ich lächelte.
„Ich habe gestern zum ersten Mal wieder gelacht. Die Jungs haben mich angeguckt, als wäre ich ein Auto."
Sie lachte.
„Das ist ja wunderbar! Wie ist es bei den Jungs so?"
„Witzig, die sind vollkommen durchgeknallt.", antwortete ich. Sie stimmte mir lachend zu, als Michelle den Raum betrat. Alice spannte sich sofort an, aber ich lächelte sie an und sie entspannte sich wieder und erwiderte mein Lächeln.
„Trace hat gelacht!", rief sie Michelle fröhlich entgegen. „Wirklich?", fragte Michelle begeistert. Ich nickte lachend, als Beweis. Sie fiel mir freudig um den Hals.
Nachdem wir noch ein bisschen geredet hatten, fingen wir mit dem Training an. Wir tanzten die erste Choreo nochmal durch und verbesserten noch ein paar Feinheiten.
Ich merkte, dass Alice immer so nahe wie möglich an Michelle tanzte und ich sah, wie Michelle das Gleiche versuchte, allerdings etwas zurückhaltender. Die beiden waren einfach zu niedlich. Michelle stand hundertprozentig auch auf Alice.
Ich lächelte und schaute den beiden bei ihrem Tanz umeinander zu. Es war so, als suchten sie die Nähe des anderen, aber der andere war giftig oder so. Ich kam aus dem Grinsen nicht mehr heraus.
Als wir eine Pause machten, verschwand Alice mit der Aussage, sie müsse mal auf die Toilette. Sie warf mir einen Blick zu und ich verstand. Sie würde lange genug wegbleiben, damit ich Michelle ausfragen konnte. Ich machte es, wie bei Alice, auf die direkte Art.
„Stehst du auf Alice?"
Sie fuhr zu mir herum und starrte mich erschrocken an.
„Ich weiß nicht... Es ist verwirrend.", sagte sie leise nach einer kurzen Stille.
„Erklärst du es mir?"
Sie zögerte.
„Na schön, also, am Montag, als Niall ihr seine Jacke gegeben hat, da war ich irgendwie unzufrieden. Ich... hatte das Gefühl, dass ich mich um sie kümmern sollte und nicht Niall. Es war ganz komisch. Dann hat sie mich so abweisend behandelt, das hat verdammt wehgetan, aber ich hab es erst darauf geschoben, dass wir ja beste Freunde sind, aber ich hab mich selber angelogen, ich wollte mir nicht eingestehen, dass ich mehr für sie fühlte, als ich eigentlich sollte." Sie sah traurig auf den Boden.
Auf meinem Gesicht bildete sich ein Grinsen, was immer breiter wurde. Sie sah hoch, weil ich nicht antwortete, aber guckte mich verwirrt an, weil ich sie breit angrinste.
„Was ist denn jetzt los?"
„Was wäre, wenn ich dir sage, dass sie auch auf dich steht?", stellte ich eine Gegenfrage. Sie sah mich überrascht an.
„Wie meinst du das?"
„So wie ich es gesagt habe. Alice steht auch auf dich, hat aber Angst, eure Freundschaft zu zerstören, weshalb sie Abstand zu dir gehalten hat." Während ich redete wurden ihre Augen immer größer.
„Du erzählst mir jetzt aber keinen Scheiß, oder?"
„Niemals!", sagte ich lächelnd.
„Sie kommt wieder. Denk daran, ich finde, ihr wärt super zusammen."
Die Tür öffnete sich wieder und Alice kam herein. Michelle atmete einmal durch, bevor sie aufstand.
„Wollen wir weitermachen?" Alice und ich stimmten zu und Alice sah mich nervös fragend an, ich grinste sie an. Ich wusste es doch. Die beiden waren bis über beide Ohren verliebt.
Alices Gesicht hellte sich auf, aber ihr Lächeln wurde etwas verschmitzt. Ich sah sie fragend an, aber sie grinste nur. Was hatte sie denn jetzt vor?
Wir begannen die zweite Choreo zu tanzen, bei der es eindeutig mehr Körperkontakt zwischen uns allen gab, als bei der ersten. Wenn die beiden sich berührten, sah man fast die Funken springen. Alice verlängerte die Berührungen, soweit das möglich war.
Als wir eine Pause machten, um etwas zu trinken, stellte sie sich direkt neben Michelle und legte ihr einen Arm um die Hüfte. Das war mein Zeichen.
Ich sagte den beiden, ich müsse aufs Klo und verließ den Raum. Ich gab den beiden drei Minuten alleine, bevor ich um die Ecke guckte.
Die beiden standen knutschend in der Mitte des Raumes. Ich hob meine Faust im Triumph.
Dann beschloss ich, die beiden zu stören, immerhin mussten wir doch trainieren. Ich machte die Tür leise auf, die beiden bemerkten mich nicht, sie waren vollkommen in ihre Beschäftigung vertieft.
„Ich find's ja super, dass ihr das endlich geschafft habt, aber was soll ich denn jetzt machen?", fragte ich laut und die beiden fuhren erschrocken auseinander.
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Gotta be you [One Direction]
FanfictionAls Trace die Zusage der Dance Academy in London bekommt, ist sie sofort Feuer und Flamme. Sie will ein neues Leben bei ihrem Vater beginnen. Aber man kann sein ganzes Leben nicht einfach hinter sich lassen. Wer fängt sie auf, wenn sie fällt? - It'...