KAPIEL 9- Unterhaltungen... (Teil 2)

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Mit schweren, langsamen Schritten betrat ich das Krankenhaus. Tief durchatmen. "Mad?" ich drehte mich etwas vor Schreck um. Ty sah mich auf Krücken an. Er hatte ein Verband um den Kopf, sowie schrammen und blaue Flecken übersäht, sein Bein war komplett in Gibst.
"Ty wie geht's dir?", fragte ich besorgt.
"Besser als ich aussehe.", lachte er, ich stieg kurz mit ein. "Soll ich dich zu Sophie begleiten?", ich nickte dankbar.

Vor der Tür atmete ich nochmal durch. Ty blieb vorerst draußen.

Es war wie in meiner Vorstellung gewesen, Schläuche waren an ihr gekettet, das regelmäßige Piepen und der Krankenhausgeruch. "Hey Sophie.", flüsterte ich. Sie konnte mich hören das war das Einzige was sie konnte, nicht antworten oder auch keine Reaktion machen, dass ist auch schlimm. "Du hast uns allen einen echten Schrecken eingebraut. Mama und Papa gehen nicht mehr aus dem Haus, es ist fast so als würden sie aufhören zu leben.", seufzte ich und eine Träne verließ mein Auge. "Ich wollte vor allem immer dich Stolz machen, du bist und bleibst immer einer meiner Vorbilder, abgesehen von dem Kriminellen vielleicht. Nimmst mir nicht übel bitte." Ich weinte mehr, hörte aber nicht auf zu reden. "Weißt du noch? Du hast mir gesagt; 'Mach immer das was dich glücklich macht, auch wenn wir mal uneinig sind oder ich es nicht möchte, stehe ich immer hinter dir', das Kriminelle ist nichts für mich, ich habe kein gutes Gefühl bei sowas, außerdem ist da noch was. Aiden und ich sind befreundet zumindest glaub ich das. Wir haben einen Deal am Laufen, ich kann mir mehr als nur gut dein Gesicht oder deine Antwort darauf denken. Ich weißt du hasst ihn, ihr seid Gegner, ich habe ihn für kurze Zeit versucht zu vergessen was mir nicht gelingt. Ich hoffe du verzeihst mir. Komm zurück, bitte.", den letzten Teil wisperte ich.

Die Tür wurde geöffnet und Sophies Arzt kam rein. "Madison richtig?", fragte er freundlich. Ich nickte und wischte die Tränen weg. "Es gibt gute Nachrichten, der Zustand hat sich verbessert. Ihre inneren und äußeren Wunden beginnen zu heilen." Erleichtert lächelte ich. Ty ging mit seinen Krücken rein. Sein Gesicht sprach einzelne Trauer aus als er sie dort liegen sah. Der Arzt verließ das Zimmer.

"Du machst nicht bei unserer Gang mit oder?", fragte Ty.
"Hast du gelauscht?", fragte ich zurück, aber nicht genervt oder angepisst.
"Nein, ich habe mir das gedacht. Aber solange du nichts irgendjemanden was sagst, ist alles gut. Sophie würde nichts von dir verlangen, wenn du dich nicht wohl fühlst und das weißt du. Selbst wenn du dich mit Aiden gut verstehst.", sagte er ruhig. Überrascht schaute ich ihn an. "Sie hat mir gesagt, selbst wenn ihr euch aus irgendeinen Grund ineinander verlieben solltet, würde sie nichts gegen euch tun.", versprach er mir. Aus irgendeinen Grund fühlte ich Erleichterung.

"Darf ich dich was fragen?", nervös kaute ich auf meiner innen Seite meiner Wange. Er nickte. "Wie ist es zum Unfall gekommen?"
Er schluckte schwer und schloss die Augen. "Wir waren auf den Weg zurück nach Hause und haben geredet über die Gang und dich, Aiden. Ich hatte sie gefragt warum sie dich unbedingt in der Gang haben wollte und weil es verboten ist und so weiter. Sie meinte, dass du mehr an ihrem Leben teilnehmen sollst. Wir gerieten in Streit, ich meinte sie kann doch anders mit dir Zeit verbringen und so ging es weiter. Meine Blicke waren nicht immer auf die Straße gerichtet und somit habe ich plötzlich gebremst und der LKW hinter uns ist voll in uns reingefahren. Dann weiß ich nicht mehr was danach passiert ist.", vollendete er die Story.
"Du bist nicht schuld.", flüsterte ich.
Er nickte. "Ich weiß, dass sagt mir jeder, aber trotzdem mache ich mir Vorwürfe. Und du dir wahrscheinlich gerade auch.", sagte er und schaute mich prüfend an.
Er hatte recht. Wäre ich nicht gewesen, würden sie jetzt gesundes weiter Leben.
"Hör auf Mad. Du bist nicht mal ein kleines bisschen Schuld. Tue mir und Sophie den gefallen und weg deine Eltern wieder zum Leben. Sophie würde das nie wollen, dass sie sich so hängen lassen." Ich nickte, schaute nochmal zu Sophie und ging aus dem Krankenhaus.

ich hasse Krankenhäuser, obwohl man sie eigentlich lieben müsste, denn was würde die Welt ohne diese machen?

Ich ging nach Hause, die Rollläden waren noch unten. Meine Eltern waren wahrscheinlich noch in ihrem Bett. Klar mir ging es auch nicht gut, aber wir dürfen nicht vergessen zu leben und diese Personen um die wir trauern wollen nicht das man wegen ihnen sein Leben wegschmeißt. Ich ließ frische Luft in unser Haus. Räumte das Geschirr meiner Eltern von heute Morgen weg und ging schließlich in dessen Zimmer.

Beide lagen im Bett und waren im Halbschlaf. "Wo bist du gewesen?", fragte mein Vater. "In der Schule und bei Sophie. Ihre Wunden heilen.", sagte ich leise und hoffnungsvoll. Keine Reaktion meiner Eltern. Ich ging zum Fenster riss die Gardienen sowie das Fenster auf. "Sophie würde nie wollen, dass ihr euch so hängen lässt! Steht auf!", rief ich, riss ihnen die Decke weg.

Sie schauten gequält rein. "Wen sie euch so sehen würde... ihr wisst was sie denken würde, sei würde nie wollen, dass ihr aufhört zu leben!", ermutigte ich sie weiter. Es half. Mühsam standen sie auf. "Du hast recht. Mad.", sagte sie, immer noch umhüllt von Trauer, aber wenigstens standen sie. "Macht gleich einen Spaziergang, ihr zu liebe." Sie nickten wieder. Ich glaube eher nur mir zu Liebe, standen sie auf. Lustlos gingen sie raus. 

(Not) my "Badboy"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt