33 | Die nächste Flucht

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Newt
Ein grausamer, lauter Schuss ertönte, als ich meine Augen erschrocken zukniff und mein Herz um ein Vielfaches schneller schlug.
Ich traute mich nicht, meine Augen zu öffnen, aus Angst, ich könnte meinen toten, besten Freund am Boden liegen sehen.
„Oh Gott.", ertönte dann allerdings plötzlich seine Stimme.
Sofort klappten sich meine Lieder hoch und ich erblickte den Mann, der uns bedroht hatte und der nun leblos auf dem Boden lag.
„Wieso hast du das getan?", fragte Violet, dessen Fingerkuppen sich krampfhaft in meine Hand gebohrt hatten.
Nun sah ich auch Brenda, die vor uns stand und allen Anschein nach, den Mann erschossen haben musste.
„Wieso hast du..
Wieso hilfst du uns?", fragte Vi verwirrt und sah erst zu Brenda, dann zu mir und dann zu ihrer Schwester.
„Das war sicherlich nicht meine Idee, Jorge hat was mit euch vor.
Das wird aber nicht funktionieren, wenn ihr weiter so blöd herumsteht, kommt mit.", befahl Brenda schroff und streng, sie würde perfekt zu Sol passen, wenn man sie so reden hörte.
Da es nur noch wenige Augenblicke dauern würde, bis Wicked und holen würde, blieb uns nichts anderes übrig, als Brenda zu folgen, die einfach irgendwohin rannte.
Naja, eigentlich hat die Entscheidung, Brenda zu folgen, Thomas getroffen.
Irgendwie gefiel das Mädchen meinem besten Freund und ich traute ihr keinen Zentimeter über den Weg.
„Wieso müssen wir immer rennen?!", fragte Vi brüllend und verdrehte genervt die Augen.
„Fresse da hinten!", keifte Brenda und rannte weiter.
„Ich kann nicht mehr! Ich hasse laufen!", quengelte Vi und wurde langsamer, so langsam, dass ich die Nerven verlor.
„Kannst du einmal aufhören rumzumeckern?!", rief ich genervt und rannte weiter.
„Wie bitte?!", rief meine Freundin empört.
„Jetzt werd nicht wieder zickig, Vi, bitte..", murmelte ich leise, ich war wohl zu weit gegangen.
„Wieder?!", rief diese allerdings nun noch saurer und rannte neben mir her.
„Wollt ihr euch ernsthaft jetzt streiten?!", rief Teresa entnervt, ehe wir hinter Brenda zum stehen kamen und Jorge vor uns erblickten.
Meine Freundin schenkte mir einen letzten, wütenden Blick, ehe sie sich Jorge zuwendete.
„Wir müssen fliehen, und zwar hier lang.", brüllte der Mann befehlend und zeigte auf eine Öffnung in der Wand, mit der Mann per Seilbahn in ein Art schwarzes Loch fahren konnte.
„Niemals.", meinte Sol zickig und verschränkte dir haben.
„Ihr Kids solltet lernen."
Jorge schnappte sich eine Schlaufe und umfasste sie fest mit den Händen.
„Ihr Kids solltet lernen, mehr Vertrauen zu haben!", brüllte er, ehe er sich in die Schlaufe fallen ließ und in rasender Geschwindigkeit die Schlucht herunter, ins Ende der Seilbahn fuhr.
Der nächste, der fuhr, war Minho und dann schubste ich Violet sanft nach vorn.
„Na los, ich bin hinter dir.", meinte ich liebevoll, um die Bögen ein wenig zu glätten.
„Lass mich.", zickte Vi eingeschnappt und ließ sich in die Schlaufe fallen, ehe ich ihr nach fuhr.
Das Ende der Seilbahn war keineswegs ein schwarzes Loch, es war ein Tunnel, ein Tunnel, der, soweit ich sehen konnte, kein Ende hatte.
Aris kam nach, dann Jeff, Mary, Alec, Teresa, Daniel und Anna.
Doch Thomas ließ sich anscheinend Zeit.
„Was zur Hölle ist da los?!", knurrte Jorge wütend und sah nervös auf seine Uhr.
„Was schaust du auf deine Uhr?
Was ist denn?", fragte Minho nervös, dem Jorge's Verhalten ebenfalls aufgefallen war.
„Wart's ab, Niño.", zischte Jorge ungeduldig.
Sein merkwürdiges Verhalten machte und alle nervös, weshalb ich irgendwann die Geduld verlor und gerade was sagen wollte, als das gesamte Gebäude in einem riesigen Feuer explodierte.
„Nein!", ertönten lauter Stimmen um mich herum, doch es war, als bliebe mein Herz stehen, als könnte ich nichts sagen.
Ich bekam nur mit, wie Vi sich in meine Arme stürzte und zu weinen begann.
Und dann, wie ich meine Arme fest um sie legte, doch mehr als dies und das, in sich zusammenfallende Gebäude, fassungslos anstarren konnte ich nicht.
Mein Sinne waren wie betäubt, so betäubt, dass ich Jorge's Gebrüll nicht mal richtig hörte.
Ich sah nur, wie Minho ihn festhielt und versuchte zu beruhigen.

Ich konnte nicht glauben, dass Thomas es nicht geschafft haben sollte, das war für mich bisher immer völlig unmöglich und undenkbar.

Ich versuchte mir einzureden, dass man eine Explosion überleben konnte, Thomas sich irgendwie versteckt und alles unversehrt überstanden hatte, doch als das Gebäude wie ein dämliches Kartenhaus in sich zusammen klappte, zerplatzte dieser Traum.

„Wir.. wir müssen Ihnen doch helfen!", rief Vi völlig außer sich und verlor dabei einige ihrer kostbaren Tränen, die mir immer wehtaten, wenn ich sie sah.

„Das können wir nicht.", meinte Sol nur relativ monoton, schnappte ihren Rucksack und war somit aufbruchsbereit.

Ich hätte Sol, mal wieder, erwürgen können, doch sie war die, die die Gruppe immer voran trieb, auch wenn ihre Art wirklich hart und herzlos war.

Wie auch immer, ihre emotionslose Reaktion auf den „Scheinbar-Tod" unseres Freundes, tat mal wieder ihren Job, sodass alle langsam ihre Sachen zusammen sammelten und langsam losgingen.

Violet 2 - The Scorch TrialsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt