KAPITEL 23- ... und Er.

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Wir setzten uns in ein Café und bestellten was zu Essen. „Also."; begann ich und holte das Biobuch raus. Er stöhnte. „Was?", fragte ich ihn. „Hatte das Referat vergessen. Also?" Denkst du etwa ich geh freiwillig mit dir in ein Café?

Wir besprachen eine halbe Stunde lang oder eher diskutierten wer welche Themenblöcke bekam. Aber am Ende war, zumindest ich, mit meinen Themen ganz zufrieden.

Das essen kam. „Wie war es eigentlich auf Mallorca?", fragte ich nun, eher aus Höflichkeit, damit wir nicht komplett schweigend dasaßen.
„Langweilig. Ich wäre lieber hiergeblieben.", sagte er. „Was glaubst du, wäre passiert, wenn ich hiergeblieben wäre?", er schaute mich prüfend an.
Ich überlegte. „Meinst du wir wären Freunde?", fragte ich zurück.
Er kaute zu Ende; „Vielleicht. Vielleicht wären wir aber auch viel mehr als das.", sagte er das, was ich nicht aussprechen wollte. Ich schaute hoch in seine Augen. Mir kam es so vor, als leuchten sie nicht mehr. Aber er hatte sich auch verändert. Sehr verändert. Ich bildete mir das eh nur ein.

„Warum bist du nicht mehr bei deinen alten Freunden, abgesehen von Ben?", fragte ich nun.
seine freundliche Ausstrahlung veränderte sich, so als ob er irgendwie eine Mauer hochgefahren hätte. „Du bist zu neugierig. Also zu Bio, in zwei Wochen treffen wir uns nochmal, ich schätze wir müssen uns mehrere Male treffen, um eine gelungene Präsentation vorzubereiten.", lenkte er ab.
Ich schluckte den letzten bissen meines Essens runter ehe ich zustimmend nickte und sagte. „Ich habe noch was vor, also bis... na ja man sieht sich."
„Mit Jamie?", fragte er.
Ich stand auf zog mir meine Jacke an. „Du bist zu neugierig... danke für das Essen.", sagte ich und bemerkte wie seine Mundwinkel etwas zuckten als ich ihn wiederholte. Ich verließ das Café und rief Jamie an.
„Hey Mad, bist du schon fertig?", fragte er.
„Was heißt schon? Für meinen Geschmack war das zu lange. Wo bist du gerade?"
„Zuhause, soll ich zu dir oder-"
„Ich bin in der Stadt, also ich kann zu dir.", unterbrach ich ihn. Jamie wohnte nur zehn Minuten zu Fuß von der Stadt aus entfernt.
„Wie wäre es wen wir uns im Park treffen?"
„Ok bis gleich."

Wir legten auf und ich ging los.

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„Nein! Es regt mich einfach auf!", sagte ich leise wütend, im Deutschunterricht zu Marco.
„Also ich versteh das selber nicht. Ich meine... wenn er doch selber weiß und sagt, dass du dafür nichts kannst... dann... das ergibt keinen Sinn.", murmelte Marco.
„Sag ich doch."; wütend schrieb ich weiter von der Tafel ab.
„Ich versteh es auch nicht. Männer sind unlogisch.", sagte Lili, obwohl ich glaube, dass sie das auch auf Jason bezogen hatte.
Jason sagte daraufhin gar nichts. Er sagte momentan eh nicht wirklich was. Ich sollte mal wieder Amor spielen. Liebeskummer. Schlimm.

Aber das war gerade einer meiner wenigstens Probleme. Nachdem ich Jamie erzählt habe, dass ich mit Aiden essen war, ist er eher nun ja lauter geworden und hat rumgeschrien. Er hat mich nicht direkt angeschrien, sondern eher so rumgeschrien. Und es ist mir klar, dass Aiden kein kleines Problem ist, sondern ein großes und das was wir gesagt hatten, als Aiden angekommen ist, nicht wirklich was bedeutet hat. Natürlich hatte ich versucht ihn alles zu erklären, dass alles gut sei und den ganzen scheiß halt, um einen Menschen zu beruhigen, aber es hat nicht wirklich geklappt und wir sind mit Streit auseinandergegangen. Solange er sich nicht wie ein Baby verhält, ist alles gut.

„Jamie ist auf Aiden eifersüchtig, obwohl er keinen wirklichen Grund dazu hat, als eigentlich müsste er dann auf jedes männliche Wesen eifersüchtig sein, was mit mir was macht.", überlegte ich laut.
„Ja, du triffst, es eigentlich auf den Punkt.", sagte, endlich mal, Jason was dazu oder eher bestätigte mich.
„Aber ihr trennt euch jetzt nicht oder so?", fragte Lili vorsichtig nach.
„Was? Nein! Nicht wegen sowas, also ich habe das definitiv nicht vor, wenn er wegen so einer Kleinigkeit so etwas macht, was ich allerdings nicht glaube.", sagte ich.
„Und du wirst beobachtet:", flüsterte Lili noch leiser und deutete unauffällig in eine Richtung.

Ich schnaubte leicht aus. Natürlich. Ich schaute Aiden an, der unschuldig wieder auf die Tafel schaute. Ich schüttelte nur leicht meinen Kopf. Ich starrte ihn an. „Wegen diesem Arsch, habe ich oder eher wir doch gerade diese Probleme.", wütend strich ein Wort durch, was ich wieder neu aufschrieb, nur ohne Fehler.
Aiden schaute wieder zu mir. Ich blickte kalt ein letztes Mal zu ihm.

Es klingelte, immer noch wütend packte ich meine Sachen zusammen. „Schau mal."; sagte Jason und zeigte auf die Tür, wo Jamie lehnte. Hände in den Hosentaschen und entschuldigend reinblickend. Meine Miene wurde etwas weicher.

„Jamie.", begrüßte ich ihn, wusste nicht was ich tun soll.
„Ich hab überreagiert.", sagte er kleinlaut.
„Stimmt."; sagte ich zustimmend.
„Ja und ich weiß, ich hatte keinen Grund dazu. Versprochen, es kommt nie wieder vor.", sagte er. Ich nickte nur.
Gerade als er mir einen Kuss geben wollte wurde ich angerempelt, und zwar von niemanden geringeren als Aiden selber. „Lass ihn."; flüsterte ich Jamie zu, der ihn eigentlich hinterherrennen wollte und höchstwahrscheinlich ihm unter die Nase reiben wollte, dass wir glücklich zusammen waren.
„Also du willst wirklich heute beim Training dabei sein und zuschauen?", fragte Jamie zum dritten Mal nach.
„Ja, es sei denn du willst es nicht, sooft wie du nachfragst.", erwiderte ich und schulterte meine Tasche, als es zur nächsten Stunde klingelte.
„Nein, ich bin froh und heute wird es eh lustig.", grinste er.
„Wieso?", hakte ich etwas verwirrt nach.
„Wirst du schon sehen, wir sehen uns Mad.", er küsste mich kurz auf die Stirn und verschwand dann in Richtung seines Raumes.

(Not) my "Badboy"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt