KAPITEL 25- Suchen. (Teil 2)

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Sie lag auf der Seite, hatte fesseln um die Hände, die Seile schnitten in ihre Haut ein, sodass vertrocknetes sowie frisches Blut dran klebte, ihre Augen waren rot und sie hatte tiefe Schatten unter den Augen. Sie blickte einfach nur lehr auf irgendeinen Punkt. Neben ihr auf einem Tisch stand ein Tablett mit Essen und Wasser was sie nicht anrührte.

Selbst Ben war geschockt. „Wo ist das?", flüsterte Tyler.
„Ich weiß es nicht, aber wir finden es raus.", sagte ich leise, aber wütend.
„Morgen.", sagte Ian in einen Ton der keine Wiederrede erlaubte, auch wenn wir weitermachen wollten, aber wenigstens sind wir jetzt einen Schritt näher. Ich fragte mich wie lange sie so schon da liegt, es sah aus als hätte sie aufgegeben.

Aber wir brauchten schlaf, wie die letzten Tage auch hatten wir auch hier geschlafen auf deren Sofas. Aber auch wie die letzten Tage konnte ich nicht richtig schlafen. Meine Gedanken waren bei ihr. Ich glaube ich hatte seit Tagen nicht geschlafen, zumindest fühlte ich mich so.

Ich schreckte auf, sechs Uhr morgens, Tyler war wieder im Raum ich gesellte mich zu ihm. „Wie lange sitz du hier schon?", fragte ich ihn. „Fünf Minuten.", sagte er und öffnete die Kameras. Es sah so aus als hätte Maddie sich nicht bewegt. Keinen Millimeter. „Aiden Mann, du musst mal mehr schlafen.", sagte er. „Ich habe genug Schlaf. Machen wir weiter.", ich setzte mich neben ihn und schaute ihn erwartungsvoll an, da ich mich nicht mit den Sachen auskannte. Er seufzte nur leicht. „Ok, wo sind eure Verstecke?", fragte er Müde. Ich überlegte und da viel mir ein, dass ich das alles in meinem Handy eingespeichert. Ich schnappte es mir und nach fünf minütigen suchen, hatte ich das Dokument gefunden. Ich verband mein Handy mit einem weiteren Computer. „Wow... das sind ja viele.", sagte Tyler und überflog um die 50 Koordinaten. „Kann ich euch helfen?", fragte Ian der auch Müde auf den letzten Stuhl fallen und fuhr den Laptop hoch. Dann schaute er sich die Koordinaten an. „Und ich dachte 20 sind schon viel.", murmelte er. Ich musste etwas schmunzeln, aber wurde wieder ernst als ich sie sah und jemand rein kam. Man konnte ihn nicht erkennen. Er nahm das alte Tablett und stellte ein neues ab. „Du musst was Essen.", sagte er ihr, sie bewegte sich nicht. „Hör zu, wir werden deiner Schwester ein Deal vorschlagen und wenn sie das annimmt und wir das haben, dann bist du wieder frei.", sagte er. Und setzte sich vor sie. Ihre Augen schlossen sich wie in Zeitlupe und die drehte sich um. Dabei entging mir nicht wie sie schmerzvoll ihr Gesicht verzog. Meine Hand ballte sich zur Faust.

Es vergingen zehn weitere Tage und wir konnten 45 Koordinaten ausschließen. Ich war in die Stadt gefahren um uns was zu essen zu holen, ich war gerade dabei einen Parkplatz zu finden, als mein Handy klingelte. Es war Ben. „Ja?", fragte ich in den Hörer. „Vergiss das Essen komm zurück! Sofort!", schon hatte er wieder aufgelegt, also wendete ich und fuhr die Stunde wieder zurück. Toll zwei Stunden Auto gefahren für nichts.
„Was ist denn?", fragte ich als ich zurück in den Raum kam. „Wir haben es.", sagte Sophie. Mit schnellen Schritten war ich da und schaute mit auf den Bildschirm. „Die haben sie ernsthaft im Hauptquartier eingesperrt? Das wird schwierig.", murmelte ich.
„Wir müssen die Polizei benachrichtigen.", sagte Ben. Wir alle schauten ihn gleichzeitig geschockt an. „Du weiß, dass wir dann auch alle in den Knast wandern oder wir bestraft werden, weil wir in den Gangs sind und diese illegal sind, auch du!", sagte Ian.
„Dann geh du nicht mit, sondern nur freiwillige. Zur Not auch nur Ben und ich.", sagte ich.
„Stopp!", unterbrach Sophie das Ganze. „Ich will erstmal wissen was eure ehemalige Gang vorschlägt wie wir sie ohne Polizei befreien können. Und ihr wartet ab. Ian benachrichtigt euch und kein Wort zu Maddies anderen Freunden was wir wissen! Ihr könnt gehen.", sagte sie.
„Was?!", entfuhr es mir. Das kann doch jetzt nicht ihr ernst sein?!
„Richtig gehört, ihr könnt gehen!", sagte sie lauter.
„Ohne uns wüsstet ihr noch nicht mal wo sie ist oder wie es ihr geht!", redete ich weiter.
„Wir werden sie fragen und Ian wird euch Bescheid geben was sie sagen und was wir machen. Wenn ihr zu Polizei geht sind eure Familien tot. Also?", sagte sie kalt. Ich konnte es nicht fassen. Ben zerrte mich mit raus. „Wir erzählen es ihren Freunden, mal gucken wie die es finden. Sie haben nur gesagt, dass jemand verletzt wird, wenn wir es der Polizei sagen."; sagte Ben gereizt.

Ich fuhr uns nachhause und ging am nächsten Tag in die Schule, zeigte das gefälschte Arztartest vor, was sie mir zum Glück abkauften. In der Pause gingen wir zu ihnen. „Schön, dass ihr euch auch mal meldet.", sagte Lili und verschränkte die Arme. Die anderen schaute uns auch mit einer Art Todesblick an. „Wenigstens haben wir Ergebnisse. Wir wissen wo sie ist."
Wir erzählten kurz die Ereignisse und auch was Sophie gesagt hatte.

Schweigen. Sie schwiegen und verdauten alles. Wir hatten extra die Fesseln und Wunden ausgelassen, es ist schon hart genug das zuhören, dann braucht man nicht das mit den Wunden auch noch zu erzählen. „Wir gehen zur Polizei! Wir müssen.", sagte Jamie schließlich und ich konnte mir einen Stirnklatscher verkneifen.
„Hast du nicht zu gehören unsere Familien sind dann tot! Wir haben es euch erzählt damit ihr wisst was Sache ist, nicht um Menschen zu töten, weil ihr denkt die Polizei macht das schon.", konterte ich zurück, damit er es endlich kapiert. So schwer war das doch nicht zu verstehen.
„Und wann bekommt ihr Bescheid?", fragte Jason.
„Kann ein paar Tage dauern. Sie lassen sich Zeit bei sowas um die Andere Gang mehr zu quälen.
„Ok und wer ist diese andere Gang? Wenn ich die finde dann mache ich den die Hölle heiß!", sagte Jamie wieder.
„Und genau deswegen sagen wir es euch nicht!", sagte Ben augenrollend.

Es klingelte, bevor ich auch los ging hielt ich Jamie noch kurz zurück. „Du hältst die Klappe nh?", fragte ich nochmal nach. Sicher ist sicher.
„Ja."; sagte er, war aber nicht zufrieden.
Ich nickte nur und wollte gehen, als er mich noch zurückhielt. „Bist du verliebt in sie?", fragte er mich.
Ich stockte in meiner Bewegung und richtete meinen Blick auf den Boden.
War ich das? Sollte ich darauf antworten?
„Genau diese Reaktion ist Antwort genug."; sagte Jamie; „Ich glaube sie mag dich nämlich auch noch mehr, als mir lieb ist. Auch wenn sie es sich nicht eingestehen will." Er schaute bedrückt auf den Boden.
Ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte. Als mir was einfiel.

(Not) my "Badboy"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt