KAPITEL 27- Deja Vu.(Teil 2)

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„Hör zu wir haben nicht mehr viel Zeit."; sagte meine Schwester, nach dem ich ihr und Ty tausendmal bedankt hatte und sie mir noch irgendwas von den Gangs erzählten. Das ‚nicht mehr viel Zeit', wurde zu gar keine Zeit, denn ein Polizist kam rein und sagte, die Besuchszeit ist vorbei und das in einem Ton, den man besser nicht wiedersprach. „Der Anführer ist noch draußen!"; zischte Tyler und ich drehte mich geschockt zu ihm um, beide schauten mich entschuldigend an. „Kommen sie jetzt bitte!", der Polizist wollte nach meinem Arm greifen, doch ich ging schon heraus ohne mich zu verabschieden ging ich aus dem Polizeirevier. „Hey Maddie! Was ist denn pass- Oh Fuck.", sagte er und stellte sich direkt vor mich und schob mich zu seinem Auto als Reporter auf uns zu kamen. Er schlug die Tür bei mir zu und war schnell bei der Fahrertür. „Das war neu."; sagte ich noch etwas geschockt.
„Das wird wieder. Also was haben sie zu dir gesagt, dass du so raus gerannt bist?", fragte er.
„Ich will nicht drüber reden.", sagte ich und mein Magen machte sich hör bar.
„Ich weiß nicht... willst du trotzdem in die Stadt?", fragte er und schaute skeptisch auf die Reporter die sich ganz unauffällig vors Auto stellte.
„Äh ich glaub das ist nicht so eine gute Idee.", sagte ich etwas genervt.
„Wir fahren zu mir und ich koche.", sagte er und grinste.

Ich erinnerte mich an dem Tag, wo er mich auch zu sich genommen hatte. Da hatte er auch gekocht und hatte mich um gebeten seine Freundin zu spielen, bis wir auf den Deal kamen. Bei der Erinnerung musste ich auch leicht grinsen.

Wir waren da und gingen ins Haus. Es hatte sich nichts verändert. „Willst du was Bestimmtes?", rief er aus der Küche.
„Überrasch mich.", rief ich einfach zurück, als ich gerade meine Jacke aufhängte.

Als ich in die Küche kam blätterte er durch ein Kochbuch. Ich war selber überrascht, dass er durch ein gutes altes Kochbuch blätterte statt im Internet suchte. „Das hat meiner Oma gehört.", sagte er und wieder erinnerte ich. Er sagte mir, dass er von seiner Oma Kochen gelernt hatte. Wieder musste ich grinsen.
Boah Gehirnwäsche oder was? Wegen ihm hat sich Jamie getrennt und du bist noch nicht mal traurig oder so?!
Oh nein. Nicht du schon wieder... ich hatte sie nicht vermisst. Okay ja ich hatte über Jamie gar nicht nachgedacht. Und ich verspürte irgendwie nichts von Trauer oder etwas in der Art. Ich hatte keine Ahnung, er fehlte mir, aber eher als... normaler Freund.

Ich stützte meinen Kopf ab und schloss kurz die Augen. „Hast du überhaupt geschlafen?", fragte er mich. Muss er nicht kochen?!
„Doch, nur wenig.", antwortete ich.
„Aber du bist doch jetzt sicher?", fragte er weiter.
„Mein Gott Aiden?! Was willst du mir sagen? Warum fragst du? Was willst du wissen? Ich habe das Gefühl du kennst diese Situation schon und willst irgendwas ändern!", rief ich nun durchs Haus. Aiden blickte mich an und ich ihn. Er schaute geschockt. Ertappt. Als hätte ich es auf den Punkt gebracht. „Du hast sowas schon mal durchlebt?", fragte ich leise und ich fühlte mich schlecht, dass ich ihn so angefahren hatte. Er schluckte widmete sich wieder der Schüssel und rührte irgendwas weiter um. Keine Antwort ist auch eine Antwort, dachte ich mir. „Tut mir leid.", murmelte ich.
„Muss es dir, du hast nicht gewusst, dass ich sowas ähnliches schon mal durchlebt hatte. Nur damals hat mir die Person gesagt, es ging ihr gut aber... nun ja. Ich versuche einfach da zu sein.", sagte er nun.
Zu gern würde ich wissen was da passiert ist, aber ich ließ es. Ich kaute auf meiner Lippe. „Ich weiß ich bin jetzt sicher, aber trotzdem geht meine Paranoia mit mir durch sobald ich allein in einem dunklem Raum bin oder alleine in einem Raum mit geschlossener Tür...", sagte ich nun um auf seine Frage zurückzukommen.
„Okay... hm... hast du eine Idee dagegen?", fragte er.
„Nein." Ja habe ich. Und er auch. Nur keiner spricht es aus, weil es komisch wäre.

„Willst du mir jetzt wieder einen Deal vorschlagen?", fragte ich grinsend. Aiden stand mit dem Rücken zu mir und machte irgendwas. Ebenfalls grinsend drehte er sich zu mir. „Nun ja, du müsstest noch Sachen von mir anhaben.", lachte er, fügte noch hinzu; „Und sagen, dass du süß aussiehst."
„Warte!", rief ich verdattert.
Er hielt in seiner Bewegung inne; „Was?"
„Das hast du mir gar nicht gesagt.", ich lehnte mich zurück.
„Tja, das wollte ich aber, dann hat der Ofen gepiept, ich habe die Nudeln abgegossen und du hast das Thema gewechselt. Und damit das jetzt nicht wieder passiert; Du siehst süß aus.", sagte er und zwinkerte mir zu.
Ich lachte, spürte aber dass meine Wangen die Farbe der Tomaten an nahmen die er gerade mit in die Pfanne tat. Warum? Warum kann er sich eigentlich noch so genau daran erinnern? Also so richtig genau?!
„Okay, dauert noch 10 Minuten."; verkündete er. Eigentlich wollte ich gerade antworten doch mein Handyklingelte. „Ja?", fragte ich rein.
„Wo bist du?!", rief mein Vater in den Hörer, sodass ich ihn einige Zentimeter weghielt.
„Bei Aiden.", antwortete ich schlicht.
„Was macht ihr?", fragte er, nun etwas ruhiger.
„Er macht essen, wieso?", antwortete ich verwirrt.
„Niemand ist zuhause ans Telefon gegangen. Wir haben uns Sorgen gemacht!"
„Okay, tut mir leid, sag euch das nächste Mal Bescheid.", sagte ich und wollte eigentlich auflegen als er meine Mutter ans Telefon holte. Oh man... kann ich nichts mehr machen?!
„Schätzchen. Aiden war es der dich hauptsächlich mitgesucht hat stimmt's?", fragte sie.
„Worauf willst du hinaus?", fragte ich stattdessen skeptisch zurück und auch Aiden schaute mich skeptisch an.
„Ach egal, ich sag es ihm persönlich, wenn er dich nachhause gebracht hat. Schönen Tag noch bis später dann!", sagte sie und legte auf.
„Ciao.", sagte ich nur.

„Alles gut?", fragte er und goss die Nudeln ab.
„J-ja.", sagte ich.
„Lügen üben wir noch mal. Ich habe meinen Namen gehört. Mehrmals. Also?", er blickte mich und hielt zwei fertige Teller in den Händen.
„Also meine Mutter will dir irgendwas sagen.", sagte ich und merkte wie strange sich das anhörte.
„Ähm... dann werde ich dich später nachhause fahren.", sagte er und stellte die Teller ab.
Schweigend aßen wir.

„Maddie?", fragte er tot ernst.
„Ja?", fragte ich zögernd zurück und steckte mir den nächsten bissen in den Mund. Ich hatte keine Ahnung was das war, aber es war verdammt lecker.
„Nun ja also ich... finde dich sympathisch und nett.", sagte er immer noch tot ernst und ich verschluckte mich. Deja vu. Er lachte auch los. Als ich gerade dachte ich sterbe bekam ich doch wieder Luft und ich schaute ihn mit einem strafenden Blick an, woraufhin er noch mehr lachte. „Sorry, aber diese Situation, war so ähnlich! Ich musste das sagen!", er lachte wieder los. Ich konnte mir kein schmunzeln verkneifen, da die Situation wirklich sehr, sehr ähnlich war.

Genau das hatte er mir gesagt, als ich zum ersten Mal bei ihm war und wir gerade aßen und ich hatte mich damals auch verschluckt.

(Not) my "Badboy"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt