Kapitel 8

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Jasmin's Sicht:

"Also Jasmin...was machst du beruflich?"

"Ich bin Lehrerin..."

Roman verschluckt sich und fängt an laut zu husten.

"Lehrerin?", keucht er.

Ich mache ihm etwas zu trinken, was er gleich entgegen nimmt.

"Ja seit diesem Schuljahr...in Mathe und Sport."

Er nickt und atmet nochmal laut aus.

"Lehrerin also...hätte ich dir nicht angesehen.", sagt er nun.

"Nein? Was hättest du denn gedacht?"

"Irgendsoein Bürojob.", grinst er und schiebt sich die nächste Gabel in den Mund.

"Ich und Büro? Oh Gott nein! Das ist für mich Horror."

Roman zuckt bloß grinsend mit den Schultern und schaut dann wieder auf seinen Teller.

"Aber wie kann es dann sein, dass du hier bist? Es sind gerade keine Ferien in der Schweiz."

"Weil so gut wie alle Klassen die ich unterrichte auf Klassenfahrt sind."

"Ach so Oke....und wie ist das so? Ich meine, Kindern etwas beizubringen und sowas?"

"Naja...ich mache das ja jetzt noch nicht allzu lange, deshalb...es ist schon toll, wenn man sein Wissen weiter geben kann, aber die Schüler müssen eben auch mitmachen, sonst geht das nicht."

"Ja das ist klar, wenn die keine Interesse zeigen, dann kann man es gleich vergessen."

Während wir also noch essen, erzähle ich ihm etwas von dem Beruf Lehrerin, danach räumen wir zusammen auf.

"Und wie ist es so in einem Tor zu stehen? Ich finde ja, dass der Torwart oft wie so ein Trottel aussieht und einfach blöd da rum steht.", sage ich frech und grinse.

"Wirst du frech??", höre ich es nur hinter mir, dann schlingen sich von hinten zwei Arme um mich, die mich dann anfangen zu kitzeln am Bauch.

Ich fange an zu lachen, nein eher an zu kreischen.

Roman drückt meinen Rücken gegen seine muskulöse Brust, sodass ich keine Chance habe zu fliehen.

Ich versuche mit meiner ganzen Kraft seine Arme wegzudrücken, aber ohne Erfolg.

"Nimmst du es zurück?", fragt er nun und hört kurz auf.

"Jahaa.", sage ich etwas außer Atem.

Roman lässt mich los, dann widmet er sich wieder an das abtrocknen.

"Aber manchmal steht ein Torwart wirklich rum wie ein Trottel!"

Kaum habe ich den Satz zu Ende gesagt, bin ich auch schon weggerannt.

"Du freches Mädchen! Komm her!"

Ich spüre wie Roman mir hinter rennt, bis sich wieder zwei Armen um mich schlingen.

"Nein! Verdammt wie schnell bist du?"

"Sehr schnell! Freche Jasmin!", sagt nah an meinem Ohr, weshalb ich eine Gänsehaut bekomme.

Roman lässt mich nun los, weshalb ich mich umdrehe zu ihm.

Er zwinkert nochmal, dann geht er in die Küche und trocknet weiter ab.

Ich helfe ihm dabei wieder, bis wir fertig sind.

"So...willst etwas raus auf die Terrasse?", fragt er nun.

"Ist das nicht zu kalt?"

"Wenn du eine Jacke anziehst, dann ist das nicht zu kalt."

Während wir geredet haben, sind wir schon in den Flur und haben uns unsere Jacken geholt.

Von dem Balkon aus, kann man echt toll auf diesen See schauen.

"Du hast einen echt schönen Blick! Besonders auf diesen See."

"Finde ich auch. Im Sommer liege ich gern hier und genieße die Sonne und am Abend die tolle Aussicht."

"Oh bestimmt. Wenn die Sonne untergeht und diese rot/orange Farben dann auf den See strahlen."

"Ganz genau! Das ist immer recht schön."

Wir beide stehen nebeneinander und schauen auf den See.

"Und die Sportler machen hier ihre sportlichen Aktivitäten?"

"Ja das stimmt. Wenn man um den Berg herum joggt, da kann man dann ohne Treppen nach oben gehen, die Jogger Joggen meistens den Berg nach oben und gehen ihn an den Treppen wieder herunter. Das wiederholen sie einige male."

"Woher weißt du das so genau?"

"Machmal, wenn ich noch hier gesessen bin, da habe ich das oft noch mitbekommen. Ist ganz interessant, denn wenn man dann noch alleine ist, fängt man an die Jogger zu zählen.", sagt Roman und zuckt mit den Schultern.

"Alleine? Bist du oft alleine?"

Roman schüttelt schnell seinen Kopf, dann dreht er sich etwas zu mir.

"Nein bin ich nicht. Oft habe ich noch meinen besten Freund aus der Mannschaft hier. Und meine Eltern kommen oft aus der Schweiz und besuchen mich. Das freut mich immer sehr...meine Familie ist alles für mich. Und meine Freundin....von der habe ich mich getrennt, als ich nach Dortmund bin."

"Was? Oh..."

Roman nickt bloß und schaut wieder zum See.

"Sie wollte nicht mit nach Dortmund, sondern zurück in die Schweiz...und Fernbeziehungen finde ich nicht gut.", sagt er leise.

"Fernbeziehungen gehen auch nicht mehr gut aus. Wenn man dann jemand kennenlernt, dann ist das etwas doof."

"Genau deswegen!"

Wir beide setzen uns nun hin und reden über Fußball, da ich mich nicht sehr gut auskenne.

Er erklärt mir alles mögliche und man sieht ihm einfach an, wie viel ihm Fußball bedeutet.

"Halloo? Jasmin hörst du überhaupt noch zu?"

Ich nicke leicht, aber der nicht überzeugte Blick von Roman bringt mich zum Lachen.

Er zieht ebenfalls seine Mundwinkel nach oben, dann steht er auf.

"Na komm....lass uns wieder rein gehen.", sagt er nun.

Ich nicke und stehe ebenfalls auf, dann bringen wir unsere Jacken wieder weg und sitzen auf der Couch.

"Was willst du eigentlich jetzt machen wegen Marcel?"

"Ich weiß es nicht, ich werde ihm Zeit geben. Sowas ist ein Schock und da brauch man etwas Zeit zum nachdenken. Wenn du nichts dagegen hättest, dann würde ich dir meine Nummer geben...und wenn er irgendwann mal sich melden will, dann kann er das tun."

"Und ich? Ich darf sie nicht haben?", fragt er nun und zieht eine Schnute.

"Natürlich! Ich bitte eher gesagt darum, dass du dich wieder melden wirst, auch wenn ich dann wieder in Bern bin."

"Bern...ist gar nicht soweit weg wo ich herkomme."

"Ach so? Das ist doch cool!"

"Auf jeden Fall! Wenn ich mal wieder in der Schweiz bin, dann treffen wir uns ok?"

"Ok!"

Und da hatten wir noch keine Ahnung, dass dieser Mann vor mir schon so eine große Rolle gespielt hat.

Von der Kindergartenliebe zur großen Liebe (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt