Kapitel 28- Komplizierter als Gedacht

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„Maddie!" Ich schlug meine Augen auf, blickte ins helle. Die Tür war auf und die Lampe erhellte den Raum. Ich blickte in das besorgte und geschockte Gesicht von Aiden. „Hey, Maddie. Pscht. Ganz ruhig.", sagte er sanft und nahm mich in den Arm. Meine Atmung beruhigte sich. 

„Hab ich geschrien?", fragte ich leise, meine Stimme klang zerbrechlich und ich hatte nicht aufgehört zu zittern.
„Ja.", antwortete er. „Nicht schlimm.", beruhigte er mich noch weiter. Bis sein Shirt nass war. „Geht es wieder?"
Ich nickte.
Aiden stand auf wollte gerade gehen, als ich müde seine Hand ergriff. Er drehte sich fragend zu mich. „Bleib.", flüsterte ich.
„ok."; er legte sich zu mir und hielt mich fest.

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Am nächsten Tag lag ich genauso wie ich in Aiden's Armen eingeschlafen bin. Ich befreite mich aus seinen Griff, während er irgendwas grummelte und sich das Kissen schnappte und es so festhielt, wie er mich vor her festgehalten hatte, es sah süß aus und ich schmunzelte leicht. Ich ging ins Bad und schaute mich im Spiegel an. Meine Augen waren etwas rot, und ich hatte tiefe Schatten unter den Augen. „Maddie?", hörte ich seine Stimme rufen. „Bin im Bad."; rief ich zurück. Meine Stimme war kratzig. Wahrscheinlich vom Schreien. Bei der Erinnerung durchfuhr mich ein kalter Schauer. Mit einem Ruck wurde die Tür aufgemacht.

Ich zuckte zusammen; „Mann! Erschreck mich nicht so!", fuhr ich ihn an.
„Wow, sorry.", sagte er. „Soll ich Frühstück machen?"
„Für mich reicht ein Kakao.", antwortete ich. „Obwohl-", er drehte sich abwartend zu mir. „Ich geh duschen, warte nicht auf mich mit Frühstück.", sagte ich. Er schaute mich prüfend an. „Aiden bitte."
„Was ist da passiert?", er verschränkte die Arme.
„Aiden, ich will jetzt duschen.", sagte ich mit druck in der Stimme.
„Rede mit mir.", sagte er flehend.
„Wenn ich reden will dann tu ich es.", sagte ich, was ich schon meinen Eltern, der Polizei, meinen Freunden und einem Psychologe gesagt hatte.
„Mit mir?", fragte er weiter.
„Ich möchte duschen!", sagte ich und ging in mein Zimmer um mir neue Sachen zu holen.
Er ging ohne ein Wort raus.

Ich stellte das Wasser auf eine sehr heiße Temperatur und duschte lange. Anstatt ihm zu danken, dass er für mich da war, zickte ich ihn an, aber er war dafür schuld, dass Jamie mit mir Schluss gemacht hat. Ich war eindeutig überfordert mit der Situation. Es klopfte. „Ich dusche!", schrie ich den hinter der Tür an. „Ja das seit einer drei viertel Stunde!" Oh fuck. Ich stellte das Wasser ab, schlüpfte in meinen Bademantel. Ich schaute meine Wunden an. Sie verheilten, nur langsam. „Maddie?", wieder leises klopfen. Ich zog mich schnell um und band meine nassen Haare hoch. Und machte die Tür auf. „Was?", fragte ich und drückte ihm seine Sachen in die die Hand er legte sie auf mein Bett.
„Behalt sie.", sagte er. Mein Blick schnellte zu ihm.
„Das hast du auch schon mal gesagt.", flüsterte ich.
„Ich weiß.", sagte er.
„Kannst du gehen?", fragte ich plötzlich sehr ernst. Es wurde mir zu viel. Er wurde mir gerade zu viel. Und ich fühlte mich... nicht frei.
„Nein."
„Geh!", sagte ich lauter.
„Nein!", wiederholte er sich, auch lauter.
„Ich will alleine sein!", sagte ich genervt.
„Gut dann setzte ich mich unten ins Wohnzimmer und-"
„Verschwinde. Aus. Meinen. Haus!", rief ich. „Geh einfach oder rufe meine Eltern an. Oder die Polizei.", sagte ich ernst.
Er nickte und ging. Ich blieb stehen, bewegte mich keinen Millimeter, bis ich die Haustür ins Schloss fallen hörte. Und jetzt bereute ich es schon wieder. Ich fühlte mich wie ein dummes kleines Kind.

Mit Tränen stieg  ich auf einen Stuhl und holte einen kleinen Karton runter. Da waren alle Sachen von Aiden drin. Seine damaligen Klamotten und Bilder. Bilder von der Hochzeit, welche die Lili heimlich gemacht hatte. Ich schmiss die Bilder schnell wieder zurück und gleichzeitig auch die Klamotten. Ich stellte den Karton zurück. Schmiss mich auf mein Bett. Neben meinem Bett stand ein Bild wo Jamie mich auf die Wange küsste, während ich lachte. Wüten riss ich das Foto raus. Morgen gehe ich wieder zur Schule, aber vorher...

(Not) my "Badboy"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt