47. Kapitel

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Franzi und ich kamen gerade aus dem Tatel. Wir hatten dort den Abend ganz gemütlich zu zweit bei leckerem Essen verbracht. Ich war so glücklich, dass wir meinen blödsinnigen Irrtum aufklären konnten und Franzi mir verziehen und noch eine Chance gegeben hatte. Diese Frau hatte mich einfach in ihren Bann gezogen. Und ich kam mir wie ein pubertierender, verliebter Teenager vor.  Mit ihr konnte ich mir einfach alles vorstellen.
„Na Prinzessin, wollen wir noch ein wenig am Strand spazieren gehen?“, kam mir gerade die Idee. Ich wollte sie jetzt noch nicht gehen lassen.
„Gerne.“, lächelte sie mir zu. Ich wollte noch schnell auf die Toilette bevor wir losgingen. Irgendwie hatte ich heute schon den ganzen Tag das komische Gefühl beobachtet zu werden. Gerade schaute ich mich wieder um, als ich einen leichten Rempler an meiner Schulter spürte. Ich drehte mich zu der Person und traute meinen Augen nicht. Es war doch wirklich Marcel, der mich da angerempelt hatte. Ich wusste nicht so recht, wie ich mich verhalten sollte. Wir hatten ja jetzt schon ewig keinen Kontakt mehr. Irgendwie freute ich mich ihn zu sehen. Ob Robin auch hier war?
„Na Marcinho, dich hat es ja ganz schön erwischt. Pass nur auf, dass dir deine Braut nicht auf deine PR-Geschichte kommt, sonst ist es vorbei bevor es richtig angefangen hat. Wäre doch ziemlich blöd.“, grinste mich Forni warnend an.
Was sollte das denn jetzt? Wollte er mich ans Messer liefern? Das hätte ich nicht von ihm gedacht. Ich hatte den ganzen Mist mit Germaine echt verdrängt. Was sollte ich denn jetzt machen? Ich musste unbedingt mit Franzi reden. Je eher desto besser. Bestimmt hatte sie Verständnis. Ich drehte mich um und ließ Marcel stehen.
„Marco was ist denn los mit dir? Du siehst aus als hättest du einen Geist getroffen.“, fragte mich Franzi besorgt.
Ich griff ihre Hand und zog sie zum Strand.  Als wir im Sand saßen, legte ich meinen Arm um ihre Schulter und zog sie zu mir. Sie kuschelte sich an mich und ich hatte das Gefühl ich könnte vor Glück zerspringen. Genau in diesem Moment fiel mir wieder Marcel und seine Warnung ein. Ich musste jetzt mit Franzi reden. Aber wie sollte ich anfangen?
„Prinzessin, du weißt, dass du mir sehr wichtig bist. Ich bin glücklich, dass du mir eine zweite Chance gibst.“, stotterte ich rum. Mensch Marco, jetzt mache dir doch nicht in die Hosen. Franzi hatte ganz bestimmt Verständnis.
„Noch eine bekommst du auch nicht. Also vergeige sie nicht.“, grinste mich Franzi frech an. Na super. Ich sollte  das Gespräch doch noch verschieben. Morgen auf dem Ausflug ergab sich bestimmt noch eine bessere Möglichkeit, um diese unangenehme Angelegenheit hinter mich zu bringen.
„Komm lass uns ins Bett gehen, damit wir morgen fit sind. Ich bin schon auf deine Überraschung gespannt.“ Franzi sprang auf und schob mich in Richtung Hotel.
Vor ihrer Zimmertür zog ich sie in meine Arme und küsste sie. Ich versuchte alle meine Gefühle in diesen Kuss einfließen zu lassen. Alles sträubte sich in mir sie jetzt in dieses Zimmer gehen zu lassen. Sie sollte nicht mit diesem blöden Niklas in einem Bett schlafen. Auch wenn er ihr bester Freund war. Ich sollte dort in dem Bett liegen und sie sollte an mich gekuschelt in meinen Armen einschlafen. Mein Magen zog sich immer mehr zusammen. Ich konnte einfach nicht an gegen dieses dumpfe Gefühl. Diese Eifersucht fraß mich fast auf und machte mich total niedergeschlagen.
„Marco, was ist denn los mit dir? Du bist auf einmal so komisch. Wir sehen uns doch morgen früh wieder.“
„Ja, aber bis morgen früh ist das noch so lange hin. Uns ich vermisse dich jetzt schon.“, schmollte ich.
„Vielleicht können wir ja mit Erik und Nik verhandeln, dass ihr die Zimmer tauscht, mein kleiner Schmollbraten.“, schlug Franzi vor.
Mein Herz hüpfte wie ein Känguru durch meine Brust. Sie wollte also genauso die ganze Zeit mit mir zusammen sein wie ich mit ihr. Ich küsste sie noch einmal, bevor sie in ihrem Zimmer verschwand und schwebte wie ein Astronaut auf der ISS in mein Zimmer.
„Man Alter, auf welcher Droge bist du denn? Du strahlst ja mehr als das Flutlicht im Westfalenstadion.“, grunzte Erik mir kopfschüttelnd entgegen.
„Ja, die Liebe bringt so einiges zum Strahlen.“, lächelte unser romantischer Roman.
„Jungs, würde es euch etwas ausmachen, wenn statt mir einer von den blauweißen hier bei euch wohnen würde? Franzi hat vorgeschlagen, dass Nik und ich doch die Zimmer tauschen könnten.“
„So,so Franzi hat das also vorgeschlagen?“, grinste Jule schmierig „Was da wohl Germaine zu sagen würde.“
„Mensch Jungs, das läuft gerade sowieso nicht so gut.“, versuchte ich mich herauszureden.
„Na toll und ich muss jetzt mit so einem blöden Herthaner in einem Zimmer schlafen, damit du einen wegstecken kannst.“, murrte Erik „Da habe ich aber was gut bei dir.“
„Immer doch.“ Na, das lief doch wie geschmiert, dacht ich und grinste mir einen weg. Ich hoffte, dass Franzi bei Niklas genauso erfolgreich war.

Ein Schuss zwei Treffer  ✔Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt