Kapitel 80

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Yoongis POV

"Hyung..", flüsterte er und kuschelte sich von der Seite an mich. Lächelnd drehte ich mich zu ihm und zog ihn näher an mich. Er war etwas kühl, weshalb ich beschützend die Arme um ihn legte, um ihn zu wärmen. Sein Bein hatte er um meine Hüfte gelegt und schüchtern sah er mich an.

Offensichrlich war Jishit gerade bei mir zu Hause und wir kuschelten auf meinem Bett. Draußen war es schon dunkel, also könnte er vielleicht bei mir übernachten? Eigentlich machten wir uns immer aus zu lernen, aber dann endete das meistens mit knuddeln und küssen.

Heute Abend war es nicht anders, denn sanft drückte ich ihm einen Kuss auf. Doch als ich mich wieder von ihm löste, schmollte er kindlich. "Nochmal...", verlangte er niedlich und küsste mich erneut. Natürlich gab ich nach. Auch wenn ich ihn gerne noch etwas geärgert hätte- es machte nämlich unheimlich Spaß, ihn so bedürftig zu sehen- war er einfach unwiderstehlich. Was jedoch unüblich war, war dass er intensivierte. Normalerweise war das nämlich meine Aufgabe.
Trotzdem lächelte ich nur in den Kuss hinein und erwiderte.

Gegen alle Erwartungen ging er aber noch einen Schritt weiter und rollte sich auf mich, während er seine Zunge in meinen Mund drückte. Verwirrt öffnete ich wieder meine Augen. Was war denn heute in ihn gefahren? Allerdings konnte ich mich darüber nicht beschweren, denn es gefiel mir. Meine Hände wanderten also zu seinen Hüften, um ihn zu stützen.

"Warum plötzlich so mutig?", fragte ich amüsiert gegen seine Lippen, woraufhin er den Kopf hob und ich gute Sicht auf sein hochrot angelaufenes Gesicht hatte. Verlegen schaute er zur Seite, wie süß.

"W-weil... Hyung äh", nuschelte er und hielt kurz inne. Aufmerksam legte ich den Kopf schief. Dann begann er auf einmal sich auf mir zu bewegen, woraufhin ich überrascht große Augen machte.

"J-Jishit?" Schüchtern schloss er fest die Augen und machte weiter.

Dann wachte ich schnell atmend auf. Ach du heilige Scheiße. Für einen Moment realisierte ich nicht, was gerade passiert war, dann schaute ich unruhig neben mich, um zu sehen, ob Jishit bei mir lag. Aber anscheinend war er bei sich zu Hause. Alter, ich schwitzte vor Aufregung.

Draußen war es noch stockdunkel, anscheinend mitten in der Nacht.

Oh hell no, wieso hatte ich das denn geträumt? So hatte ich bisher doch noch nie von ihm gedacht. Was war bloß mit mir los? Wahrscheinlich kam das alles von meinem Gespräch mit Jackson neulich. Dieser Bastard ey.

Wenn ich die Augen wieder schloss, sah ich nur wieder diesen rot angelaufenen Jishit, wie er stotterte und keuchte und... ahhhg! Verzweifelt haute ich mir selber leicht eine runter. Mein Gesicht brannte förmlich. Zum Glück hatte ich nicht noch weiter geträumt.

So war er nie. Rot wurde er zwar leicht, aber nie würde er auch nur im Traum an dasselbe denken, wie ich gerade. Und eigentlich war ich ja auch nicht so! Aber das von eben hatte mir trotzdem gefallen...

Ob das falsch war? Jishit verhielt sich manchmal so kindisch, vielleicht war das pädophil so zu denken. Okay Bullshit, aber er interessierte sich für sowas nicht... und ich auch nicht! Zumindest sonst nicht.

Völlig aufgewühlt zog ich an meinen Haaren und rollte mich in meinem Bett herum. Gedanken, geht gefälligst aus meinem Kopf!

In demselben Moment vibrierte mein Handy, das am Nachttisch lag. Wer zur Hölle schrieb mir denn um die Zeit? Und warum genau, wenn ich meine Mid life crisis hatte?
Genervt steckte ich das Handy vom Ladekabel ab und musste mich erst mal an das grelle Licht davon gewöhnen, bevor ich etwas erkennen konnte. Jishits Name stand am Display. Natürlich war er es, wer auch sonst? Aber warum gerade er, wenn ich vorhin noch sowas von ihm geträumt hatte?

GHOST / YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt