25. Kapitel

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Ich hatte mich noch schnell in ein kurzes Sommerkleid geschmissen, noch etwas Mascara und Lipgloss aufgetragen und die Haare durchgebürstet. Ein Blick in den Spiegel sagte mir, dass ich brauchbar für die Cocktailbar aussah. Ich wollte ja schließlich keinen Kerl aufreißen sondern chillig den Abend ausklingen lassen und den einen oder anderen Cocktail vernichten. Ich nahm gerade mein Smartphone in die Hand, um es in die Tasche zu packen, als es losjaulte. Vor Schreck schmiss ich es auf mein Bett, ehe ich es dann wieder angelte, um ranzugehen.
„Hallo ich hier, wer stört da?“, meldete ich mich gutgelaunt.
„Mensch Franzi, bist du auf Droge oder warum so gut gelaunt? In Dortmund hattest du immer nur schlechte Laune.“, ertönte Jasmins Stimme.
„Da waren ja auch nur komische Leute unterwegs und hier habe ich Urlaub.“ Ich musste sofort an diesen Idioten bei dem Edelitaliener denken. Die Dortmunder liefen doch wirklich nicht ganz rund. „Aber Jassi, was gibt es, warum rufst du an?“, fragte ich argwöhnisch. Wenn Jasmin mich im Urlaub anrief, hatte das mit Sicherheit einen Grund.
„Du glaubst es nicht, aber die Prüfungen wurden vorgezogen und ich habe ab übernächster Woche frei. Und da dachte ich mir, ich komme die letzte Woche noch zu dir nach Ibiza. Is doch cool oder?“ Ich musste grinsen. Aus meinem ruhigen Urlaub ganz alleine war mittlerweile ein Familienurlaub mit bester Freundin geworden. „Ja super, Jassi. Da freue ich mich schon. Sag mir Bescheid, wann ich dich am Flughafen abholen soll. Was ist mit Zimmer?“
„Flug und Zimmer habe ich schon gebucht. Ich schicke dir alles in einer Mail. Und jetzt gehe feiern und mache schon ein paar Kerle für uns klar.“, lachte Jasmin bevor sie auflegte.
Ich grinste vor mich hin als ich mein Handy in meine Tasche schmiss. Heute würde ich erst einmal einen ganz ruhigen Abend ganz für mich alleine verbringen und genießen. Ich lief zum Fahrstuhl und fuhr die 2 Etagen zur Dachterrasse hoch. Nachdem ich ausgestiegen war, schaute ich mich erst einmal um. In der Ferne sah man die ganzen roten und blauen Positionslichter von der Lande- bzw. Startbahn des Flughafens. Gerade startete eine Maschine und flog über mich hinweg Richtung Meer. Die Sonne färbte gerade den Himmel in diverse rosa, rot und orange Töne. Am Horizont kreuzten einige Boote. Im Hintergrund legte ein DJ romantische Musik auf. Gerade lief etwas von  Chicago. Das war aus den 80’s und dudelte oft genug bei meiner Mom. Ich kam mir gerade wie in meinem eigenen Schnulzenfilm vor. Das Ambiente stimmte schon perfekt. Jetzt fehlte nur noch ein perfekter Gentleman. Ich musste grinsen. Genau als ob. Ich sah mich auf der Terrasse um. Fast alle Tische waren belegt. Die Bedienung steuerte gerade auf mich zu
„Hola, Sie suchen einen Tisch für eine Person?“, wurde ich gefragt.
„Ja, aber es ist glaube ich nichts mehr frei.“, antwortete ich enttäuscht.
„Oh, doch da hinten wäre noch ein Platz frei, wenn es dem Herren und Ihnen nichts ausmacht.“, kam die prompte Antwort und ich wurde in die Richtung eines zweier Tischs geschoben.
„Señor, es ist doch in Ordnung, wenn ich die Señora zu Ihnen setze. Wir sind heute wirklich sehr voll.“, fragte die Bedienung den Typen der vertieft in die Cocktailkarte an einem Zweiertisch saß. Er nickte nur, ohne aufzuschauen und brummte “Ist okay.“
„Gracias“, bedankte ich mich freundlich bei der Bedienung.
Na das konnte ja ein angenehmer Abend mit so einem maulfaulen Stoffel werden. Egal, ich hatte jetzt einen Platz, konnte Cocktails schlürfen, den Ausblick genießen und chillen. Was wollte man mehr. Den Stoffel konnte ich ja einfach ignorieren

Ein Schuss zwei Treffer  ✔Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt