40. Kapitel

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Ich trabte gelangweilt hinter Jule, Erik und Roman hinterher zum Usuhïa. Ich konnte mich kaum halten vor Freude den Abend mit ihnen und irgendwelchen anderen Deppen zu verbringen. Ich bekam Franzis weiche Lippen nicht mehr aus meinem Kopf. Scheinbar waren wir schon da und die drei begrüßten ihre neuen Bekannten. Als plötzlich  „Und das ist Franzi, unsere Schwester.“ an mein Ohr drang. Mein Kopf schoss  in die Höhe und mein Herz fing an zu pumpen. Meine Augen wurden riesig und ich sah in das Gesicht von meiner Franzi. Ich konnte es nicht glauben. Da hatten die drei Idioten sich doch wirklich mit ihren Brüdern angefreundet. Mein Abend war ja mal sowas von gerettet. Meine innere Siegerfaust erreichte den Himmel.
„Das ist eure Schwester? Marco, das ist doch die Kleine, die dich im Acqua rund gemacht hat.“, grinste Hohlbirne Erik.
Na klasse, das Thema brauchte ich ja jetzt nicht unbedingt.
„Genau, die hat dich doch total zusammengeschissen.“, stieg jetzt auch noch Jule mit ein. Nun fehlte ja nur noch Roman, wie immer als letzter “ Das war sehr temperamentvoll.“
Boah war das peinlich. Was sollten denn ihre Brüder jetzt denken. Eigentlich ja auch egal. Ich grinste Franzi immer noch wie ein Geistesgestörter an. Und sie lächelte zurück, dass ich schon wieder das Gefühl hatte in einem Ameisenhaufen zu stehen. Heilige Scheiße, was stellte diese Frau nur mit mir an.
„Ja, das hört sich nach unserer Schwester an.“, lachten jetzt auch noch die beiden Geklonten.
„Marco und Franzi, ihr solltet vielleicht zusammen etwas an der Bar trinken gehen und das klären, nicht dass der ganze Abend darunter leidet. Ihr könnt ja dann zu uns stoßen, wenn ihr das geklärt habt.“, kam es von Roman.  Der Eidgenosse und seine Neutralität. Ich hätte fast laut losgelacht. Aber das war jetzt echt geil, denn er verschaffte mir ganz unwissentlich Zeit mit Franzi alleine zu sein. Kaum waren die anderen außer Sichtweite nahm ich sie in meine Arme.
„Ich hätte nicht zu hoffen gewagt, dass mein Abend heute noch so schön wird.“, flüsterte ich ihr ins Ohr.  Ich bemerkte die leichte Gänsehaut auf ihren Armen. Wow, ich schien sie ja genauso zu beeindrucken wie sie mich. Ich war mir jetzt sicher, ich musste meine Chance nutzen und schlang meine Arme um ihre Taille.
„Meinst du es wird schwierig unseren Konflikt zu lösen?“, fragte ich sie grinsend.
„Das dauert bestimmt eine ganze Weile. So leicht bin ich nicht zu besänftigen.“, lachte sie.
„Oha, da muss ich mich ja ins Zeug legen. Hast du einen Vorschlag womit ich beginnen könnte?“
„Wie wäre es, wenn wir da weitermachen, wo wir vorhin aufgehört haben“, grinste sie frech. 
Heiliger Lattenschuß, damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. Mein Puls stieg ins Unermessliche als  ich meine Lippen ihren näherte und sie gefühlvoll küsste. Ich hatte das Gefühl alle Gehirnzellen explodierten gerade und schossen uns auf einen anderen Planeten. Das sollte niemals enden. Plötzlich fühlte ich einen Schlag auf der Schulter.
„Ey Alter, du solltest dich mit unserer Schwester versöhnen und sie nicht gleich auffressen.“, gluckste einer von den Klonen, während der andere mich mit seinem Blick fixierte.
„Woody, gibst du wie immer dein bestes. Immer dieser Ehrgeiz.“, gackerte jetzt Erik los.
Geht’s noch? Hatten die alle ein Rad ab? Die sollten sich einfach verpissen, anstatt uns zu stören. In mir stieg eine unbändige Wut auf. Franzi musterte intensiv den Fußboden. Toll, jetzt war der ganze schöne Moment von diesen Idioten zerstört worden.
„Menschenskinder, jetzt guckt beide nicht so bedröppelt.“, kam es von dem einen der Brüder.
„Kommt mit zu uns an die Bühne, gleich tritt Robin Schulz auf. Und dann könnt ihr ja weitermachen.“, grinste der andere der Beiden. Und schon wurden wir durch das ganze Partyvolk mitgezogen.
Der Auftritt von Robin Schulz war wirklich super. Aber so langsam hatte ich genug von der ganzen Mucke und wollte lieber ein wenig alleine mit Franzi sein. Obwohl, so offensichtlich wie sie immer gähnte, würde das mit einem romantischen Strandspaziergang wohl nichts mehr.
„Man Franzi, mit dir ist ja auch nichts mehr los. Du hängst hier wie eine müde Oma ab und machst die ganze Feierlaune kaputt. Verzieh dich bloß endlich in dein Bett.“, grölte einer ihrer charmanten Brüder.
„Ja, ich geh‘ dann mal.“, gähnte sie zurück und schaute mich an.
„Ich bringe dich noch zu deinem Zimmer, nicht dass dir noch etwas passiert.“ , sagte ich so neutral wie ich konnte. Irgendwie war ich schon enttäuscht, dass sie schon gehen wollte. Ich hätte gerne noch mehr Zeit mit ihr verbracht. Die Jungs grölten alle los
„Genau, Woody!“, „Unser Samariter!“, „Nicht, dass uns Klagen kommen!“ und schlugen miteinander ein.
Boah, waren die ja mal blöde. Ich griff Franzis Hand ohne weiter auf die Idioten einzugehen und zog sie zum Ausgang. Als wir vor dem Usuhaïa standen lächelte mich Franzi verschmitzt an.
„Und was machen wir beide jetzt? Hast du Lust noch ein bisschen am Strand spazieren zu gehen?“
Was wollte sie denn jetzt? Ich denke sie war müde. Irgendwie stand ich jetzt auf dem Schlauch. Franzi fing an zu lachen.
„Du hast auch echt geglaubt ich bin müde. Ich wollte da nur raus und ein bisschen mit dir alleine sein.“

Ein Schuss zwei Treffer  ✔Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt