Kapitel 30- Ich halte nicht viel von 'für immer'

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-Madisons Sicht-

Es war Freitagmorgen. Meine drei Freunde hatten hier die ganze Zeit übernachtet. Ich hatte ihnen jedes einzelne Detail erzählt, wie sie es wollten, nach dem sie mir gesagt hatten, wie scheiße sie es fanden; dass ich gesagt hatte mir ging es gut, aber sie genau wussten wie es mir ging und zwar schlecht. Ich habe zwar nicht mehr geschrien, als sie übernachtet hatten, aber mehr als drei Stunden Schlaf bekomme ich nicht ab, trotz der Tabletten. Von Aiden hatte ich nichts gehört. Aber ich musste ihm danken. Und mit ihm reden.

Mich entschuldigen. Mein Verhalten war abartig das wusste ich jetzt. Ich sollte mit ihm heute reden.

In der Schule hatte ich ihn nicht gesehen. Nach der Schule war ich alleine zuhause. Das lila, war nur noch ein Schimmer, es hatte sich schneller rausgewaschen als erwartet.

Ich hatte eine Leggings an und das schwarze Shirt von Aiden... ja von Aiden an. Aber die waren auch scheiße bequem und ja vielleicht vermisse ich ihn ja ein kleines bisschen mehr. Aber damit das nicht ganz so auffiel hatte ich noch meinen blauen Cardigan drübergezogen. „Mad, wann wollte Aiden dich nochmal abholen?", fragte meine Mutter die in mein Zimmer kam.
„Um 17 Uhr.", sagte ich knapp und zog meine Lippen mit Lipgloss nach, den ich aber kurzdarauf wieder wegwischte und einfach einen Labello auftrug. Viel angenehmer.
„Übernachtest du bei ihm?", fragte sie doch es hörte sich eher wie eine Bitte an.
„Warum?"
„Naja, ich muss heute Abend auch weg und ich will nicht dass du alleine zuhause bist."
„Ich kann fragen.", in dem Moment klingelte es, gab meiner Mutter einen Kuss und verschwand mit meiner grauen Tasche aus dem Haus in Aiden's Auto.

„Hey.", begrüßte ich ihn freundlich.
„Hi.", sagte er verwirrt und fuhr los.
„Wie lange fahren wir zu Aria?" fragte ich nach fünf Minuten stille.
„Noch eine Stunde."
Ich nickte. Wie sollte ich denn so ein Gespräch anfangen?

„Maddie?", fragte er.
Mein Herz machte einen Satz, vielleicht fängt er das ja irgendwie an. „Hm?"
„Konntet ihr das klären?", fragte er nun.
Danke! Er fing damit an. „Ja, es ist alles wieder gut. Ich wollte mich noch bedanken, dafür, dass du sie zu mir gebracht hast oder eher her geschleppt."
„Gerne."
„Ich wollte das eigentlich in der Schule machen.", redete ich weiter und hoffte dass es sich nicht anhörte, wie jemand der verzweifelt ein Gespräch aufbauen würde.
„Ja, ich war beschäftigt."
Hm... wow tolle Erklärung.
„Aiden es tut mir leid.", platzte es aus mir raus.
„Was meinst du?", fragte er verwirrt nach und bog die Autobahn ab.
„Dass ich so scheiße war, du hast dich voll süß und hilfsbereit um mich gekümmert, warst für mich da und wolltest mich ablenken und ich schmeiß dich raus und schrei dich an und bin ohne wirklichen Grund wütend auf dich.", redete ich auf einmal los.
Er sagte erstmal nichts, nach zwei Minuten schweigen, wagte ich es ihn an zuschauen. Er lächelte. Er lächelte? Warum lächelte er? „Ich verzeih dir. Und ich kann es auch nachvollziehen.", sagte er und lächelte weiter.
Ich seufzte. „Warum lächelst du so dämlich?", fragte ich nun.
„Du hast mich als süß bezeichnet."; grinste er.
„Hab ich nicht."; murmelte ich schnell und war froh, dass er mich nicht angucken konnte. Ich hasste es wenn ich rot wurde, wegen ihm.

Ich schaute aus dem Fenster und machte meine Augen zu. Er hatte mir verziehen, es schien, als sein alles gut zwischen uns. „Aiden-" „Maddie-" sagte wir zeitgleich. „Fang an.", forderte er mich auf.
„Ist jetzt alles ok zwischen uns?", fragte ich und spielte mit meiner Kette.
Er überlegte. „Na ja, es gibt immer noch einiges zu klären. Aber wir haben auf jeden Fall kein Streit oder sowas in der Art."
„Gut, da bin ich beruhigt. Was wolltest du?", sagte ich und mir entging nicht, dass er bei meinem ersten Teil lächelte, wieder.
„Also, ich...", er machte eine kurze Pause. „Ich habe eine Idee oder einen Vorschlag, aber ich will das nicht hier im Auto machen, hättest du was dagegen nach dem Familientreffen mit zu mir zu kommen?"
„Äh nein, also ja ich komme dann mit zu dir."; stammelte ich.
„Gut.", sagte er sichtlich erleichtert.

---

Wir saßen im dem großen Wohnzimmer, ich saß zwischen Kaya und Aiden auf der Couch. Die Älteren saßen draußen, um den Grill herum. Hier bei uns erzählte Aria gerade von ihren Flitterwochen, da ihr Mann auf Geschäftsreise ist und heute nicht hier sein konnte. Es war eine schöne Stimmung. Am Anfang hatten mich alle so herzlich begrüßt, als sei ich ein Familienmitglied.

„Ja! Die Villa war traumhaft und am Ende hat er mir gesagt, dass das unser Sommerhaus ist!", sie kreischte und ich konnte nicht anders als vor Freude auf zu quieken, denn neben mir Kaya fing auch an vor Freude zu kreischen. Die Jungs in der Runde lachten nur über uns. „Wenn ihr die Villa seht, dann werdet ihr auch kreischen!"; sagte Sylvia.
„Jaja.", sagte Aiden grinsend.

Mittlerweile saßen nur noch Kaya, Aria, Sylvia und ich in einer kleinen Runde, tranken Bier und Cola und redeten schon seit über einer Stunde.
„Also Mad..."; fing Aria an.
„Okay das klingt nicht gut."; sagte ich darauf und zog kritisch meine Augenbrauen hoch.
„Nein, keine Sorge. Lief zwischen Aiden und dir nochmal was?"
Ich schüttelte den Kopf. „Leider nicht.", sagte ich und erst jetzt fiel mir auf, dass ich leider gesagt hatte.
„Ok, das müssen wir ändern, ich-"
„Girls!", wir wurden von Aiden selber unterbrochen. „Wir haben schon 23 Uhr und ich muss Mad noch nach Hause fahren, wir müssen leider gehen."

Nach langen Umarmungen saß ich mit Aiden wieder Mal in seinem Auto und mir fielen ständig die Augen zu.
„Hey Maddie, wir sind da.", sagte er und ich öffnete meine Augen. Also hatte ich doch geschlafen.

Seine Mutter und sein Vater, würde noch länger dableiben und vermutlich auch in deren riesigem Haus übernachten. „Geh schon mal vor ich komm gleich nach.", informierte er mich kurz und verschwand im Bad. Ich ging die Treppe hoch in sein Zimmer wo ich das Licht anschaltete und-
„Ich hab die eine Wasserflasche mit gebracht."
„Du gehst?", schluckte ich und sah die Koffer vor seinem Schrank stehen.
„Maddie ich-"
„Ja oder nein?", meine Stimme zitterte.
„Ja, in die Firma meines Dad's für ein paar... Jahre."
Mir stiegen Tränen in die Augen. Er geht. Er. Geht.

-

Wir saßen auf seinem Bett. Ich hatte nichts mehr zu ihm gesagt. „Schau mich an Maddie!", bat er mich und aus Protest drehte ich meinen Kopf zur Seite. Da lag ein Briefumschlag, der an ihn war, jedoch hatte er ihn nicht geöffnet.
„Warum gehst du?", fragte ich schließlich, brachte es aber immer noch nicht ihn anzusehen, weil ich dann in Tränen ausbrechen würde.
„Ich hatte das vor einer Woche ausgemacht, wo wir nicht miteinander geredet hatte, wo du sauer auf mich warst. Es schien mir die beste Möglichkeit. Glaub mir ich würde jetzt lieber bleiben aber- Was ist das für ein Umschlag?"
Ich reichte ihm diesen Brief. Er öffnete und las. Und las nochmal. Und noch einmal. Er reichte ihn mir. Ich sollte lesen. Er schien glücklich und musste sich zurückhalten nicht zu grinsen oder gar vor Freude in die Luft zu springen, so sah er nämlich aus. Ich überflog ihn einmal, und dann las ich ihn noch einmal ganz langsam. Meine Mundwinkel zogen sich automatsch nach oben. Ich legte den Brief zur Seite und wieder handelte ich bevor ich nachdachte, ich umarmte ihn.
Er mich auch und zog mich auf seinen Schoß. Mein Bauch begann zu kribbeln und er vergrub seinen Kopf in meinen Haaren und nuschelte; „Ich habe mich noch nie so über eine Absage gefreut."
„Du bleibst.", flüsterte ich zurück.

„Ich muss dir das erzählen, du hast es verdient. Die Wahrheit.", sagte ich und erzählte zum zweiten Mal all die Qualen die die Gang mit mir gemacht hatten.
„Wenn die nicht hinter Gittern säßen, ich schwöre, ich würde ihnen alle eine-", seine Hände ballten sich zu Fäusten, ich legte meine Darüber und er entspannte sich etwas, war aber immer noch wütend.
„Ich vertrau dir also erzähl ich dir jetzt auch die Wahrheit, warum ich so... überfürsorglich war. Also-", er atmete durch.

(Not) my "Badboy"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt