Ein Schuss zwei Treffer ✔Teil 1

8.Kapitel

                                                                                   
Mein Blick war immer noch starr auf den Tisch der Mädels gerichtet. Ich konnte einfach nicht aufhören sie anzuschauen. Gerade trafen sich unsere Blicke und sie starrte mich auch an. Man, war das peinlich. Ich wendete meinen Blick schnell ab und versuchte mich auf Jule zu konzentrieren, der gerade von seinem Hund erzählte. Ich merkte wie mein Blick schon wieder zu dem Tisch schweifte. Es schien als wäre die Kleine gerade am diskutieren mit ihrer Freundin als sie wieder zu mir schaute und aufsprang und zu unserem Tisch gelaufen kam. Was wurde das denn? Mein Herz setzte kurzzeitig aus als sie vor mir stand.
Sie lächelte mich an und fragte „ Willst du ein Foto machen?“ Sie hatte mich also erkannt. Irgendwie freute ich mich richtig, dass sie Interesse an einem Foto mit mir hatte. So konnten wir ja vielleicht ins Gespräch kommen und mal schauen wie der Abend so weiter verlief. Die Kleine faszinierte mich wirklich, also strahlte ich sie an „Ja klar, wir können gerne ein Foto machen. Wo hast du denn dein Handy.“
Sie lächelte mich immer noch an „Ich dachte du nimmst dein Handy und machst ein Foto von mir, dann brauchst du mich nicht die ganze Zeit anstarren und hast länger was davon.“ Dann zickte sie noch weiter irgendetwas von Kleiderordnung und nicht von hier sein rum und verschwand selbstsicher wieder zu ihrem Tisch, während ich spürte wie mir das Blut in den Kopf schoss. Ich glaube ich war hier im falschen Film. Dachte sie wirklich ich hätte sie wegen ihrer Kleidung abwertend angestarrt. Das genaue Gegenteil traf zu. Ich war fasziniert von ihr, weil sie so normal angezogen war. Oh man, Reus, was hattest du da wieder für Mist fabriziert. Die hielt dich doch jetzt für so einen abgehobenen Snob. Da hattest du völlig verkackt.
„Ay Marco alter dein Charme zieht wohl auch nicht mehr. Die war ja total bröckelig“, lachte sich Jule weg, während ich versuchte meine Gesichtsfarbe wieder in den Griff zu bekommen.
Roman grinste nur mit der Bemerkung “Was hat die denn geritten?“
Erik konnte sich kaum noch halten „Na Marco jedenfalls nicht. Die hat aber ganz schön Temperament und Mut sich mit dem Prinz Charming anzulegen. Die könnte mir glatt gefallen.“
Ich fing innerlich an zu brodeln. Hatte der 'ne Vollklatsche so von dem Mädel zu reden. Wie konnte sie das nur alles so missverstehen. Ich fand sie doch einfach nur total interessant. Und Erik würde ich am liebsten eine reinhauen, stattdessen grinste ich nur, um mir meinen wirklichen Seelenzustand nicht anmerken zu lassen „Kleiner, die ist 'ne Nummer zu groß für dich. Da lass' mal lieber deine Finger von.“
„Na ich würde eher sagen sie ist 'ne Nummer zu groß für dich. Aber du hast ja sowieso Germaine.“
„Genau, und du 'nen Sparabo für Taschentücher. Bekommt man davon eigentlich auch Hornhaut an den Fingern, wenn man so oft selbst Hand anlegt?, fragte ich ihn mit einem Fakelächeln.
„Puh, da ist aber jemand ganz schön angepisst, wenn man die Wahrheit sagt.“
Jetzt war ich wirklich kurz davor ihm eine reinzuhauen. Der Abend hätte so schön werden können, wenn sich alles anders entwickelt hätte. Aber nee, stattdessen war ich jetzt der Spott für meine Kumpels. Und dann kam der mir noch wieder mit Germaine. Ich könnte ausrasten, wenn ich nur den Namen von diesem Weib hörte. Das war mal wieder richtig gut gelaufen. Nicht.