GHOST / Yoonmin

Kapitel 93

Jimins POV

Privatchat mit Hyung😇❤

Hyung😇❤
Babe
Hyung😇❤
Wir müssen reden

Ich
Ouh ähm okay
Ich
Worum geht's...?

Hyung😇❤
Komm nach der Schule wieder zu mir, es ist ernst

Ich
Du machst mir Angst, Hyung.

Hyung😇❤
Ich mach nicht Schluss oder so 
Hyung😇❤
Aber es ist wichtig und das sollte persönlich besprochen werden

Ein paar Stunden später, standen Juho und ich vor Yoongis Haustüre. Inzwischen begleitete mich der Geist oft, wenn Yoongi nicht bei mir sein konnte und anscheinend war er glücklich darüber, eine andere Tätigkeit gefunden zu haben, als die ganze Zeit nur in seiner Kabine herum zu schimmeln. Angeblich hatten ihm andere Geister, die unseren 'Fall' beobachteten, aufgetragen mich zu beaufsichtigen, was allerdings manchmal etwas unangenehm war. Mit Yoongi als ständigen Begleiter war ich vertraut, aber nun jemand anderen an meiner Seite zu haben, war etwas seltsam.

Schon den ganzen Tag lang hatte ich mir Gedanken darüber gemacht, was Yoongi für Neuigkeiten auf Lager hatte, denn auf weitere Probleme konnte ich getrost verzichten. An meine Halluzinationen hatte ich mich zwar langsam gewöhnt und gelernt mit ihnen umzugehen, aber das hielt sie nicht davon ab, immer schlimmer zu werden. In letzter Zeit war alles düsterer und grauer geworden als es im Herbst und Anfang Winter ohnehin schon war. Allmählich fühlte ich mich wie in einem Horrorfilm. Die ganze Welt war plötzlich in übertriebener Halloween-stimmung und die Weihnachtsbeleuchtung half da leider auch nicht weiter.

Als Yoongi mir schließlich die Türe öffnete, sah er so bedrückt aus wie schon lange nicht mehr. Sofort umarmte ich ihn, während Juho sich wortlos in Luft auflöste.
"Was ist denn los, Hyung?", fragte ich sanft, aber er seufzte nur.

"Komm erst mal rein", meinte er und ich nickte gehorsam. Schnell zog ich mir die Jacke und meine Schuhe aus, um ihm dann stumm zum Tisch zu folgen, wo seine Mutter mit gefalteten Händen bereits auf uns wartete.

"Ihr macht mir wirklich Angst...", murmelte ich, als wir uns zu Mrs Min setzten, die ich begrüßend anlächelte. Ging es vielleicht doch um unsere Beziehung? Hatte er etwas von uns erzählt? Hoffentlich würde das nicht so enden wie bei Taehyung. Ängstlich sah ich zwischen den beiden hin und her.

"Es geht um uns", fing Yoongi an, wobei mir mein Herz auf Anhieb schwerer vorkam. Aber hatte er nicht geschrieben, dass wir nicht Schluss machen würden? "Also uns alle eigentlich, den ganzen Squad", korrigierte er sich selbst, als er meinen Gesichtsausdruck sah und nahm unter dem Tisch versteckt meine Hand in seine.

"W-warum bin dann nur ich hier?", wollte ich unsicher wissen.

"Den anderen werd ich's schreiben, aber mit dir wollten wir das besprechen, weil du mein bester Freund bist und wir die meiste Zeit zusammen verbingen", antwortete mein Freund und ich kaute unruhig auf meiner Unterlippe herum.
"Du weißt ja, dass mein Vater wegen der Arbeit gerade in Daegu ist"
Meine böse Vorahnung verursachte mir Bauchschmerzen; die Richtung, die dieses Gespräch einschlug, gefiel mir gar nicht.
"Wir ziehen nach Daegu", vollendete er und senkte traurig den Blick.

"Nein!", rief ich auf Anhieb. "Nein, nein" Leugnend schüttelte ich den Kopf, woraufhin er seinen Griff unter der Tischplatte verstärkte. Ungläubig starrte ich seine Mutter an, die uns entschuldigend ansah.