Kapitel 12- „Nur" kompliziert

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Er hatte Recht er hatte verdammt nochmal recht. Ich werde ihm einmal zuhören, aber ihn trotzdem weiterhin hassen... denke ich. Genau als ich den Entschluss gefasst hatte klingelte es. Ich machte auf und siehe da, das Schicksal lässt grüßen. Aiden stand da. 

„Bin schon weg.", sagte Ian und ging wirklich.

Ich schloss die Tür hinter ihm und bat Aiden ins Wohnzimmer. „Ich hör dir einmal zu."; sagte ich. Er nickte und schaute mich, abwartend schaute ich zurück.

„Also, es ist kompliziert.", fing er an.
Ich schnaubte schroff lachend „Ach echt?"
„Verdammt. Ich bin noch nicht lange drinnen. Das mit dem Unfall und dir hatte nichts mit einander zu tun! Ich wusste noch nicht mal, dass sie sowas geplant hatten! Und weißt du warum?", rief er durch das Haus und war aufgesprungen, er schaute mich an, raufte sich die Haare. „Weil sie wussten, dass ich was dagegen hätten und ich mich wie ein Idiot verhalte sobald es annähernd was mit dir zu tun hat!", rief er weiter.
Ungläubig schaute ich ihn. „Wie kann ich dir glauben?! Jesse ist in deiner Gang und er hat den LKW gefahren. Wie kann ich dir glauben, dass du nicht involviert warst? Das kann doch alles nur wieder Show wegen einer weiteren berühmten Wette von dir sein oder?", fragte ich mit zitternder Stimme.
„Ich kann es dir nicht beweisen.", sagte er gequält. Kam näher zu mir. „Ich schätze den Deal können wir dann wohl vergessen...", fügte er leise hinzu.
„Nein. Der Deal läuft noch, wenn das ok ist., aber der Rest... wir kennen uns nicht.", widersprach ich ihn und Tränen rannten mir erneut über die Wangen.
Er schüttelte den Kopf. „Willst du das wirklich?"
Ich nickte, gegen meinen Willen.
„Wenn du das wirklich willst, wieso fällt es dir so schwer es zu sagen?!"
Verdammt. Ich schaute ihn an. Er selber hatte glasige Augen. „Du glaubst mir nicht.", sagte er und fügte ein; „Dann wäre das ja geklärt, Maddie.", verletzt schaute er mich an und ging.

Ich brach auf den Boden zusammen und weinte mir die Seele aus dem Leib. Der der mir den Verstand raubte, hatte meine Schwester mit ins Koma verfrachtet. Meine Eltern waren auf Geschäftsreise und meine drei anderen Freunde? Sollte ich sie mit in die Situation reinziehen?

Justin. Mias Bruder. Er war der Einzige dem ich es anvertrauen konnte und der keine Schlüsse daraus zog. Zitternd wählte ich seine Nummer, nach dem ich ein 'Hallo', raus brachte sagte er sofort: „Ich komme sofort."

Keine Zehn Minuten später kam er an und schloss mich in die Arme. Ich erzählte ihm alles, von Anfang an bis jetzt. Das dauerte bis spät abends, wenn an kein einzelnes Detail auslässt. Er war wirklich sprachlos. „Was soll ich jetzt tun?", fragte ich fertig und stützte meinen Kopf in die Hände.

„War er aufgelöst und hat er dir in die Augen geschaut?", fragte er grübelnd. Ich nickte. "Und es viel ihm schwer?", fragte er weiter. Ich nickte wieder, worauf wollte er hinaus? "Ich weiß nicht... Ich würd ihm glauben...", sagte er leise. Ich schluckte. Ich würde auch..., aber ich konnte nicht.

Ich schlief in seinen Armen ein, und hatte immer noch keine Ahnung was ich glauben sollte. Es stand Aussage gegen Aussage. Und dieser verkackter süße Idiot namens Aiden hat es geschafft, dass ich mich in ihn verliebe. Den arroganten Badboy der Schule, in den jedes Mädchen verknallt ist. Einfach Mainstream. Er hat sich mit mir angefreundet und ich habe mich verliebt. Einfach nur Mainstream.

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Verschlafen schaute ich auf die Uhr; 6 Uhr morgens. Mühsam rappelte ich mich auf du ging unter die Dusche. Kalte Dusche. Es belebte etwas meine Sinne. Aber trotzdem kam ich nicht auf die Wahrheit klar.

Ich schnappte mir eine schwarze skinny Jeans, einen hellen rosa Hoody und schwarze Chucks, zum Schluss schaute ich mich im Spiegel an. Mein Outfit war wie immer, aber ich sah fertig, kaputt aus, Augenringe tief und dunkel. Etwas Schminke muss her. Concealer. Danach ging es ein bisschen besser, zumindest sah man es nicht mehr auf den ersten Blick.

Ich ging runter, in der Küche war ein Zettel von Justin, der früh wegmusste, er hatte irgendwas sehr Wichtiges zu erledigen. Als ich vor die Tür trat, war Ian da. Der mich mit einem Helm in der Hand angrinste, er entlockte mir ein kleines Lächeln mit meiner Scheißlaune schon am frühen Morgen. „Ian, Hi.", begrüßte ich ihn mit einer Umarmung. „Na Babe." Ich guckte ihn strafend an. Ich hasste es das er mich 'Babe' nannte, aber es war jetzt sein Spitzname. Und wie... fuck... wie 'Maddie' Aiden's. Ständig kommt er mir durch Verkapselungen einzelner Wörter ins Gedächtnis. „Also nimmst du an?", fragte Ian mich. Was? Was hatte er gesagt? Was soll ich annehmen, abgesehen vom Helm der ihr mir hinhält.

Ob er dich Morgen auch zur Schule fahren soll, weil er eh auf dich aufpassen muss?!

Danke. „Ja äh danke.", sagte ich halb abwesend und setzte mir den Helm auf. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass die Fahrt so schnell vor rüberging. Nach der Verabschiedung ging ich wie in Trance in sie Schule, ich war etwas spät dran, weshalb meine Freunde schon in ihren Klassen waren. Mit benebelten und gesenktem Kopf ging ich zum Unterricht, trotz, dass ich meinen Kopf auf den Boden gesenkt hatte, spürte ich seinen Blick. Ich wollte Bestätigung, also schaute ich hinter mich. In seine Augen und wie aus Reflex stockte ich kurz.

Aiden schaute desinteressiert weg zu ihr. Zu Vallery. Die sich wieder an ihn ran machte. Ich biss mir auf die Lippe, konnte nicht mal mehr wegsehen. Ben und, ich glaube, Jay standen bei ihnen, die auf Aiden einredeten. Er schüttelte aber ständig den Kopf, sagte irgendwas und ließ Vallery wieder an ihn ran, ich meine, dass das nicht schon schlimm genug ist, setzten sie noch einen drauf. Denn küssen kann man das nicht mehr nennen. Sowas wie aufessen, trifft es eher. Kotz.

(Not) my "Badboy"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt