Kapitel 51

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Jimins POV

Na toll, jetzt dachte mein bester Freund ernsthaft, ich hätte ihn verraten. Doch wie sollte ich ihm bloß das Gegenteil beweisen? Ich konnte ihm doch wohl schlecht sagen, dass es Jackson herausgefunden hatte, indem er Kookie nachgelaufen war, und es dann jedem erzählt hatte! Mit Jungkook darüber zu sprechen, war auch nicht möglich.

Für den Rest der Stunde war ich extrem down und konnte mich kaum auf den Unterricht konzentrieren. Dass ich Taehyungs stechenden Blick permanent im Rücken hatte, machte es nicht besser. Außerdem bekam ich mit, wie manche ihm zerknüllte Zettel an den Kopf warfen und man ihm gemeine Dinge zuflüsterte.

Dabei hatte ich immer gedacht, ich wäre der Unbeliebte und Taehyung derjenige, der gemocht wurde. Immerhin war er doch sonst immer fröhlich und sein Lächeln steckte jeden an. Aber von einen auf den anderen Moment wurde er zum Mobbingopfer. Und das nur wegen seiner Sexualität. Hatten unsere Mitschüler etwa vergessen, dass er eigentlich unser aller Freund war? Hatte sich das denn geändert, nur weil er nicht dieselbe sexuelle Orientierung hatte, wie die anderen? Wahrscheinlich wollten alle nur jemanden haben, den sie niedermachen konnten, um sich dadurch selber besser zu fühlen. Genauso wie Jackson und seine Gang es damals bei Holly gemacht hatten. Diese Schule war ein dunkles Drecksloch.

"Mach dir über Taehyung keine Gedanken, der wird schon einsehen, dass er falsch lag, dich zu verdächtigen", versuchte mich Yoongi aufzumuntern. "Der braucht mit seinen paar Gehirnzellen halt n bisschen länger, wenn sein IQ nur knapp unter Raumtemperatur liegt" Er schaffte es halt doch immer wieder, mich zum Lächeln zu bringen.

Als es schließlich zur Mittagspause klingelte, flüchtete Taehyung sofort aus der Klasse. Seufzend sah ich ihm hinterher, bevor ich ebenfalls aufstand und hinaus auf den Gang gehen wollte. 

"Hey, Jimin!", rief eine Mädchenstimme hinter mir und hielt mich somit auf. Verwirrt drehte ich mich um. Seit wann redeten die anderen denn mit mir? 

Es war Irene, die nach mir gefragt hatte und lächelte mich gut gelaunt an. Yoongi, der mit den Händen in den Hosentaschen neben mir stand, schnaubte nur. "Was will die denn noch?"

"W-was gibt's?", fragte ich vorsichtig. Dieser Klasse konnte man nicht über den Weg trauen, die war unberechenbar. Außerdem gehörte Irene zu den coolen Mädchen, was nicht unbedingt gut war. Also blieb ich lieber noch auf Abstand. 

"Ich wollte dich nur kurz fragen, ob das mit Taehyung stimmt... Irgendwie kam das nämlich total unerwartet und ich hab ihn während dem Unterricht auch nicht grade gut behandelt", besorgt lächelte sie. "Tae und ich sind immerhin auch befreundet, weißt du? Hat er dir vielleicht irgendetwas erzählt? Er hängt ja jetzt immer mit dir herum" 

Sofort schüttelte ich den Kopf. "Nein, das Gerücht ist definitiv nicht wahr. Es muss ein Missverständnis gegeben haben", erklärte ich. Eigentlich log ich gerade, aber das war nun mal nötig, um Taehyung zu beschützen.

"Achso... dann... könntest du ihm sagen, dass es mir leid tut?", fragte sie traurig und sah mich hoffnungsvoll an. 

"Ich versuch's...", murmelte ich. Denn das könnte schwierig werden; Taehyung würde wohl nicht mit sich reden lassen. "Oh, Irene, ich hätte noch eine Frage" Lächelnd nickte sie, als Zeichen, dass ich ruhig fortfahren konnte. "Hast du eventuell eine Ahnung, wer der Admin der Schulmemepage ist?" Wenn ich den Admin finden könnte, dann könnte ich ihn auch überreden, zurückzunehmen, was er über Taehyung gesagt hatte. Denn ihm glaubte man ja anscheinend.

"Nein, leider nicht. Tut mir leid" Enttäuscht seufzte ich. "Aber ich kann Nachforschungen anstellen. Du weißt ja, ich hab gute Kontakte" Vielversprechend grinste sie. 

"Wirklich? Danke!", rief ich freudig. Vielleicht war sie ja doch ganz nett. 

"Gerne. Taehyungs Freunde sind auch meine Freunde", lachte sie und drehte sich wieder zu unseren übrigen Klassenkameraden um, die sie gleich mit Fragen zu bombadieren schienen, worüber sie denn mit mir geredet hatte. 

Gut, jetzt hatte ich jemanden, der mir helfen konnte, die Schule davon zu überzeugen, dass Taehyung nicht zu der glitzernden Seite des Regenbogens gehörte. Also sollte ich mich nun auf den Weg zum Dach machen, um mit unseren Freunden darüber zu reden.

Schnell machte ich mich auf, durch den vollen Gang zu laufen, wobei ich immer wieder mit Menschen zusammenstieß. Direkt hinter mir versuchte Yoongi, nicht ebenfalls in irgendwelche Leute zu krachen und fluchte dabei leise.

"Jishit, Achtung!", rief er und im nächsten Moment zog sich Kälte durch meinen gesamten Körper. Doch diesmal klappte ich nicht in mir zusammen, sondern erschauderte nur auffällig. Sofort nahm Yoongi wieder Abstand von mir. "Oha, alles okay bei dir? Sorry, aber da waren Menschen, deshalb musste ich dich kälteschocken", entschuldigte er sich übermütig. Zum Glück war die Wand nicht allzu weit von mir entfernt, also konnte ich mich gleich irgendwo anlehnen. 

Kopfschmerzen machten sich bemerkbar. "Hirnfrost...", beklagte ich mich und kniff vor Schmerzen die Augen zusammen. 

"Geht's? Tut mir echt leid... Oh Mann, Jishit, du siehst schon wieder krank aus!"

"Ist schon okay, war nicht ganz so schlimm, wie sonst", murmelte ich abwertend und begann mir wieder einen Weg durch die Menge zu bahnen. Yoongi mir nach. Allerdings ging ich etwas gekrümmt und mir war leicht schwindelig. 

Wieso trafen wir uns eigentlich noch immer am Dach, wenn es doch jetzt immer kälter wurde? "Wollen wir uns nicht einen wärmeren Platz suchen?", fragte ich etwas genervt, als ich die Türe aufmachte und ins Freie trat, wo mich gleich kühler Wind empfing. Auf den ersten Blick sah ich, dass Taehyung und Jungkook fehlten, aber der Rest der Bande noch hier. 

"Morgen bleiben wir einfach in der Cafeteria", antwortete mir Hoseok und zuckte die Schultern. 

Namjoon schien allerdings etwas anderes mehr zu interessieren. "Sind Jungkook und Taehyung nicht bei dir?"

Gleichgültig schüttelte ich den Kopf und schniefte. Nice, ich war wieder verkühlt. "Nope" 

"Jimin, geht's dir gut? Du siehst irgendwie nicht ganz gesund aus...", meinte Jin sorglich. 

"Jaja, alles okay", antwortete ich mit kratziger Stimme und hustete hinterher ein wenig. 

"Hört sich aber nicht so an. Du bist auch ganz blass" bemerkte er und legte mir die Hand an die Stirn. "Oh mein Gott, bist du kalt!"

"Fass mich nicht an!", rief ich lauter als geplant und wich zurück. 

Nun sahen mich alle verwirrt an, aber entschuldigen konnte ich mich auch nicht, da ich von einen auf den anderen Moment auf die Knie fiel und mir den schmerzenden Kopf halten musste. Alles drehte sich und ich fühlte mich zu schwach zum Aufstehen. Irgendwann spürte ich Tränen meine Wangen hinunter laufen. 

"Wieso ist er so eiskalt?" "Keine Ahnung" "Warte, ich geb' ihm meine Jacke" "Hey, Jimin, hörst du uns?" "Jimin?!" 

"Jishit, was ist los?" Yoongi...

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Na hoppla, was passiert denn da schon wieder mit Jiminie? ;)

Ich hoffe, ihr seid verwirrt hhh. Vielleicht wirkt das alles etwas komisch, aber seid einfach ein bisschen geduldig XD

Ka ob dieses Kapitel überhaupt iwie Sinn macht, aber ich glaub, ich schlaf gleich im Sitzen ein, also ja. Vllt les' ich's morgen nochmal und feier ne cringe party.
Schlaft gut <3

GHOST / YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt