3 | Violet

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Newt

Nach der Befragung wurde ich endlich wieder zu meinen Freunden gebracht, mit denen ich dann zusammen in einen riesigen Saal geführt wurde.
Nun ja, wir waren nicht vollzählig; Thomas war ja nun bei der Befragungen und Teresa musste noch irgendwelche Untersuchungen ertragen.
Wie auch immer.
Der Saal war gefüllt mit langen, metallischen Tischen, an denen eine Menge Jugendlicher saßen.
Einige waren in unserem Alter, einige jünger, andere älter und sie unterhielten sich lautstark.
„Das müssen ja ne Menge Labyrinthe gewesen sein.", vermutete Minho und fuhr sich durch die Haare.
„Vielleicht sind bei denen einfach mehr übrig geblieben.", meinte ich leise und starrte zu Boden, während ich den anderen einfach nachlief.
Es war nur noch bloß ein einziger Tisch übrig, an dem wir zusammen sitzen konnten, wobei an diesem auch schon zwei andere Jungs saßen.
„Erster Tag?", fragte der Dunkelhäutige, anscheinend Ältere der beiden freundlich und reichte uns allen die Hand, um sich uns anschließend als Daniel vorzustellen.
„Wie lange seid ihr hier?", fragte Minho, nachdem wir, auf Daniel's Frage hin, bejahend genickt hatten.
„Seit ein paar Wochen, der Typ dahinten ist am längsten hier seit fast eineinhalb Monaten."
Unauffällig deutete Daniel auf einen braunhaarigen, schmächtigen Jungen, der ganz hinten saß.
„Wisst ihr was über das ganze hier?", fragte Winston misstrauisch und lehnte sich ein wenig vor, woraufhin Daniel und sein Freund nur mit dem Kopf schüttelten.
„Ey, da ist Thomas!", bemerkte Bratpfanne und deutete auf die Eingangstür hinter uns.
Minho und ich drehten uns beinahe synchron um und während ich sitzen blieb, stand Minho auf und lief zu Thomas hinüber.
„Die anderen, die im Labyrinth zurück geblieben sind, was passiert mit denen?", fragte ich neugierig und sah die beiden fremden ernst an.
„Das wissen wir nicht.", antwortete Daniel's Freund, der sich uns als Ryan vorstellte.
„Und kennt ihr diesen Janson genauer?", fragte dann Thomas, der sich neben mich gesetzt und sich vorgestellt hatte.
„Auch nicht wirklich.
Da kommt er."
Fast gleichzeitig drehten wir uns in die Richtung, in die Ryan gezeigt hatte und sahen, wie Mr. Janson mit zwei anderen Männern auftauchte und sich vor uns stellte.
„Wie manche von euch mitbekommen haben, sind heute drei neue Gruppen aufgetaucht.
Meine Kinder werden gleich die Einführung mit euch machen, dabei werdet ihr euch auch die Klamotten für den Willkommens-Ball raussuchen.
Ich wünsche euch eine schöne Zeit.", rief Mr. Janson schroff und überflog die Reihen flüchtig mit seinen Blicken.
„Machen sie immer nen Ball, wenn neue kommen?", hakte Jeff verwirrt nach.
„Es kommen nicht oft neue Leute, aber so gesehen; ja, ja jedes Mal.", erzählte Daniel schulterzuckend.
Neben Janson stellte sich nun ein Mädchen mit langem, blondem Haar und einer Liste in der Hand.
Hallo!
„Mein Name ist Sol und ich bin für die Gruppen F und L verantwortlich, bitte mitkommen."
Soley, schoss es mir durch den Kopf und ich schaute verwirrt auf meine Hände, während ich stark nachdachte.
Wenn Janson wirklich der Vater von Violet war und das Mädchen vorne seine Tochter ist, dann ist das Soley, Soley aus Vi's Träumen.
„Ich bin Violet und-"
Es fühlte sich an, als würde das Blut in meinen Adern gefrieren und sich jeder Muskel meines Körpers anspannen.
Es war, als blendete ich alles aus, als wäre alles plötzlich totenstill, sodass ich sogar mein immer schneller schlagendes Herz hören konnte.
Langsam sah ich auf.
„Das kann nicht sein.. ich.. ich träume.
Das ist nicht real, das alles ist nicht real!", stammelte ich vor mich hin und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
Sie sah aus wie Violet, sprach wie Violet, aber das konnte nicht sein.
Ich habe sie in denen Armen gehalten, als sie gestorben ist.
Sogar an ihrem Hals war ein weißer Verband, wegen des Griewer-Bisses.
Abwesend nahm ich wahr, wie die anderen aufstanden, zu der vermeintlichen Violet liefen und sie fest in den Arm nahmen, doch es war, als wäre ich an der Bank festgefroren.
„Alles klar bei dir, Junge?", fragte Ryan und tippte mich dabei an.
„Das Mädchen da, kennt ihr sie?", fragte ich, immer noch total schockiert.
„Na klar, das ist die verschollene Tochter von Mister Janson.
Sie heißt Violet, war auch in nem Labyrinth für so drei Monate.
Sie ist echt nett, manchmal etwas depri, weil sie ihre Freunde und ihren festen Freu....
Moment mal.", unterbrach sich Daniel selber und musterte mich einmal genauer von oben bis unten.
„Kurze, blonde Haare, relativ groß mit dunkelbraunen Augen.
Heißt du zufällig Newt?"
Aufgeregt nickte ich während mein Herz nun schneller und lauter in meiner Brust schlug, als je zuvor.
„Hey, Ryan, wir haben ihren vermissten Freund gefunden.", freute sich Daniel und machte einen merkwürdigen Handschlag mit seinem Sitznachbarn.
Das ist sie, das ist meine Violet, ich glaub's nicht.
Zunächst war es mir ziemlich peinlich, doch langsam bildeten sich Tränen in meinen Augen, während ich weiter zusah, wie meine Freunde Violet fest umarmten.
Doch plötzlich lösten sich alle von ihr und starrten in meine Richtung.
Alles war still, keiner der fremden Menschen um mich herum sagte mehr ein Wort, alle sahen mich an.
Auch Vi starrte in meine Richtung, mit Tränen in den Augen und einem hoffnungsvollen Lächeln im Gesicht, als ich langsam aufstand und schnellen Schrittes auf meine Freundin zu lief.
Als ich endlich bei ihr angekommen war, ließ ich uns beiden keine Zeit für irgendwelche Worte, ich nahm einfach ihr Gesicht in meine Hand und drückte sanft meine Lippen auf ihre, während mir und ihr ununterbrochen Tränen die Wange hinunter liefen.
Das erste mal, seit Tagen, waren es allerdings keine Tränen der Trauer, nein, es waren Freudentränen.
Und das erste mal, seit Tagen, lächelte ich und mein Lächeln war echt.

Violet 2 - The Scorch TrialsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt