Violet 2 - The Scorch Trials

43 | Berta

Newt

Eine riesige Explosion, auf die mehrere kleinere folgten.

Es schien mir, als bliebe mein Herz stehen und es schlug erst weiter, als Violet so gut wie unversehrt bei uns ankam.

Sie schrie und weinte und tobte.

Ich wollte sie in den Arm nehmen und fest an mich drücken, sie trösten und ihr sagen, dass alles gut werden würde, doch ausgerechnet Alec kam mir zuvor.

Dieser bescheuerte Neppdepp musste sich auch immer vor mich stellen.

Er hielt Vi fest in den Armen und vergrub sein bescheuertes Gesicht in ihren wunderschönen Haaren.

Eine Weile starrte ich die beiden wutentbrannt an, bis ich Egoist endlich realisierte, dass einer meiner Freunde tot war.

Jeff ist tot.

Mit aufgerissenen Augen und schnell pochendem Herzen starrte ich in die lodernen Flammen und die brennenden Leichen, darunter die eines gutmütigen, unschuldigen Jungens, der noch Nichts von der Welt hatte.

Zumindest noch nichts Gutes.

"Wir müssen weiter, wir müssen jetzt gehen.", murmelte Sol und fuhr sich durch die Haare.

Ich hatte erwartet, dass wir alle stumm nicken und weiter gehen würde, doch ganz so war es nichts.

"Kannst du einmal deine Fresse halten?!", brüllte Violet ihre Schwester an, woraufhin diese, genauso wie ich, erschrocken aufzuckte.

Die Brünette riss sich von Alec los und rempelte ihre Schwester beim Vorbeigehen unsanft an.

„Hey!", rief diese daraufhin nur empört und schüttelte den Kopf.

Mit verwirrten Gesichtsausdruck rempelte mich Tommy etwas an, woraufhin ich bloß unbeholfen mit den Schultern zuckte, bis mir einfiel, dass mein bester Freund noch gar nichts von der Trennung wusste.

Doch ihm davon jetzt zu erzählen, dafür hatte ich einfach keine Nerven.

Meine Gedanken galten Jeff.
Und Chuck und Alby.. und Winston.. und Zart und allen anderen, die es nicht, wie wir, hierher geschafft hatten.

Wieviele von uns müssen denn noch sterben, bis wir frei sind?!
Werden wir jemals frei sein?

„Wir werden niemals frei sein.
Ich gehöre dem Labyrinth, wir alle gehören ihm."
Gally's letzte Worte gingen mir durch den Kopf und hallten wie ein ellenlanges Echo wieder.

Ich naiver Neppdepp hatte bereits mit dem Gedanken gespielt, dass es irgendwann besser werden würde.
Dieser Schmerz.
Dass man sich daran gewöhnen könnte, regelmäßig Freunde zu verlieren, aber so war es natürlich nicht.

Jeder neue Verlust tat mindestens genauso weh, wie ein anderer.

Diese Leute gehörten zu mir und wenn sie starben, starb auch ein Teil von mir.

Zu Jeff hatte ich weniger Kontakt, als beispielsweise zu Alby, aber bei Alby hatte ich ja noch Violet, die mich etwas auf andere Gedanken brachte.

Doch jetzt war ich allein mit meinen Gedanken, keiner sagte was, wahrscheinlich wurden auch sie gerade durch den Verlust innerlich aufgespießt.

Ich würde sie einfach so gerne umarmen und für sie da sein, ihr ging es womöglich am schlechtesten von allen, aber sie würde mich bloß sauer anschreien und wir würden streiten.

Auch das würden meine Nerven nicht aushalten.

Doch was, wenn sie mich brauchte?

Nein.. dann würde sie schon zu mir kommen.