GHOST / Yoonmin

Kapitel 32

Jimins POV

Worauf ich mich nicht vorbereitet hatte, war dass sich in der Schule nun alle noch auffälliger seltsam verhielten, als zuvor. Nämlich gingen mir viele aus dem Weg, andere lästerten hörbar über mich und erzählten Gerüchte über mich und Geister. Da kam mir das erste mal in den Sinn, dass es genau das war, was dieses eine Mal in der Klasse losgewesen war, als Yoongi unbedingt wollte, dass ich einfach Schule schwänzte. Er gab es sogar zu, sowie ich ihn darauf ansprach. Übel nahm ich es ihm nicht, er wollte mich immerhin nur beschützen. Mit dem Hate kam ich klar, daran war ich schon von früher gewöhnt; ich war nur mal wieder enttäuscht von der Menschheit. Was mich jedoch beunruhigte, war dass auch meine Freunde davon betroffen waren. Immerhin waren sie die einzigen, die in meiner Nähe waren. Also müssten sie wohl von mir verhext worden sein, denn wer würde schon freiwillig mit dem Geisterjungen befreundet sein wollen? Ist ja die einzige logische Erklärung, nuh? Die Jungs taten mir leid.

In der Mittagspause hatten wir uns alle, wie üblich, oben am Schuldach versammelt. Namjoon jagte Seokjin die ganze Zeit sein Essen ab, was den Älteren ziemlich wütend machte. Taehyung, Jungkook und Hoseok spielten ein Spiel und ich versuchte etwas abseits sitzend nicht an Hustenanfällen zu sterben.

"Huste deine Gayness nicht auf mich", beschwerte sich Yoongi, der bei mir hockte und mich angeekelt musterte.

"Schluck ruhig meine Gaybakterien", murmelte ich beleidigt zurück. Ui, wenn das funktionieren würde. 

"War ja klar, dass du dich erkältest, wenn du in der Nacht draußen im nassen Gras liegst. Was hast du dir auch dabei gedacht?", nörgelte er.

Ich fischte mein Handy aus meiner Hosentasche heraus und tippte meine Antwort in meine Memos. "Du machst dir doch nur Sorgen um mich :D"

Yoongi kam näher zu mir, um die Nachricht lesen zu können, dann grummelte er nur. "Ja, was dagegen?"

Zufrieden grinste ich. 

"Jimin?", hörte ich Namjoon. Ich sah zu ihm auf, denn er und die anderen kamen auf uns zu. Yoongi rückte etwas weg, um Platz zu machen.

"Jaw? Was gibt's?", fragte ich lächelnd.

"Wir... wollten reden", antwortete Hoseok. Aus irgendeinem Grund fühlte es sich so an, als müsste ich für die folgende Konversation aufstehen; klang wichtig. Also stand ich auf.

"Wir machen uns Sorgen um dich", begann Seokjin und die anderen nickten.

"Falls es wegen der Geistersache ist, deswegen müsst ihr euch keine Sorgen machen. Die anderen sind mir egal"

"Wir haben das Gefühl, du verheimlichst uns etwas", warf Namjoon ein. Yoongi und ich wechselten beunruhigte Blick aus.

"Ja... weil ich mir Sorgen um euch mache", antwortete ich. "Nicht nur über mich wird geredet, sondern auch über euch. 'Verhext' und so weiter, ihr wisst schon" Meine Freunde sahen mich betreten an. "Das ist meine Schuld... vielleicht wär's auch besser, wenn ihr euch von mir fern haltet"

"Bist du von allen guten Geistern verlassen?", rief Taehyung, woraufhin Yoongi und ich uns mit einem 'Nicht-sein-ernst- Blick' anschauten.

"Was ist da?", fragte Namjoon, als er meinen Blick auffing und drehte sich zu Yoongi um, den er natürlich nicht bemerkte. "Jimin, du schaust immer ins Leere; ist hinter uns irgendwas?"

Yoongi sog scharf die Luft ein. "Fuck"

"Wir machen uns echt Sorgen", wiederholte Jin.

Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe und sah auf meine Hände. Mist. Im Versuch mich selbst zu beruhigen, atmete ich einmal tief durch. "Ich glaube, ich muss euch was beichten... das verfolgt mich jetzt schon ne Weile" Erwartungsvoll starrten mich alle an.

"Jimin, nicht!", rief Yoongi erschrocken.

"Ich glaube, leichte Symptome für Schizophrenie aufzuweisen", log ich und alle machten große Augen.

"W-was?", fragte Jungkook überrascht.

"Mitkommen. Sofort.", verlangte Yoongi mit kalter Stimme und funkelte mich an.

Gehorsam verabschiedete ich mich von meinen überaus verwirrten Freunden und ließ sie einfach stehen. Dann folgte ich Yoongi durch die Türe, die Treppen hinunter und in die Jungstoiletten. Zum Glück war hier gerade niemand.

Angepisst drehte er sich zu mir um. "Bist du verrückt? Was für Schizophrenie?? Du hättest einfach sagen sollen, dass alles okay ist!"

Schuldbewusst blickte ich zu Boden. "Naja... vielleicht werd' ich ja allmählich verrückt"

Wütend zerrte Yoongi an seinen eigenen Haaren. "Ich dachte, du hättest meine Existenz endlich akzeptiert, aber nein" Enttäuscht schnaubte er. "Zuerst denkst du, ich wäre ein Alptraum und jetzt soll ich eine Illusion sein. Pf" Mit dem Rücken an der Wand, ließ er sich auf die kühlen Fliesen zu Boden sinken.

"Eine gutaussehende Illusion...", murmelte ich, woraufhin ich einen nicht zu deutenden Blick von Yoongi erntete.

"Idiot", seufzte er. "Ist der Ring etwa auch eine Illusion?"

Beschämt drehte ich den Ring, den er mir letztens geschenkt hatte an meinem Finger herum. "Ich hoffe nicht...", sagte ich zögerlich. 

Sein Ausdruck wurde langsam wieder weicher. "Wenigstens war's ne taugliche Ausrede", brummte er und ich nickte.

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Keine Ahnung, was das sein soll

Kill me