78. Kapitel

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Ich lag an Marco gekuschelt im Bett. Seine gleichmäßigen Atemzüge verrieten mir, dass er noch im Land der Träume war. Ich hatte solche Angst vor dem Gespräch gestern. Jetzt war klar, dass ich mich genau richtig entschieden hatte. Marco war total happy und wollte am liebsten schon gestern anfangen alles umzubauen. Da würde ich noch manchmal ganz schön zu tun haben, ihn etwas auszubremsen mit seinem Enthusiasmus. Wenn er so aufgeregt war, erinnerte er wirklich an einen Hasen auf Speed, so wie er rumhüppelte. Hoffentlich würden die beiden kleinen ein wenig ruhiger. Ich musste immer noch innerlich den Kopf schütteln, wenn ich daran dachte, dass Marco meine Nachricht so falsch verstanden hatte. Er musste ja wirklich fast verrückt geworden sein. Dabei wäre das niemals für mich in Frage gekommen. Trotzdem hätte er zu mir gestanden. Das bedeutete doch, dass er mich wirklich ohne wenn und aber liebte. Mein Herz spielte bei diesem Gedanken Gummitwist. Ich drehte mich vorsichtig, so dass ich Marcos Gesicht sehen konnte. Ein kleines Grinsen umspielte seine Lippen. Von was er wohl schönem träumte? Bei diesem Anblick fing alles in mir an zu kribbeln. Diese Schwangerschaftshormone machten mich völlig wirr. Am liebsten würde ich jetzt über diesen Kerl herfallen wie eine läufige Nymphomanin. Das konnte doch nicht wahr sein. Ich versuchte von 100 rückwärts zu zählen, um mich von diesem Gedanken abzulenken. Klappte ja prima. Nicht. Also fing ich an Apotheke rückwärts zu buchstabieren. Ich konnte ja Marco schlecht wecken und ihn dann verführen. Scheiße, was gab es denn noch für blöde Worte. Wie wäre es mit Indirekteinleiternummer. Da hatte ich doch mal zu tun.
„Prinzessin, was schaust du denn so verbissen? Geht es dir nicht gut?“, fragte Marco noch ziemlich verschlafen mit rauer Stimme. So ein Mist. Nicht auch noch diese sexy Stimme. Was sollte ich denn jetzt sagen? Mir geht es blendend, also nimm mich jetzt und sofort. Der ergreift doch sofort die Flucht. „Alles bestens mein Schatz. Mir geht es gut.“ War ja mal ein Anfang. Marco kam mit seinem Gesicht immer näher und küsste mich liebevoll. Mist, Mist, Mist. Das half mir in meiner Situation jetzt nicht gerade weiter. Ich küsste ihn voller Hingabe zurück. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher und meine Hände verselbstständigten sich. Okay, ich gab auf. Mein Verstand hatte den Kampf gegen die Körperinstinkte verloren. Ich hatte es versucht, redete ich meinem Gewissen ein.
„Babe, was wird das denn jetzt?“, Marco schaute mich etwas erschrocken an. Okay, meine Hände waren an einer bestimmten Stelle ziemlich offensiv.
„Ich denke, du weißt was das wird.“, gab ich heiser zurück.
„Stop, stop, Süße. Nicht, dass ich jetzt nicht gerne mit dir schlafen würde, aber wir müssen doch auch an die beiden Kleinen denken.“
„Marco, das schadet ihnen schon nicht. Schließlich sind sie ja mit diesen verflixten Hormonen daran schuld, dass ich so rallig bin. Und was mich glücklich macht ist auch für sie gut. Versprochen.“, bettelte ich jetzt schon fast.
„Ich möchte aber nicht, dass das erst was meine Kinder von mir mitbekommen oder sehen, mein kleiner Marco ist.“, kam schon wieder ein Einwand.
„Sie können erstens noch gar nicht sehen und zweitens, wenn sie denn sehen könnten, könnten sie da wo sie sind ehe nichts sehen. Und jetzt höre auf dich so zu zieren, sonst kann ich für nichts mehr garantieren.“, zickte ich jetzt schon langsam. Das konnte doch wohl nicht wahr sein, dass ich hier jetzt um ein bisschen Beischlaf betteln musste. Ich verwickelte Marco jetzt einfach wieder in einen leidenschaftlichen Kuss und nahm die Dinge selber in die Hand. Wie mir die Körperreaktion zeigte, funktionierte das. Na also, ging doch, Marco hatte jeglichen Widerstand aufgegeben und kam jetzt doch so richtig in Fahrt. Meine Schmetterlinge tobten wie ein Wirbelsturm durch meinen Körper und zogen mich immer weiter in diesen Gefühlsstrudel.

Ein Schuss zwei Treffer  ✔Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt