Jasmin stand neben mir in die Hotellobby an der Rezeption. Gerade als die nette Dame sich uns zuwendet, öffneten sich die Eingangstüren und eine Horde junger Männer in Trainingsklamotten strömte lautstark herein. Jasmin drehte sich kreidebleich um. Ich konnte ihr ihre Aufregung ansehen. Das konnten doch nur die Spieler von ihrem 1.FC sein. Na hoffentlich kippte sie mir hier nicht vor lauter Aufregung gleich aus den Socken. Ich musste mir ein Schmunzeln verkneifen bei dem Gedanken wie ihr Leonardo sie dann wiederbeleben könnte.
„Das glaube ich doch jetzt nicht. Das kann doch nicht wahr sein“, stammelte sie plötzlich vor sich hin als diese lautstarke Männertruppe sich hinter uns aufreihte. Irgendwie war Jasmins Reaktion eigenartig. Ich drehte mich um und sah jetzt Jasmins Problem. Hinter uns standen nicht die Jungs vom 1.FC sondern die Jungs vom BVB.
Ich prustete laut lachend los, so dass ich mich sogar verschluckte. Jasmins Blick war einfach göttlich. Sie, die immer alles akribisch plante und recherchierte hat genau das falsche Hotel erwischt. Mein Lachanfall zog leider jedoch auch sämtliche Aufmerksamkeit auf uns. Na, super. Das hatte ich ja mal wieder prima hinbekommen. Ich spürte schon wie meine Wangen immer heißer wurden. Das hieß ja dann wohl, dass ich wieder wie eine reife Tomate aussah.
Von hinten tippte mir jemand auf die Schulter. „Können wir euch irgendwie behilflich sein, damit es hier auch mal vorwärts geht? Wir würden nämlich auch gerne einchecken.“ Der Typ, der mich ansprach war groß, kräftig und hatte braune Haare.
„Ne, dazu müsstet ihr schon den Verein wechseln“, platzte es aus mir heraus während ich mir innerlich vor die Stirn schlug und gleichzeitig aber den nächsten Lachflash bekam. Der Typ guckte aber auch so dumm aus der Wäsche. Die Antwort hatte er wohl nicht erwartet.
Von weiter hinten war nun eine Stimme zu hören „Mensch Manni, du sollst die Mädels nicht noch nervöser machen. Im l’arivée ist das Einchecken irgendwie gechillter. “
„ Gonzo, du weißt doch, dass wir wegen des Anschlag wechseln mussten“ antwortete jetzt Thomas Tuchel. Ja, den kannte ich wenigstens. Keine Ahnung wer die anderen Kerle alle waren, aber den Trainer kannte ich.
Tja, dann war ja auch die Erklärung gefunden, warum Jasmins Plan so schief gelaufen war. Die Dame überreichte uns unsere Zimmerkarten „Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in Radisson blu in Dortmund“
Wir stiefelten nun also an der ganzen Mannschaft des BVB vorbei als würden wir eine Parade abnehmen. Jasmin verteilte ihre Killerblicke und ihre Enttäuschung war nicht zu übersehen als uns allen Ernstes der letzte Spieler hinterher pfiff und „Hallo ihr zwei Süßen, um 19 Uhr im Pool, okay, ich warte auf euch“ von sich gab. Ich drehte mich um und musterte ihn von oben bis unten. Der war ja kaum größer als ich mit meinen 1,60. Und höchstens 18 oder 19 Jahre alt.
„Hat hier einer von Kuchen gesprochen, dass du Krümel dich meldest? Ich würde an deiner Stelle nicht zu lange im Pool warten, sonst schrumpfst du noch mehr.“
Ich weiß, mein Spruch war jetzt nicht ganz so nett, aber ich hasste es so billig von der Seite angemacht zu werden. Der Typ schaute jetzt einfach so geil, dass ich schon wieder lachen musste. Mit der Antwort hatte er wohl nicht gerechnet. Seine Mannschaftskollegen fingen auch an zu lachen und einer im gleichen Alter stieß ihm den Ellenbogen in die Seite „Emre, da musst du wohl noch ein bisschen an deinem Charme arbeiten.“
„ Fresse, Felix“ war das letzte, was ich hörte als wir in den Fahrstuhl stiegen.
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Ein Schuss zwei Treffer ✔Teil 1
Roman d'amourWas passiert, wenn eine Berliner Göre, die durch und durch zu Hertha steht nach Dortmund zu einem Spiel des BVB gegen den 1.FC Köln muss? Erst einmal nicht viel. Aber was passiert, wenn genau diese Berliner Göre diesen ätzenden rotblonden Unbekannte...