KAPITEL 26- versprochen.

96 7 0
                                    

Nach der Schule fuhr ich mit Ben und den anderen zu Sophie und Ty. Ich war zwar lange nicht mehr in einer Gang, wusste aber noch genau die Regeln.

Ich parkte vor der alten Halle, die Anderen bis auf Ben schauten sehr skeptisch die Alte verlassene Halle mitten im Wald an. „Los, wir sollten uns beeilen.", sagte ich und hatte Angst das es schon zu spät seien könnte. Wir gingen rein, in der Halle selbst war niemand, aber ich ging zielstrebig zum Computerraum. „Sophie guck schnell!", rief Ian. Sie hatten uns den Rücken zu gedreht, so, dass wir perfekt auf den Bildschirm gucken. Ben gab den anderen zu verstehen leise zu sein.

Es war immer noch die gleiche Kamera die auf Maddie zeigte, man könnte sie meinen sie hatte sich nicht bewegt vom letzten Mal. Jesse kam rein. Jesse der Sophie uns Tyler in einen Unfall verwickelt hatte. Er packte sie grob am Arm und zwang sie somit zu bewegen. Sie setzte sich und es sah so aus, als wüsste sie genau was jetzt passieren würde. Jesse machte die Fußfesseln auf und legte ihr stattdessen eine Augenbinde auf. Dann führte er sie aus dem Raum. Das war's. Ian schwankte nicht zu einer anderen Kamera um zu sehen wo er sie hinbrachte. Aber mir ging das Bild von ihr nicht aus dem Kopf. Abgemagert, ihre Augen waren matt. Die Hand- und Fußgelenke wo die Seile einschnitten waren geschwollen.

Ich taumelte auf einmal gegen die Wand und musste erst mal blinzeln. „Ich rede mit dir!", rief Ben und schnippste mit seinen Fingern vor meinem Gesicht rum.
„Was?", fragte ich immer noch abwesend.
„Ich habe denen gerade alles erklärt und sie sind einverstanden.", erklärte Ben mir.

Etwas verwirrt sah ich mich im Raum um. Niemand war mehr hier, ruckartig drehte ich mich um und sah hinter mir auf der Couch alle Sitzen. War ich so vertieft? „Okay gut.", sagte ich schlicht. Ich war froh. „Wie lange hast du gebraucht um sie zu überzeugen?", fragte ich schließlich als wir langsam zu den Anderen zurückgingen. „Nicht lange, aber sie wussten nicht ob sie auf uns alle zählen würde."

„Okay. Wir haben sie kontaktiert. Morgen ist das treffen. Tut uns leid, dass wir misstrauisch sind.", sagte Tyler kleinlaut. Hinter ihnen war die ganze Gang. Ihnen tat es nicht leid.

„Leute!", eine panische helle Stimme kam aus einen weiteren Raum. Ein junges Mädchen kam raus, gerademal zehn oder so. „Sie haben geantwortet und uns einen Strich gezogen.", sie hatte Tränen in den Augen und ließ sich zwischen Tyler und Sophie fallen und hielt ihnen das Tablet hin.

Nach ein paar Minuten ließ Tyler sich zurückfallen und Sophie stütze sich auf ihre Knie ab während sie den Kopf in die Hände fallen ließ. Das Tablett wurde rumgereicht und jeder der es weiterreichte, war danach frustriert.
„Was ist denn passiert?", fragte nun Lili.
„Das treffen von den Gangs, wenn man die anfordert müssen ja alle Mitglieder da sein.", fing jemand an zu erklären. Sie nickten. „Aber eine Unterkategorie besagt, dass wenn jemand eine Geisel hat nur die Hälfte und die Anführer von der Gang da sein müssen." Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen. Das kann doch nicht wahr sein. „Wie viele sind dann zur Bewachung von Mad da?", hakte Jamie nach. Ich hatte ganz vergessen, dass sie auch noch da waren.

-Madisons Sicht-

Er führte mich in ihr sogenanntes Wohnzimmer, nahm mir dort die Augenbinde ab. Dort saßen sie alle. Das letzte Mal als sie alle dasaßen, war an dem Tag wo sie mich entführt hatten. Er setzte mich auf einen unbequemen Stuhl und sich selber ließ er sich auf die Couch fallen. Gastfreundlich.
„Also.", begann einer. Sie hatten sich zwar alle Vorgestellt, aber ich hatte mir die Namen nicht gemerkt. Warum auch. „Sie haben angeschlagen, ich glaube sie wollen Madison holen. Die Hälfte trifft sich mit ihnen, der Rest muss sie beschatte.", sagte er, alle anderen nickten. „Beenden wir die Gang und schalten sie aus?", fragte ein anderer. Meine Augen wurden groß. „Nur, wenn sie nicht das machen was wir wollen. Und damit wir sie nicht alle umbringen müssen brauchen wir ein sehr glaubwürdiges Druckmittel.", er schaute zu mir, so wie die Anderen. Oh nein. Das bedeutet nichts Gutes. Gar nichts. Einer grinste schon, dieser stand auf sah deren Anführer der nickte. Ein weiterer stand auch auf. „Was habt ihr vor?", fragte ich leise mit zittriger Stimme.
Sie antworteten nicht. Sie gaben mir zu Befehl aufzustehen. Ich gehorchte und folgte ihnen. Warum ich ihnen gehorchte? Ja, weil sie mich sonst verletzten. Meine Beine taten immer noch weh von den ersten Tagen meines Wehrens. Was mich nur wunderte, dass sie mir nicht die Augen verbanden. Der Raum diente ihnen wohl als Trainingsraum. Das Licht wurde angeschaltet. Es war ein großer Raum. Ich zuckte zusammen als ich den knall der Türe hörte. Ich drehte mich um als ich ein schleifen hörte. Wir waren zu viert, einer schleifte einen Stuhl hinter sich her, ein anderer eine Kamera und ihr Anführer mit einem Messer. Mein Herz fing an zu rasen. Mein Atem ging flach und meine Kehle schnürte sich zu. „Setz dich.", flötete einer. Ich gehorchte. Dann zogen sie sich eine Maske auf, sodass man nur noch Augen und Haare erkennen konnte. Die Minuten verstrichen. „Läuft!", sagte einer der dreien. Einer stand hinter der Kamera, dann einer neben mir mit dem Messer und der letzte vor der Kamera und er fing an zu reden. „Also unsere Anforderungen sind. Ihr zieht euch zurück, löst euch als Gang auf oder ihr schließt uns an. Und wenn ihr das nicht macht...", flötete er und tritt ein Stück zur Seite. Der Typ mit dem Messer ging bedrohlich auf mich zu. Er setzte das Messer an meinem Hals an. Ich schloss die Augen, Tränen rannte über meine Wangen. Ich war kurz davor los zu heulen. Ich zuckte erneut zusammen, als er zudrückte und etwas Warmes an meinem Hals runterlief. Er nahm das Messer weg und ich funkelte ihn an. In seinen Augen konnte man sehen das er grinste. Ein anderer kam, mit einem kleinem feinem Messer und stellte sich hinter mich. Ich biss meine Zähne aufeinander. Nicht schreien. Ich kniff meine Augen zusammen, als er das Messer an meinem Rücken ansetzte und zudrückte. Mein Rücken schmerzte, ich spürte nicht ob es blutete. „Also das ist harmlos. Noch. Wir freuen uns schon auf nur noch einen schwachen Gegner!", sagte einer wieder und die Kamera wurde ausgeschaltet. Einer kam mit einem Tuch an und wischte mir das Blut am Hals ab. „Hat es Spaß gemacht?", fragte ich hasserfüllt und fragte mich selber wo her ich den Mut hatte. Sie antworteten nicht, mal wieder. Sie antworteten generell nicht auf meine Fragen und hieften mich zurück in 'mein' Bett. Banden meine Füße wieder fest und zogen erneut meine Handfesseln fest, die Verkrustung ging auf und frisches Blut saugte sich an den Seilen zu. Ich kniff meine Augen zusammen, da es schmerzte. Ich machte sie auf und blickte wieder in die Ecke. Ich wusste nicht ob ich hier raus kommen würde oder wann. Ich hatte mittlerweile aufgehört zu weinen oder um Hilfe zu schreien, wie am Anfang. Das Einzige was ich momentan fühlte war Schmerz. An meinen Verletzungen und auch im Herz. Ich weiß nicht weiter, denn ich kann definitiv nichts machen außer es über mich ergehen zulassen.

(Not) my "Badboy"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt