Kapitel 18- Jamie

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Vor der Schule hatte ich noch zehn Minuten Zeit, weshalb ich zum Kiosk ging und mir eine Brezel und einen kalten Kakao holte. Lili, Jason oder Marco habe ich noch nicht gesehen. Ich ging einfach schon mal in Richtung des Kunstraum, da ich in der ersten Stunde Kunst hatte. Logisch. Zumindest hatte ich das vor. Ich wurde angerempelt und meine Brezel lag auf dem Boden wo schon mehrere tausend dreckige Schuhe hergelaufen sind. „Frühstück ade...", murmelte ich. „'tschuldige.", sagte dieser betroffene mit tiefer Stimme. Ich schaute ihn nicht an. 

„Ey warte!", hielt er mich wieder auf. Genervt drehte ich mich um. Reicht ihm es nicht schon mein Frühstück ruinieren? Ich schaute in die Augen von Jamie? Warum Jamie? Freitags Morgen war er nie, wirklich nie, hier. Er schaute mir weiter in die Augen. „Kann ich dir weiterhelfen?", fragte ich leise.
Dann lächelte er freundlich. „Gar nicht so selbstbewusst, wie auf dem Ball was?", ich wurde rot.
"Mystery?", fragte er weiter und ich glaube ich wurde noch röter, wenn das überhaupt noch möglich ist.
„Äh i-i-ich...", durch-at-men.
Er nickte wissend. „Okay Madison.", sagte er meinen Namen, den er offensichtlich nicht vergessen hatte, und musterte mich. Ich räusperte mich. „Man... sieht sich... noch... irgendwie.", verabschiedete ich mich sehr originell und flüchtete in den Kunstraum.

Vereinzelte Leute waren da und auch Jason. „Jason, hi.", begrüßte ich ihn. Er schaute mich nur an. „Guten Morgen?", fragte ich eher. Er nickte nur. „Wow... habe ich was getan?", fragte ich wieder. Er reagierte nicht. „Super Morgen...", murmelte ich.
„Muss mit dir reden.", sagte er monoton.
„Okay, dann rede.", ich drehte mich zu ihm, er auch zu mir und schaute sich noch einmal kurz um. „Ich habe ein kleines großes Problem...chen.", sagte er.
„Sehr genau...", murmelte ich leise. „und das wäre?", fragte ich nun, da er nicht weiterredete.
Er kratzte sich nervös am Hinterkopf. „Also ich glaube ich bin verliebt?"
Es klang eher wie eine Frage. „Kenn ich die Glückliche?", fragte ich lächelnd.
Er nickte, bitte jetzt nicht ich! Hoffe ich.
„Lili...", murmelte er. Ich grinste. „Wehe du sagst es ihr!", sagte er noch.
„Keine Sorge..., ich werde sie mal unauffällig befragen...", grinste ich zufrieden, woraufhin er nur die Augen verdrehte; „Warum habe ich dir das nochmal erzählt?"

Ich wollte gerade antworten, aber Lili kam mit Marco rein. Diese setzten sich zu uns in die Reihe und begrüßten uns. Dann erzählte ich denen kurz meinen kleinen zusammen Stoß mit Jamie. „Uh interessant!", sagte Jason. „So schlecht sieht er auch nicht aus."; meinte Marco. „Da kann ich nicht widersprechen.", sagte Lili lachend. „Hm na ja nh...", sagte Jason. Woraufhin Lili Augen verdrehte und ich leicht schmunzelte.

Der Unterricht begann und der restliche Schultag verlief eigentlich ganz normal. Mit einem Haufen Hausaufgaben. Ich ging dementsprechend gelaunt zum Bus in Richtung Krankenhaus. Dort angekommen lief ich in Richtung Mensa. Ich sah Aiden noch nicht, weshalb ich mich einfach an einen freien Tisch setzte.

Fünf Minuten, zehn Minuten, zwanzig Minuten, vierzig Minuten..., als sich jemand mir gegenübersetzte. „Hey Kaya.", begrüßte ich sie. „Hi."; grinste sie mich an. „Alles gut bei dir?", fragt sie mich. „Joa, steht schon fest wann du das hier verlassen darfst?", fragte ich sie zurück, denn so wie sie grinste, ging es ihr gut. „Ja, in zwei Wochen. Endlich. Warum sitzt du hier so alleine?", fragte sie vorsichtig. „Tja weißt du eigentlich, warte ich auf Aiden. Er wollte mit mir reden.", sagte ich. Kaya schaute verwirrt. „Hä? Er war heute Morgen bei mir und hat sich verabschiedet. Er meinte sein Flug ging um 12 Uhr, also schon vor drei Stunden.", erklärte sie mir. „Ist das so...", murmelte ich. Arschloch. „Okay, ich komme dich nochmal besuchen, versprochen. Aber jetzt muss ich erstmal gehen." „Klar, bis dann."; sagte sie verständnisvoll.

Ich schnappte mir wütend meine Tasche und ging nach Hause. Ich brauchte jetzt erstmal frische Luft. Wieso besteht dieser Arsch darauf mit mir nach der Schule zureden, wenn er eh schon vor der Schule wegfliegt?!

In meinen Gedanken versunken merkte ich nicht wie in jemanden lief. „Wow!", rief dieser jemand auch überrascht. „Entschuldigung."; nuschelte ich und wollte weitergehen. „Ob wir heute noch ein drittes Mal gegeneinander laufen?", fragte er mich. Ich schmunzelte etwas als ich Jamie erkannte. „Vielleicht.", sagte ich Schulter zuckend. „Ich glaube man sieht sich noch irgendwie.", wiederholte er, dass was ich heute Morgen gestammelt hatte. Ich schmunzelte wieder. „Irgendwie bestimmt.", sagte ich und ging meinen vorherigen Weg wieder weiter nach Hause. In meinem Zimmer angekommen schrieb ich erstmal meinen vier engsten Freunden, <Dieser Arsch ist heute um zwölf schon geflogen!>

Ich schmiss mein Handy auf mein Bett und zog erstmal eine Jogginghose und ein lockeres Shirt an. Mein Handy blinkte auf, ich dachte es sei einer der vieren aber es war Aiden. Ich blickte gefühlte zehn Minuten nur auf das Display, wo <Eine neue Nachricht: Aiden> stand. Ich wollte sie gerade öffnen, als meine Schwester ins Zimmer stürmte und mich zu Essen holte. Aiden muss und kann warten, er hatte mich schließlich auch sitzen gelassen.

Zurück in meinem Zimmer hatten, Lili und Mia sich wütend über Aiden in der Gruppe aufgeregt. Ich öffnete Aiden's Nachricht. <Tut mir leid, wegen heute. Ich bitte dich mich zu vergessen, bis auf die Hochzeit, danach musst du mit mir nie wieder reden. Halte dich am besten einfach fern von mir.> IST DAS SEIN SCHEIß ERNST?! Wütend schrieb ich nur vier Wörter zurück. <Fick dich doch Arschloch!> Ich screenshottete den Chat, naja die zwei Sachen und schickte es ihnen, worüber ich mich einfach weiter mit den Mädels, und Marco der auch online gekommen ist, aufregte. Nach dem wir uns eine Stunde über ihn aufgeregt haben, setzte ich mit meinem Laptop aufs Bett und zog mir pll weiter rein. Was mich gut vom Spasten ablenkte, auch noch bis ich beschloss schlafen zugehen.

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Mein Wecker klingelte um neun. Mein Kissen war feucht. Hatte ich geweint? Meine rötlichen Augen verrieten es. Ja, hatte ich. Ich schminkte mich so, dass es nicht auffiel und zog mich um. Helle Jeans mit Löchern an den Knien, weißes schulterfreies spitzen Oberteil und weiße Sneaker. Meine Haare band ich mir in einen einfachen Zopf und schnappte mir meine hellgraue Tasche.

Ich schrieb einen Zettel, da meine Eltern nicht wussten, dass ich heute schon was vorhatte, schmiss meinen Schlüssel in die Tasche und ging zum Bus. Man bin ich froh, wenn ich endlich alleine Autofahren kann. Pünktlich um zehn war ich am Moret-Café. Das Café gab es schon lange, es war teuer, weshalb wir nicht oft hier hergingen, aber für ein Mädelstag gaben wir gerne mal etwas mehr aus, was auch nur ging, weil wir sowas nicht oft machten. Einmal im Monat. Höchstens.

(Not) my &quot;Badboy&quot;Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt