- Perspektive: Violet -
„Winston was tust du?!", rief ich erschrocken und kickte die Waffe mit meinem linken Fuß beiseite, während sich Bratpfanne und Alec auf unseren Freund und versuchten ihn festzuhalten, während sich dieser plötzlich auf den Bauch drehte und zu husten begann.
Winston's Husten hörte sich schleimig und fest an, als würde er sich im nächsten Moment übergeben müssen.
Besorgt klopfte ihm Bratpfanne auf den Rücken, ehe Winston diese schwarze, dickflüssige Flüssigkeit ausspuckte.
„Was ist passiert?", fragte Thomas erschrocken, nachdem er und Teresa zu uns gelaufen waren.
„Ich weiß es nicht..!
Er hat sich einfach die Knarre geschafft und versucht sich, versucht..", stammelte Pfanne unsicher und nahm zur Sicherheit die Waffe in die Hand, ehe Winston wieder zu brechen begann.
„Bitte...", winselte unser Freund, einige Sekunden später, in denen wir ihn bloß besorgt angesehen hatten.
Sein, mit dunklen Adern überzogener Arm, hob sich leicht und seine Finger zeigten in Pfanne's Richtung, oder besser gesagt: auf die Waffe.
„Nein...", hörte ich Thomas nebenbei flüstern.
Es passierte wieder, ich begann wieder weg zuschweifen, alles verschwamm und die Stimmen der anderen hallten nur noch dumpf in meinem Kopf wider.
„Bitte.. bitte lasst mich nicht zu einem von denen werden.", hörte ich Winston beten, als würde er nichts mehr als das wollen und plötzlich war alles wieder scharf.
Ich fühlte die dicken Tränen, die meine Wangen hinunter liefen und Newt's Hand, die unsicher nach meiner gegriffen hatte und diese jetzt zitternd hielt.
Ich wusste, dass es zu spät war für Winston, irgendwie wusste das jeder, das wusste er selbst, auch, wenn wir es nicht wahr haben wollten.
Keiner traute sich mehr ein Wort zu sagen, keiner bewegte sich, ich hörte nur die Sandstürme um uns herum und mein Herz, was mir laut und deutlich bis zum Hals schlug.
Doch plötzlich, aus dem Nichts, stand Newt auf und nahm Bratpfanne die Waffe ab.
Mein Mund öffnete sich erschrocken und ich wollte etwas sagen, doch es war, als würde mir die Kehle abgeschnürt, als würde mir die Zunge abgetrennt.
Ich konnte es einfach nicht.
Ich konnte nichts sagen.
Mein Freund, dem die Tränen in die Augen standen, bückte sich nun runter zu Winston.
„Halt, Newt, Warte.", meinte Thomas, doch Newt hatte unserem Freund die Pistole bereits übergeben.
„Danke, Newt..", flüsterte Winston geschwächte und nickte mit Tränen in den Augen, während ich mir stark auf die Lippe beißen musste, um nicht laut zu schluchzen.
„Leb wohl, Winston..", meinte Newt mit brüchiger Stimme, stand auf und ging schnellen Schrittes weiter.
Ich wusste, dass ich jetzt Abschied nehmen müsste, Abschied von noch einem meiner besten Freunde, der sein Leben für uns gegeben hat.
Mit zitternden Händen und bebender Lippe kniete ich mich neben meinen Freund und versuchte irgendwas sinnvolles zu sagen, doch, was sagte man schon am Besten zu jemandem, wenn man weiß, dass es das letzte Mal sein wird.
„Das hast du nicht verdient, Winston..", flüsterte ich zitternd, ehe ich es nicht mehr zurück halten konnte und bitterlich in Tränen ausbrach.
Meine Nase lief, sodass ich sie rümpfen musste.
Meine Lippen presste ich verzweifelt aufeinander, um nicht noch lauter zu schluchzen, obwohl mir zum Schreien zumute war.
„Es ist okay, Vi..
Du kannst nicht jeden von uns retten.
Ich bin bereit!", hauchte Winston fürsorglich.
„Ich habe es versucht..
Ich habe versucht alles richtig zu machen..", schluchzte ich.
„Das ist verrückt.
Jeder macht Fehler, aber du machst deine Sache gut.
Gib' sie nicht auf, ihr werdet das schaffen.", versicherte Winston.
War jeder, der weiß, dass er sterben wird so edelmütig und heldenhaft?
Ich weiß es nicht.
Aber was ich wusste war, dass Winston in jedem Fall ein Held war.
„Sei nicht traurig..", flüsterte er und versuchte sich dabei ein Lächeln aufzuzwingen, obwohl es ihm zum Lächeln zu schlecht ging, woraufhin ich bloß schluchzend den Kopf schüttelte.
„Erinnerst du dich... erinnert ihr euch an die schönen Momente auf der Lichtung?
Oder im Wicked Gebäude?
Wir haben viel Schreckliches durchgemacht, doch wir dürfen diese Momente dadurch nicht vergessen!
Schafft mehr von diesen Momenten, versprecht mir das.", bat Winston nun etwas lauter, woraufhin ich sofort weinend nickte und langsam aufstand.
„Leb wohl, Violet.", lächelte Winston, woraufhin ich mich dann auch zum Lächeln zwang und nickte.
Und dann lief ich davon, zu Newt, der einige Meter weiter, mitten auf dem Sandhügel saß und starr auf den Boden sah.
Schluchzend hockte ich mich vor meinen Freund, der schien, als befände er sich in einer Art Schockstarre.
„Hey... hey sieh mich an..", bat ich wimmernd und nahm sein Gesicht in die Hände, woraufhin sich Newt's Starre auflöste und er ebenfalls zu weinen begann.
Er zog mich in seine Arme und an seine Brust heran und weinte in mein Haar, während ich gegen seine Brust schluchzte.
„Ich will das nicht..", wimmerte ich.
Ich fühlte mich hilflos und klein, als könnte ich nichts, als sei ich schwach.
Meine Freunde starben und ich konnte keinem von ihnen helfen.
„Ich kann ihn nicht gehen lassen!", rief ich schluchzend, sodass mir der Speichel aus dem Mund flog.
Ich stand auf und wollte zurück, wollte Winston die Waffe abnehmen und ihn damit zwingen weiterzumachen, doch Newt hielt mich fest in seinem Arm, während ich versuchte mich mit aller Kraft loszuwinden.
Doch meine Kraft war beinahe aufgebraucht, ich war wirklich schwach.
Langsam kamen unsere Freunde, einer nach dem anderen, auf uns zu, bis wir alle zusammen dasaßen, einige Meter weiter weg von dieser grauenhaften Unterführung.
Newt hielt mich immer noch fest, doch wurde nun von Thomas unterstützt, als plötzlich ein lauter Schuss ertönte.
Und ab da wusste ich's, wussten wir's alle;
Unser Freund war tot.
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Violet 2 - The Scorch Trials
FanfictionNachdem die Freunde es aus dem Labyrinth geschafft hatten, wurden sie von einer Gruppe von "Rettern" an einen anderen Ort gebracht. Nun war es zu Ende, alles. Die Lichtung, das Grauen, die Toten. Jetzt war die Zeit gekommen richtig zu trauern, das d...